Squealer-Rocks.de CD-Review
Vendetta - Brain Damage (Re-Release)

Genre: Thrash Metal
Review vom: 21.07.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Metal Axe Records



Es ist für den Rezensenten immer ein dankenswerter Job sich mit einem Re-Release zu beschäftigen, denn entweder hat man die wieder veröffentlichten Scheiben von den entsprechenden Bands im Regal stehen oder zumindest auf Kassette. Jedenfalls kennt man die Scheiben meistens. So auch im folgenden Fall.

Es wurde aber auch Zeit, dass die frühen Alben von Vendetta wieder veröffentlicht werden. Warum, mag sich der eine oder andere jetzt fragen. Das ist recht simpel erklärt. Vendetta haben ihren Teil zu der Entwicklung des (deutschen) Thrash Metal beigetragen, auch wenn sie nie den großen Durchbruch schafften. Musikalisch vielschichtiger als Kreator, melodischer als Sodom und Destruction war der von Vendetta gespielte Thrash. Aber vielleicht war es genau diese Mischung aus Musikalität und Melodieführung, die den Fans nicht so wirklich zusagte. Als 1988 das zweite Werk „Brain damage“ der Band erschien, war es jedenfalls nicht schlechter als zum Beispiel „Terrible certainty“ oder „Persecution mania“.

Der Opener „War“ beginnt mit einem funkigen Intro um danach in einem gnadenlosen Thrasher zu explodieren. Das Lied ist extrem abwechslungsreich gehalten und bietet mit den vielen Tempowechseln einen guten Einstieg in das Album. Wenn man die Musik von Vendetta, auch nach dem Genuss des folgenden Titeltracks (der sehr schön atmosphärisch beginnt und eine gute Balance zwischen Melodie und Heavyness aufweist), auf sich wirken lässt, wird schnell klar, dass die Band sich nie zu schade war, auch mal über den Tellerrand des Thrash Metal hinaus zu gucken. In „Brain damage“ wird zum Beispiel teilweise auch Schlagzeugrhythmen gearbeitet, die man eher aus dem Bereich des Ska kennt. Wohingegen bei „Precious existence“ sogar dezente Iron Maiden Verweise zu hören sind. Diese Abwechslung schlägt sich auch in den Vocals nieder, die sowohl im aggressiven als auch im harmonischen Bereich zu behaupten wissen.

Das heißt jetzt natürlich nicht, dass „Brain damage“ etwa kompliziert und extrem vertrackt ist. Dafür sorgen schon Stücke wie das einfach nur nach vorne gehende „Conversation“ oder das sehr knapp gehaltene „Never die“. Kurz und prägnant unter vier Minuten („Never die“ schafft es sogar nur knapp über zwei Minuten zu kommen!) runter gethrasht, ohne Eingängigkeit vermissen zu lassen. Schöner Kontrast zu den oben genannten Tracks. In dieselbe Kerbe schlagen auch etwas komplexere „Fade to insanity“ und das schön groovende „Dominance of violence“. Ideales Kraftfutter für den geneigten Headbanger, bevor die letzten drei Minuten lang das „Metal law“ erklärt wird.

„Brain damage“ ist, wegen seiner oben genannten Sicht über den Tellerrand, seiner Zeit wohl ein wenig voraus gewesen. Nichtsdestotrotz ist das zweite Album von Vendetta ein richtig geiles Metal Scheibchen der DIN Thrash. Einziger negativer Punkt dieses Re-Releases ist, dass „Brain damage“ lediglich nur einen Bonustrack (eine Live Version von „War“) enthält. Da sind doch bestimmt noch irgendwo andere Songs oder Demos im Archiv die verwendet hätten werden können. Zumal man sich teilweise ja auch Mühe gegeben hat und das Booklet auch nett überarbeitet wurde. Ansonsten ist die Neuauflage von „Brain damage“ ´ne runde Sache, bei der kein Thrasher was falsch machen kann!



Tracklist:
1. War
2. Brain damage
3. Conversation
4. Precious existence
5. Never die
6. Love song
7. Fade to insanity
8. Dominance of violence
9. Metal law
10. War (live)


Line-Up (2007):
Mario Vogel – Vocals
Klaus „Heiner“ Ullrich – Bass
Frank Schölch – Guitars
Thomas „Lübber“ Krämer - Drums

DISCOGRAPHY:

1987 - Go and Live…Stay and Die
1988 - Brain Damage
2003 - Dead people are cool (Demo-CD)
2005 - Hate (Promo-CD)
2007 - Hate

SQUEALER-ROCKS Links:

Vendetta - Brain Damage (Re-Release) (CD-Review)
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Vendetta - Hate (CD-Review)

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