Squealer-Rocks.de CD-Review
Pretty Maids - Undress Your Madness

Genre: Heavy Rock
Review vom: 02.11.2019
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 08.11.2019
Label: Frontiers Records



Bei aller Vorfreude auf das neue Album von Dänemarks bester Band, mischt sich leider ein ziemlich ungutes Gefühl in dieses Review. Die Nachricht, das Ronnie Atkins an Lungenkrebs erkrankt ist, war schon ein ziemlich heftiger Schlag in die Magengrube jedes Fans.

Wünschen wir ihm alles Gute, hoffen auf baldige Heilung und erfreuen uns an dem, was uns diese Gesangs - Legende zusammen mit seinem Kunpel Ken Hammer aktuell präsentiert. Und - soviel kann ich vorwegnehmen – die Maids werden mit der aktuellen Scheibe keinen einzigen Fan enttäuschen. Die Truppe ist für mich ein Unikum! Mir fällt außer Uriah Heep und mit Abstrichen Deep Purple keine andere Band ein, die es nach beinahe 4 Dekaden noch schafft, die Großtaten ihrer Karriere mit ihren „Neuwerken“ in Teilen sogar noch zu toppen.

Nach einem relativ belanglosen Intro beginnt die Scheibe mit dem bereits Vorab veröffentlichten „Serpentine“. Eine typische Maids Nummer der Neuzeit, dezent episch, ein bisschen zu typisch vielleicht, aber eben immer noch Maids in Reinkultur.
Das ebenfalls schon vorher präsentierte „Firesoul Fly“ ist wieder so ein Ding, bei dem ich nur ungläubig unterm Kopfhörer sitze und denke: „Wie schaffen die das, nach so vielen Jahren immer noch soooooo geil zu sein??“. Eine typische, leicht poppige Heavy Rock Nummer, die selbst „Rodeo“ in den Schatten stellt. Ronnies Gesang, der zwischen Schreien und gefühlvoll wechselt, Ken's mega – melodiöses Solo…..Danke für diesen Song!!!

Der Titeltrack startet brutal hart! Selten hat die Klampfe von Ken Hammer dermaßen fast schon thrashig geklungen. Mit Einsetzen der Vocals befinden wir uns jedoch wieder im extrem Melodie lastigen Universum, bevor im Chorus wieder die Härte dominiert. Nicht der stärkste Song der Herren, aber er wächst durch seine Vielfalt.
„Will You still kiss me“ lässt mein Herz wieder im doppelten Takt hüpfen. Erneut harte Riffs treffen auf extrem eingängige Vocal – Harmonien und im Refrain ist beinahe Schunkeln angesagt. Habe keine Schublade dafür. Irgendwie leichtes AOR Futter, aber dennoch sauhart gezockt.

Im Dreifach - Takt klopft mein krankes Herz bei „Runaway World“. Pure, höchst melodiöse Harmonie, gekleidet in einem flotten Heavy Rock Gewand und ein Chorus, den man sofort mitsingt! Ein echter Hit!!
Schluss mit Harmonie ist bei „If You want peace (prepare for War)“. Das Teil könnte man schon als reinen Metal bezeichnen. Sehr aggressiv, die Nummer. Wächst mit jedem Durchgang!
Es geht hart weiter. „Slavedriver“ ist wieder fast schon reiner Metal. Für mich jedoch auch die schwächste Nummer des Albums. Das mögen andere Leute anders sehen. Mir fehlen hier die zündenden Melodien.

Die bekommt man bei „Shadowlands“ in Hülle und Fülle! Wieder ein poppiger Track, der locker an „Walk away“ ranreicht. Das Solo von Ken ist einfach nur schön anzuhören und auf der Autobahn will ich genau diese Musik hören.
Der Höhepunkt des Albums kommt kurz vor Schluss! „Black Thunder“ ist ein Heavy Klopper, den ich sogar gerne mit den Großaten von Iron Savior vergleichen möchte. Leute, das ist Stampf -Metal vom Allerfeinsten!!
Der Rausschmeißer „Strength of a Rose“ ist eine wunderbare Ballade, die jedoch keineswegs schnulzig daher kommt. Da darf schon gerne mal ein Tränchen fliessen, sei es ob des tollen Gesangs oder wegen des wieder mal genialem Solo von Ken Hammer.

Ich möchte mir nicht anmaßen, zu urteilen, ob die neue Scheibe besser oder schlechter als „Motherland“ oder „Kingmaker“ ist. Fakt ist, sie ist schweinegeil!!! Die Maids haben geliefert!
Get well soon, Ronnie! Wir wollen diesen geilen Scheiss auf der Bühne sehen! Denn da sind die Pretty Maids unschlagbar!!!

Tracklist:
1. Serpentine
2. Firesoul Fly
3. Undress Your Madness
4. Will You Still Kiss Me (If I See YouIn Heaven)
5. Runaway World
6. If You Want Peace (Prepare For War)
7. Slavedriver
8. Shadowlands
9. Black Thunder
10. Strenght Of A Rose



DISCOGRAPHY:

1983 - Pretty Maids
1984 - Red, Hot and Heavy
1987 - Future World
1990 - Jump the Gun
1990 - In Santa’s Claws
1992 - Sin Decade
1992 - Offside
1993 - Stripped
1995 - Scream
1995 - Screamin’ Live
1997 - Spooked
1998 - Back to Back (Best of)
1999 - Anything worth doing is worth overdoing
1999 - First Cuts And Then Some (Compilation)
2000 - Carpe Diem
2002 - Planet Panic
2003 - Alive At Least (Live-Compilation)
2006 - Wake Up To The Real World
2010 - Pandemonium
2013 - Motherland
2014 - Louder than ever
2016 - Kingmaker
2019 - Undress Your Madness

SQUEALER-ROCKS Links:

Pretty Maids - Wake Up To The Real World (CD-Review)
Pretty Maids - Pandemonium (CD-Review)
Pretty Maids - Motherland (CD-Review)
Pretty Maids - Louder than ever (CD-Review)
Pretty Maids - Kingmaker (CD-Review)
Pretty Maids - Undress Your Madness (CD-Review)

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