Squealer-Rocks.de CD-Review
Voyager - Element V

Genre: True Melodic Progressive Metal
Review vom: 09.05.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Entweder ist das hier die genialste Musik-Satire seit etlichen Jahren, oder wir erleben gerade die Geburtsstunde eines völlig neuen Musikstils.
Denn ganz ehrlich: So eine Mischung aus eigentlich absolut konträren Stilrichtungen habe ich noch nie gehört. Dabei sind die Zutaten so einfach, wie eigentlich unmöglich und trotzdem effektiv. True/Melodic Metal mit extrem einprägsamen Melodien trifft auf Progressive Rock und wird mit einer Prise Dark-und Black Metal angereichert. Um das Chaos komplett zu machen ist das dominante Instrument nicht Klampfe, sondern Keyboard – und zwar in all seinen Variationen.
Dieses Album polarisiert!

Der Satire Verdacht kommt einem beim Intro unweigerlich in den Sinn: Bombastische Klänge a la Rhapsody lassen den Schwertschwinger Overkill erahnen, doch plötzlich wird diese fetzige Einleitung durch ein nach Schülerband klingendem „Hey!“ verhunzt, und ich denke mir: "Nee, das können die nicht ernst meinen“.
Doch wie so oft kommt es auch hier ganz anders.

Mit gediegenen Prog Klängen der Marke Threshold und einer gar nicht mehr komischen, sondern göttlichen Melodie geht es weiter.
Gut, an und für sich noch nichts weltbewegendes. Doch gegen Ende des Openers wird das Tempo ein wenig angezogen und es macht sich Black Metal Gekeife breit.
Und ab dem dritten Song "Cosmic Armageddon“ geht’s dann richtig los: Eine Melodic Metal Abfahrt mit einem hypergenialen, folkigen(!) Refrain wird durch eine Black Metal Passage (incl. Blastbeats) unterbrochen, bevor es dann wieder schunkelnd weitergeht – natürlich nicht ohne zwischendurch noch ein 70er Jahre Art Rock Keyboard Solo einzustreuen.

Dieses Lied ist zwar zugegebenermaßen eines der krasseren Beispiele der 14 Stücke, doch prinzipiell ist das Album schon größtenteils durch diese Vermischungen geprägt. (wobei jedoch der True/Melodic Metal Anteil überwiegt).
In "The eleventh Meridian“ gibt die australische Band beispielsweise eine Strophe in akzentfreiem(!) deutsch wieder.
Prägend sind auch die ausnahmslos tollen Melodien in jedem Song, die schöne, klare mittelhohe Stimme von Sänger Daniel, dessen klassische Klavierausbildung sicherlich auch ein Grund für die Dominanz der Tasten ist.
Die allerdings in dem Track "The V Element“ dann doch etwas übertrieben ist – hier handelt es sich um eine reine Techno Nummer, die wir aber mit einer Spielzeit von lediglich gut 2 Minuten nochmal als Gag durchgehen lassen wollen.

Ansonsten gibt es wenig zu meckern, die Produktion ist für ein Debut anständig und die Spieldauer ist mit knapp eine Stunde auch nicht geizig bemessen.
Reinhören sollten hier eigentlich alle Fans der harten Mucke. Auf der bandeigenen Homepage (wo man auch erfährt, dass der Sänger den Musikstil von Voyager als Koala Metal bezeichnet) stehen Soundbeispiele bereit, die der Truppe schon lange vor Erscheinen dieses Albums weltweit einen enormen Ruf eingebracht haben.
Ungewöhnliche Scheibe, die ungewöhnlich viel Spass macht.

Tracklist:
1.Sic Transit Gloria Mundi
2.To the morning Light
3.Cosmic Armageddon, Pt.1
4.Towards Uncertainty
5.The eleventh Meridian
6.This bitter Land
7.The ancient Labyrinth
8.Miseria
9.Monument
10.The V Element
11.Cosmic Armageddon, Pt 2
12.Kingdoms of Control
13.Time for change
14. Echoes of old Terra

Line up:
Emanuel Rudnicki – Guitars
Geoff Callaghan – Drums
Daniel Estrin – Vocals, Keyboards
Mark de Vattima – Guitars
Melissa Fiocco - Bass

DISCOGRAPHY:

2005 - Element V
2007 - UniVers
2009 - I Am The ReVolution
2011 - The Meaning Of I
2014 - V


SQUEALER-ROCKS Links:

Voyager - Element V (CD-Review)
Voyager - UniVers (CD-Review)
Voyager - V (CD-Review)

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