Squealer-Rocks.de CD-Review
Hell Within - Shadows Of Vanity

Genre: (Thrash) Metal
Review vom: 06.06.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Lifeforce



Dass das Zusammenpunschen von altbewährten und in der Vergangenheit bis zur Geschmacklosigkeit durchgekauten Spielarten nicht in etwas Altbackenem ausarten muss, dürfte kein allzu großes Geheimnis sein. Mit den fünf Amis von Hell Within, die stets im Zwei-Jahres-Rhythmus Alben veröffentlichen, beweist eine, in unseren Gefilden noch nicht ganz so bekannte Konstellation, dass man daraus sogar einen sich über mehrere Jahre festigenden Stil der Marke „Eigenbau“ kreieren kann. Vorhang auf für SHADOWS IN VANITY!

Wer im letzten Jahr allerdings genau aufgepasst hat und die aktuellsten „Trends“ unserer Szene unter die Lupe genommen hat, dem dürfte die auf „modern“ getrimmte Hell Within’sche Mixtur aus sehr viel Thrash, viel Virtuosität, ein bisschen Death und sehr wenig Hardcore bekannt vorkommen. Ja, richtig, da war doch so eine US-amerikanische Combo namens Trivium, die seit ihrem letzten Album, THE CRUSADE, den Status „legitimer Thronfolger“ genießt und urplötzlich gute bis sehr gute Chartplatzierungen einheimst.

Im Grund genommen gehen Hell Within um die Gitarristen Tony Zimmerman und Isaias Martinez nach dem selben Schema vor... wie gesagt: im Grunde genommen. Sobald der Opener und gleichzeitige Titeltrack mit seiner „das Ziel so schnell wie möglich erreichen“ Attitüde aus den Boxen kracht und Sänger Matthew McChesny sein Stimmorgan, das jede Radio Metal Band aufwerten würde, zur Schau stellt, redet kein Mensch mehr von Trivium. Ein Glück, dass sich Hell Within vornehmlich auf klare, vordergründig in den 1a produzierten Sound eingebaute Gesänge stützen und die – überraschenderweise – unterschiedliche Formen annehmenden Growling-Passagen einzig als Abwechslung erzeugendes Stilelement Verwendung finden.

Auf einem Smasher ruhen sich die fünf kurzhaarigen (!) Metaller jedoch nicht aus: Das detailverliebte „My Exit In Red“, das Aufeinandertreffen von Radio (Eingängigkeit) und Untergrund (Härte), „Lay Down Your Arms“, oder das zweiminütige Vollgasgeben und Losbrüllen in „Between The Dead And The Deceived“ sind nur drei der sieben Anschauungsbeispiele, wie man heutzutage einen vielseitigen, im Thrash verwurzelten Metal darbieten muss.

In Anbetracht dessen verzeiht man den Jungs auch den einen oder anderen kleinen Ausrutscher, der beim Hörer insofern zum Vorschein kommt, dass für wenige Minuten die Luft raus ist. „In The Absence Of Fire“ und „For The Taking“ können weder durch einen wiedererkennbaren Refrain noch durch irgendwelche instrumentalen Aspekte auf sich aufmerksam machen und liegen deutlich hinter den sieben anderen Tracks von SHADOWS OF VANITY.
Was man Hell Within allerdings nicht als „Ausrutscher“ attestieren kann, ist der leider stark ins Gewicht fallende Fakt, dass in Zeiten des rigorosen Sparens eine Spielzeit von läppischen 33 Minuten einfach zu wenig darstellt. Als berühmt berüchtigte Pfennigfüchse werden viele Deutsche SHADOWS OF VANITY mehr als zweimal umdrehen, bis sie sich für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden: Kaufen oder doch nicht kaufen, das ist hier die Frage.

Fazit: Nichtsdestotrotz: Die Gelehrten dürfen sich ab sofort darüber streiten, wer ihn besser spielt, den renaissance-verdächtigen und ins 21. Jahrhundert transportierte Thrash Metal amerikanischer Prägung. Trivium oder Hell Within. Da ich noch nie ein großer Fan von den Erstgenannten war, wisst ihr zumindest wie das Urteil des Schreibers dieser Zeilen ausfallen würde.
Antesten lohnt sich!

Tracklist:
1. Shadows Of Vanity
2. My Exit In Red
3. Lay Down Your Arms
4. The Spiral
5. In The Absence Of Fire
6. Between The Dead And The Deceived
7. For The Taking
8. Merciless
9. A Silent Prayer For The Haunted

Anspieltipps: Shadows Of Vanity, My Exit In Red, Merciless

Band Line-Up:
Matthew McChesny – Gesang
Tony Zimmerman – Gitarre
Isaias Martinez – Gitarre
Joe Martinez – Bass
Derek Jay – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 – Hatred
2005 – Asylum Of The Human Predator
2007 – Shadows Of Vanity


SQUEALER-ROCKS Links:

Hell Within - Shadows Of Vanity (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren