Squealer-Rocks.de Live-Review
Shakra und Pump (04.12.2003, Heidelberg, Schwimmbad Club, Eric)

Vorweg: Heidelberg darf sich glücklich schätzen, eine so feine Location wie den Schwimmbad-Musik-Club zu besitzen! Eine gemütliche Kneipe mit zivilen Preisen und AC/DC, Van Halen oder Bon Jovi auf der Großbildleinwand, einen für kleine bis mittelgroße Gigs geeigneten Veranstaltungsaal und Türsteher, die dich beim Verlassen auf die anstehende Polizeikontrolle hinweisen: Hier macht das Abrocken definitiv Spaß!

Apropos Spaß: Den machte auch Pump, eine fünfköpfige Heavy-Rock-Formation aus Stuttgart. Pump hatten die traditionell schwierige Aufgabe, als recht unbekannter Support-Act die Menge in Stimmung zu bringen, und sie lösten diese Aufgabe in echt beeindruckender Art und Weise! Eine gute halbe Stunde lang unterhielt uns die Band mit ihrem eingängigen "Old School"-Heavy Rock und sorgte für brauchbare Stimmung im Saal; da konnte auch der etwas bass-lastige Sound keinen Abbruch tun. Ein Name, den man sich merken sollte! Im Januar steht die Scheibe der Schwaben in den Läden; wir werden bei SQUEALER.net auf dieses Thema demnächst sicherlich zurück kommen.

Nach kurzer Umbaupause kletterten dann die Schweizer Hardrocker Shakra auf die kleine Bühne und legten mit "Now Or Never", dem Opener des aktuellen Longplayers "Rising", mächtig los. In der Folge gab´s einen Hardrock-Kracher nach dem anderen auf die Ohren, vornehmlich aus der aktuellen CD, aber auch "Power Ride" und die beiden ersten Scheiben der Band kamen nicht zu kurz. Wieder mal zeigte sich, dass die relativ simplen, eingängigen Songs von Shakra geradezu prädestiniert sind für die Live-Bühne. Soundmäßig war´s okay, auch wenn die Schweizer ebenfalls die Bass-Probleme nicht ganz in den Griff bekamen. In Sachen Stage-Acting setzte die Mini-Bühne dem Treiben natürlich Grenzen; der Bewegungsspielraum der einzelnen Musiker beschränkte sich mehr oder weniger auf den berühmten Bierdeckel. Während auf der linken Seite Thom Blunier seine Solo-Gitarre meist wie entrückt und völlig in sich gekehrt bearbeitete, setzte auf der anderen Bühnenseite Thomas Muster an der Rhythmus-Gitarre mit eher extrovertiertem Spiel die optischen Akzente. Mark Fox erwies sich als professioneller Front-Mann, der sich auch von dem eher zurückhaltenden Heidelberger Publikum (wie, bitteschön, kann man sich bei einem Rock-Gig nur hinsetzen??) nicht aus der Ruhe bringen ließ und es so nach etwa der Hälfte der Show schaffte, eine prächtige Stimmung in den Club zu zaubern. Keine Frage, Mark ist auf dem Weg, aus dem Schatten von Pete Wiedmer zu treten und nicht mehr "der Neue" bei Shakra zu sein. Nach fast zwei Stunden und zwei Zugaben war Schicht im Schacht, und die Schweizer durften die Heimreise mit der Gewissheit antreten, den ein oder anderen Fan auch in Heidelberg gewonnen zu haben.

Ebenso schade wie unverständlich allerdings, dass der Club nur gut zur Hälfte gefüllt war, aber die Anwesenden bekamen für den fairen Eintrittspreis von 10 Euro eine ordentliche Rock-Dröhnung geboten. Fazit: Falls Shakra bei euch in der Gegend rockt - nicht entgehen lassen!