Squealer-Rocks.de CD-Review
Eyefear - A World Full Of Grey

Genre: Progressive Metal
Review vom: 14.07.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Dockyard 1



Die Australier von Eyefear mussten sich mit ihrem dritten Album im letzten Monat nur knapp dem King geschlagen geben, sonst wäre „A world full of grey“ bei mir zum Album des Monats geworden. Jedenfalls haben Eyefear ein saustarkes Progressive Metal Album herausgebracht, das sich nicht hinter den Outputs der Konkurrenz verstecken muss!

Da sich mit dem ehemaligem Pegazus-Sänger Danny Cecati ein absoluter Meister seines Fachs in den Reihen der Band befindet, kann die Musik eigentlich gar nicht schlecht sein. Herr Cecati setzt sein Organ schön variabel ein (von aggressivem Shouting bis hochmelodiös) und flechtet dabei noch ohne Ende erstklassige Melodien in die Songs ein. Nachzuhören beispielsweise bei der großartigen Halbballade „Changes“. Der Song verstrahlt schon beinahe Musicalatmosphäre und einige Keyboardpassagen erinnern anfangs sogar leicht an die übermächtigen Queen. Der hohe Melodieanteil schlägt natürlich die Brücke zu den verschachtelten Songstrukturen der einzelnen Stücke und sorgt so dafür, dass die Tracks schon nach recht kurzer Zeit im Ohr bleiben.

Eyefear haben aber nicht nur einen exzellenten Sänger (der seine Stärken hier besser zur Geltung bringen kann als noch bei Pegazus) in ihren Reihen, sondern auch die Instrumentalisten sind über jeden Zweifel erhaben und drücken Stücken wie dem vertrackten „Lost within“ klar ihren Stempel auf. Leichtfüßiger und dabei weniger verbraucht als Dream Theater kommen die fünf Australier daher. Genau diese Unbeschwertheit, die trotz aller Vertracktheit, auf „A world full of grey“ vorherrscht, macht dieses Album so stark. Hinzu kommt, dass Eyefear die optimale Balance zwischen Härte, Verspieltheit und ruhigeren, auf dem Piano basierenden Passagen gefunden haben (zum Beispiel „Moments“ oder „Whispers of the soul“). Bei Songs wie dem grandiosen „Breathe again“, das ruhig und atmosphärisch beginnt, um dann explosionsartig zu einem Progressive Metal Geschoss erster Güte zu werden, wurden alle Register gezogen und nahezu perfekt umgesetzt. Das hätten auch Symphony X nicht besser machen können!

Der Titeltrack hingegen kommt mit einem sehr einprägsamen Riff daher, welches seinen besonderen Reiz daraus bezieht, dass das Riff während des Songs zwar variiert, die Grundstruktur aber immer erhalten bleibt. Man hat quasi das imaginäre Gefühl fünf Minuten lang ein und dasselbe Riff zu hören. Das ist natürlich nicht der Fall und spätestens hier wird klar, dass Eyefear nicht nur sich selbst, sondern auch dem Hörer einiges abverlangen. Wer hier nicht aufmerksam zuhört, wird „A world full of grey“ nicht komplett verstehen können (dafür sorgt auch der sehr verschachtelte Opener „Searching for forgiveness“). Sauber gemacht, meine Herren!

„A world full of grey“ ist ein sehr, sehr starkes Prog Metal Album geworden und hat echt gute Chancen in den Jahrespolls ganz weit vorne zu landen. Die oben genannten Bands sollten aufpassen. Mit Eyefear ist zu rechnen! Wer also auf Dream Theater und/oder Symphony X steht, sollte diese Scheibe kaufen! Alle anderen eigentlich auch, denn Eyefear haben eure ungeteilte Aufmerksamkeit verdient!
Anspieltipps: ALLE!



Tracklist:
1. Searching for forgiveness
2. A world full of grey
3. Changes
4. Lost within
5. Moments
6. The eyes tell no lies
7. Whispers of the soul
8. Haunted memories
9. Breathe again
10. Searching for forgiveness (radio edit)


Line-Up:
Danny Cecati – Vocals
Zain Kimmie – Drums
Con Papazoglou – Guitars
Sam Giacotto – Keyboards
Rob Gorham - Bass

DISCOGRAPHY:

1996 - Edge of existence
2005 - 9 elements of inner vision
2007 - A world full of grey

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Eyefear - A World Full Of Grey (CD-Review)

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