Squealer-Rocks.de CD-Review
Kickhunter - Little Monsters

Genre: Rock'n'Roll
Review vom: 24.08.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 10.08.2007
Label: RockPhone Records



Himmel, wo kommen die denn her? Wieso steht im Lineup was von Markus Großkopf, den nicht wenige von uns mit metallischen Kürbisköpfen in Verbindung bringen? Und vor allem: Wie um alles in der Welt konnte so was Geiles bislang an mir vorbei gehen?

Kickhunter, so lehrt uns der Promo-Flyer, berocken ihr Umfeld bereits seit Ende 2000, und nachdem mit Markus Großkopf das zweifelsohne berühmteste Bandmitglied 2005/2006 für fast ein Jahr mit Helloween auf Tournee war, bereitete der Rest der Gang den zweiten Longplayer vor. Um das Fazit vorweg zu nehmen: Die Männer haben ganze Arbeit geleistet!

Kickhunter sind, wenn auch eigentlich im wohl traditionellsten der harten Klänge, nämlich dem Rock’n’Roll, zuhause, etwas ganz Besonderes. Warum? Weil die altehrwürdige Hammond-Orgel nicht schüchtern im Hintergrund versteckt wird, sondern den Sound maßgeblich mit prägt und dem Kickhunter-Getöne so einen ungemein wohltuenden Anstrich verpasst. Weil die Kapelle mit Ela eine Dame „nur“ für die Background-Vocals als Mitglied führt, was den meisten Nummern, wie beispielsweise „Let It Shine“, einen Hauch von Gospel verleiht. Weil alleine 6 der Nummern auf „Little Monsters“ die 5-Minuten-Marke knacken, was im Genre der rockenden und rollenden Klänge nicht wirklich üblich ist. Und, um den wichtigsten Punkt zum Schluss zu bringen: Weil „Little Monsters“ eine Ansammlung von 10 schlicht und ergreifend großartigen Rock’n’Roll-Songs (fast) ohne jeden Ausfall geworden ist!

Wobei, und auch das würde eigentlich in die oben stehende Aufzählung der Besonderheiten fallen, Abwechslung wird groß geschrieben im Hause Kickhunter. Wer also erwartet, eine Rock’n’Roll-Nummer nach der Anderen vor die begeisterten und weit geöffneten Lauschlappen gezimmert zu bekommen, der wird sich wundern. „Little Monsters“ ist herrlich abwechslungsreich geworden. Da gibt sich eine opulente Ballade („Heaven Knows“) die Klinke in die Hand mit dem von einem AC/DC-Gedächtnis-Riff getragenen Groove-Monster „Walls“ und in der offenen Tür erscheint zur Überraschung aller ein heftiger, von einem düsteren und schleppenden Riff getragener Stampfer namens „King Of Life“. Tendenziell aber verbreitet „Little Monsters“ mächtig gute Laune, ton gewordener Sonnenschein sozusagen, wie beispielsweise der unglaublich relaxte, eingängige Rocker „Water“. Okay, ein Freund von Cover-Versionen bin ich eh nicht wirklich, und sich an „Roll Over Beethoven“ zu versuchen, deutet auf ein gesundes Selbstvertrauen hin. Ob aber der Ansatz, aus dem Rock’n’Roll-Klassiker eine 7-minütige Halbballade zu fabrizieren, wirklich aufgegangen ist? Das sollte jeder für sich selbst entscheiden …

Am Fazit freilich ändert das gar nichts: „Little Monsters“ verbindet die Leichtigkeit des Rock’n’Roll und den puren Spaß an der Musik mit gut gelaunten, eingängigen und doch komplexen Songstrukturen. Eine tolle Band, ein großartiges Album, ein Pflichtkauf für alle Freunde von zeitlos gutem Rock!

Tracklist:

01. Shame On Love
02. Ain’t Got Nothing Better
03. Heaven Knows
04. Walls
05. (Good To Be) Alive
06. King Of Life
07. Let It Shine
08. Water
09. Roll Over Beethoven
10. Pimp Up Your Life

Lineup:

Markus Großkopf (bass)
Rollie Feldmann (guitar)
Karsten Kreppert (drums)
Stefan Aurel (guitar)
Ansas Strehlow (hammond)
Jörg „JC“ Wesenberg (vocals)
Ela (background vocals)

DISCOGRAPHY:

2003 - Hearts & Bones
2007 - Little Monsters
2010 - All In

SQUEALER-ROCKS Links:

Kickhunter - Little Monsters (CD-Review)
Kickhunter - All In (CD-Review)

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