Squealer-Rocks.de CD-Review
King Diamond - Give Me Your Soul...Please

Genre: Heavy Metal
Review vom: 24.06.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 29.06.2007
Label: Massacre Records



Meine Damen und Herren, ich bitte Sie Platz zu nehmen. Machen Sie es sich in ihren Sitzgelegenheiten bequem, schließen Sie die Augen und begeben Sie sich auf eine erneute Reise in das Reich des Grauens. Der King of Horror persönlich wird Ihr Reisebegleiter sein. Er wird Sie zu einem abgelegenen Haus führen, er wird Ihnen ein junges Mädchen in einem blutverschmierten Kleid vorstellen, Sie mit einem besonderen Spiegel vertraut machen und Ihnen sogar die Kellergewölbe des Hauses zeigen. Genießen Sie diese einzigartige Reise, deren Preis…nun ja… And now: “Give me your soul…please”

Es gab im Vorfeld in diversen Foren schon viele Diskussionen, ob die neue Scheibe denn überhaupt mit „The puppet master“ oder etwa dem einen oder anderen Klassikern konkurrieren könne. Hoffen und bangen traf auf Skepsis. Um es vorweg zu nehmen: Ja, sie kann. Wenn auch anders als manch einer glauben mag. Aber sie kann…

Die Musik auf „Give me your soul…please“ ist straighter, wenn auch nicht weniger verspielt. Man kann sagen, dass die Band mit dem neuen Output da weiter macht, wo man vor vier Jahren aufgehört hat. Der verspielte Power Metal, mit latent progressivem Einschlag, der Band wird wieder perfekt dargeboten. Zudem hat King im Vergleich zum Vorgänger die Melodien etwas subtiler in die Musik eingeflochten, so dass man die Songs öfter hören muss bis sie im Ohr hängen bleiben. Was ich persönlich begrüße, da auf dem Vorgänger die Geschwindigkeitswechsel und die Up-Tempo Songs zu Gunsten der Melodien geopfert wurden. Hier ist also der große Unterschied zu „The puppet master“, auf welchem sich die Hooklines ja beinahe schon vor dem Hören im Ohr festsetzten, zu finden.

Nachdem es mit „The dead“ endlich wieder ein typisches, schön Gänsehaut erzeugendes King Diamond Intro zu hören gibt, macht im Anschluss „Never ending hill“ keine Gefangenen. Variable Tempogestaltung, die markanten Riffs und die unverwechselbaren Melodien vom King machen diesen Song zum perfekten „Opener“. Das folgende „Is anybody here?“ kommt mit etwas gedrosseltem Tempo, dazu auch ein wenig vertrackter aus den Boxen und braucht ein, zwei Durchläufe, bis es zündet. Das passt aber trotzdem, da es bei King Diamond ja stets so ist, dass die Musik zu der Geschichte passen muss, die erzählt wird. Da gehört schleppendes Material ebenso dazu wie die schnellen, Up-Tempo dominierten Nummern.

Das Doppel „Black of night“ und „Mirror mirror“ zeigt hingegen wieder mal eindrucksvoll welch begnadete Songwriter die Herren Diamond und La Rocque sind. Packendes, interessantes Riffing, abwechslungsreiches Songwriting, genial arrangiert. Derart viele Ideen, die manche Bands in ein ganzes Album stecken, findet man bei King Diamond in beinahe jedem einzelnen Song (z.B. auch bei dem Ohrwurm „Give me your soul“ oder in „The girl in the bloody dress“ und dem Rest der Scheibe). Hinzu kommen die Soloduelle zwischen Andy La Rocque und Mike Wead, die zusammen eins der besten Gitarrengespanne der gesamten Szene bilden und, trotz Kings allgegenwärtiger Stimme, noch genügend Platz haben sich zu entfalten. Gleiches gilt für Bass und Schlagzeug, die immer die perfekte Basis für die Songs stellen. Grandios gelöst, wie immer!

Wenn man also „Give me your soul…please” abschließend mit einem der anderen Werke vom King vergleichen soll, dann würde ich sagen…ach nein. Jedes ist ein Kleinod (abgesehen von „Voodoo“ und „Abigail II – The revenge“ vielleicht) und sollte auch als solches betrachtet werden. Die Diamond’sche Bangerschaft wird die Scheibe eh kaufen. Wer mit Kings Falsett Gesang nichts anfangen kann, lässt die Finger davon.

Fazit: Wenn Ihnen der Besuch in Budapest im Theater des Puppenspielers gefallen hat, werden sie auch Ihre Reise zum Devil Lake nahe des Never Ending Hill genießen!



Tracklist:
1. The dead
2. Never ending hill
3. Is anybody here?
4. Black of night
5. Mirror mirror
6. The cellar
7. Pictures in red
8. Give me your soul
9. The floating head
10. Cold as ice
11. The girl in the bloody dress
12. Moving on


Line-up:
King Diamond – Vocals, keyboards
Andy La Rocque – Guitars
Mike Wead – Guitars
Hal Patino – Bass
Matt Thompson – Drums


Guest:
Livia Zita - Vocals

DISCOGRAPHY:

1986 - Fatal Portrait
1987 - Abigail
1988 - Them
1988 - The Dark Sides
1989 - Conspiracy
1990 - The Eye
1991 - In Concert 1987 - Abigail
1995 - The Spider’s Lullaby
1996 - The Graveyard
1998 - Voodoo
2000 - House Of God
2002 - Abigail II: The Revenge
2003 - The Puppet Master
2004 - Deadly Lullabyes Live
2007 - Give Me Your Soul... Please?


SQUEALER-ROCKS Links:

King Diamond - Give Me Your Soul...Please (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren