Squealer-Rocks.de CD-Review
Joop Wolters - Out Of Order

Genre: Instrumental
Review vom: 16.07.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Lion Music



Nach meinem traumatischen Erlebnis mit der Journey Into The Fourth Dimension CD, hatte ich eigentlich erstmal genug von Instrumentalalben und auch das neue Werk von Joop Wolters erst einmal zur Seite gelegt. Es zu ignorieren würde „Out of order“ aber nicht gerecht werden, daher also die Lauscher gespitzt und einem wirklichen Könner an der Gitarre gelauscht.

Joop gilt als einer der besten Gitarristen aus den benachbarten Niederlanden. Das Multitalent zeichnet sich auf seinem nunmehr dritten Album „Out of order“ von der Produktion bis hin zum Drum programming für nahezu alles verantwortlich (lediglich ein paar Drum- und Keyboardspuren wurden von Gastmusikern eingespielt). Was manch einen Musiker an dieser Stelle überfordern würde, hat Joop Wolters in positive Energie umgesetzt und ein extrem homogenes Instrumentalalbum eingespielt.

Da ist es völlig egal, ob bei den Stücken mal mächtig abgerockt wird (wie in „Broke“) oder man, einfach nur auf einem dezenten Keyboardteppich basierend, Flamencoartige Versatzstücke auf der akustischen Klampfe hört („Harmonic spheres“). Das Album ist in sich stimmig und auch die Ausflüge in, zum Beispiel, den Fusion Bereich harmonieren hervorragend mit den härteren, rockigeren Passagen. Gleiches gilt für die proggigeren Teile des Albums, denen gegenüber auch immer genügend entspannte Parts stehen.

Da die Songs auch nur in zwei Fällen länger als drei, vier Minuten sind, kann man sich schon ausmalen, dass Herr Wolters auf unnötige Spielereien und endlose Frickeleien verzichtet. Was jetzt natürlich nicht heißt, dass „Out of order“ langweilig oder gar uninspiriert klingt (Stücke wie „Sceptic desire“ fallen technisch sehr extrem aus). Nein, Joop Wolters versteht es einfach nur sein Können in Szene zu setzen, ohne das die Songstrukturen darunter leiden oder der Hörer Knoten in den Gehörgängen bekommt.

Fazit: Joop Wolters hat mit „Out of order“ ein Album veröffentlicht, dass zum einen durch die Genialität des Protagonisten besticht und zum anderen keine ausufernden Soloexzesse enthält, dafür aber mit klaren Songstrukturen dienen kann. Somit kann man „Out of order“ auch Leuten empfehlen, die Instrumentalalben eher skeptisch gegenüber stehen. Musiker, speziell natürlich Gitarristen, sollten sich das Teil aber auch mal anhören. Der Typ hat es einfach drauf.



Tracklist:
1. Broke
2. American dance
3. Anthem
4. Cardiac
5. Drop out
6. Harmonic spheres
7. Divide & conquer
8. Kindering spirits
9. Heartline
10. Tied knots
11. Bleed
12. Tjabala
13. Fried Call
14. When little angels
15. Sceptic desire
16. Aragon


Line-Up:
Joop Wolters – Guitar, bass, drum programming, keyboards


Special guests:
Patrick Eijdems – Drums on “Heartline”
Virgil Donati – Drums on “Tied knots”
Alex Argento – First Keyboard solo on “Drop out”
Mike Roeloefs – Keyboard on “Drop out”, Keyboard solo in “Cardiac”

DISCOGRAPHY:

2002 - Workshop
2004 - Speed, Traffic & Guitar Accidents
2007 - Out Of Order


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Joop Wolters - Out Of Order (CD-Review)

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