Squealer-Rocks.de CD-Review
Shylock - Devotion

Genre: Hard Rock
Review vom: 21.10.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 12.10.2007
Label: Artist Service



Das erste, was beim neuesten Silberling des schwäbischen Fünfers ins … öhm … Ohr fällt, ist der Drumsound. Die Snare scheppert so trocken, da würde selbst der subtropische Regenwald stauben, mitten im Monsunregen.

Jaja, okay, zugegeben: Ich weiß nicht wirklich sicher, ob der Monsun irgendwas zu tun hat mit dem Regenwald und danke, Herr Trommer, die 5 in Erdkunde war berechtigt, aber Fakt ist: Der Drum-Sound von „Devotion“ ist, zumindest für meine Ohren, schlicht unbrauchbar. Hall? Echo? Da könnte Otto noch so lange in die Berge brüllen, die gebirgliche Erwiderung würde äußerst dünn ausfallen.

Allerdings, und das ist nun das wirklich enttäuschende an „Devotion“: Mit dem klasse Vorgänger „Welcome To Illusion“ können es Shylock anno 2007 nicht aufnehmen. Dabei startet die Scheibe richtig viel versprechend, „Eternal Life“ rockt in der Shakra-Liga mit einem hochwertigen Riff und einem nicht minder brauchbaren Refrain. Überhaupt, in der ersten Hälfte versteckt sich die ein oder andere Perle (auch wenn zugegebenermaßen Refrains wie „We Can’t Dance Without Music, We Can’t Be Without Music“ auch dem textlich weniger anspruchsvollen Hard Rock-Fan Magenschmerzen verursachen … die Jungs haben meine Meerschweinchen nie auf der heißen Herdplatte erlebt, da tanzt es sich ganz großartig, auch ohne Mucke, hehe).

Leider versinkt „Devotion“, zumindest für meine Lauschlappen, in der zweiten Hälfte zunehmend im Mittelmaß, auch wenn die abschließende, Thomas Hässler gewidmete Hymne „Farewell (To The Champion)“ noch mal ein richtiger Gehörgangkraller geworden ist. Ansonsten reiht sich mit zunehmender Spieldauer aber Song an Song, ohne dass eine Nummer wirklich Ausrufezeichen setzen und aufhorchen lassen würde. Vielleicht sind 14 Songs dann doch des Guten zuviel, ließen die ersten paar Tracks doch auf was Großes hoffen.

Ich gestehe: Es fällt mir schwer, dieses Review zu schreiben. Diese Band ist klasse (und hat das auch schon bewiesen), und nichts hätte mir näher gelegen, als „Devotion“ dem Shakra-begeisteren Hard Rock-Fan ans Herz zu legen. So bleibt eine Scheibe, die zum einen unter einem (Entschuldigung) beschissenen Drum-Sound leidet und zum anderen insbesondere im zweiten Teil einfach zu wenig echte Highlights mitbringt, um sie zu einer uneingeschränkten Kaufempfehlung zu machen. Fans von punktgenauem, hartem Rock mit Shakra-Schlagseite sollten dennoch eine Probefahrt wagen, denn natürlich ist „Devotion“ keine schlechte Scheibe und scheitert möglicherweise auch nur an meinen überzogenen Erwartungen – und für die gar nicht so devote Dame auf dem Cover gibt’s noch mal einen Extra-Punkt.

Tracklist:

1. Eternal Life
2. Things Like That
3. Music
4. U Feel
5. The Rain
6. Ocean
7. Castaway
8. Again
9. Hunting High And Low
10. Fading Memory
11. New Attraction
12. Anybody Out There?
13. I Wanna Live
14. Farewell (To The Champion)

Lineup:

Matthias Schenk (vocals)
Johannes Löhr (guitars, backing vocals)
Oliver Thiergärtner (keyboards, backing vocals)
Steven Wussow (bass)
Achim Thiergärtner (drums)

DISCOGRAPHY:

1999 - Shylock
2001 - Pyronized
2004 - Welcome To Illusion
2007 - Devotion
2010 - Rock Buster

SQUEALER-ROCKS Links:

Shylock - Welcome To Illusion (CD-Review)
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Matthias Schenk von Shylock (Interview)
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