Squealer-Rocks.de CD-Review
Celesty - Mortal Mind Creation

Genre: Melodic Power Metal
Review vom: 27.10.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



In Japan und in seinem Heimatland Finnland konnte sich das Sextett Celesty mit zwei aussagekräftigen Veröffentlichungen namens REIGN OF ELEMENTS (2002) und LEGACY OF HATE (2004) ins Bewusstsein des dortigen Melodic Metal Denkens fressen. Mit dem dritten, MORTAL MIND CREATION betitelten, Langeisen soll nun auch der Rest der Welt vor der Celesty-Invasion kapitulieren und die Lauscher auf die neun Sahnetörtchen ausrichten, die uns Ende Oktober vom Hamburger Label Dockyard 1 erreichen werden – die weiße Fahne ist schon längst gehisst, jedoch ist sie von einem liegenden hellblauen Kreuz durchsetzt.

Trotz der, mit Melodik verbundenen, Genrebezeichnung gehen die Nordmänner als alles andere als einer der unzähligen Weichspüler-Klone der allseits „geliebten“ Stratovarius oder Sonata Artica durch. Die Jungs sitzen in ihrem eigenen Boot, das quasi in die andere Richtung, als die der gerne und fälschlicherweise zur Rate gezogenen Vergleich-Acts, schippert. Wenn schon, dann verfolgen die Mannen eher die Spur des Blind Guardian Überalbums SOMEWHERE FAR BEYOND oder schauen ab und an beim typischen finnischen Knaller Power Metal à la Twilight Guardians, Kiuas oder Dreamtale vorbei, da dieser auch schöne, melodische Sonntagsspazierfahrten erlaubt.

Alles in allem zaubern die sechs Musiker daher viele Facetten aus ihren harmonierenden Instrumenten hervor und langweilen einen nicht mit vorhersehbaren Arrangements und anderem unnützlichem Geklimper. Aus den ruhigsten Tönen des mit einem ultraeingängigen Chorus versehenen Stücks „Unreality“ brechen passende energetische Parts und peitschende Gitarrensoli heraus, die gemeinsam ein unverkennbares und zusammenhängend konzipiertes Gesamtwerk abgeben. Dazu bringt mit Antti Railio ein Sänger die Power und das Gefühlvolle so zur Geltung, dass sich keine zwei Meinungen zu Besagtem bilden lassen.

Selbst die balladesken Momente (mit „Demon Inside“ und „Among The Dreams“ gliedern sich auch zwei vollwertige Balladen in die Trackliste ein) wirken in keiner Weise kitschig betucht und vermitteln die mächtige Stimmung einer in Finnland beheimateten Sage, die sich Cryon nennt und seit dem Debüt der Bestandteil der Celesty-Lyrik ist. Auf Dauer-Metalrotation stützt man sich hingegen bei der superben und Tempo forcierenden Eröffnungsnummer „Lord Of Motals“, wohingegen „Empty Room“ geschickt einige poppigere Elemente einstreut und letzten Endes zeigt, dass Celesty für alles zu haben sind.

Fazit: MORTAL MIND CREATION erweist sich gewissermaßen völlig überraschend als ein Album, das in der Gunst der Hörer mehr und mehr steigt. Glaubt man nach den Anfangsdurchläufen ein sehr gutes Werk des nicht ausgelutschten Melodic Power Metals in den Händen zu halten, so entwickelt sich das Ganze urplötzlich zum finnischen Metalalbum des Jahres 2006 und damit zu einem fast todsicheren Teil meiner diesjährigen Alben Top Ten. Celesty meißeln mit ihrem dritten Machwerk neun Gebote in Stein und bannen diese auf CD... Fans des Heavy Metals werden mit den Ohren schlackern...

VÖ: 27. Oktober 2006

Tracklist:
1. Lord Of Motals
2. Unreality
3. Demon Inside
4. War Creations
5. Empty Room
6. Among The Dreams
7. Back In Time
8. Arrival
9. Last Sacrifice

Anspieltipps: Lord Of Motals, Unreality, War Creations, Back In Time

Band Line-Up:
Antti Railio – Gesang
J-P Alanen – Gitarre
Tapani Kangas – Gitarre
Ari Katajamäki – Bass
Jere Luokkamäki – Schlagzeug
Juha Mäenpää – Keyboards

DISCOGRAPHY:

2002 – Reign Of Elements
2004 – Legacy Of Hate
2006 – Mortal Mind Creation
2009 - Vendetta

SQUEALER-ROCKS Links:

Celesty - Mortal Mind Creation (CD-Review)
Celesty - Vendetta (CD-Review)

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