Squealer-Rocks.de CD-Review
Everflow - Different Views

Genre: Progressive Metal
Review vom: 24.10.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Yonah Records



Dass guter Prog Metal nicht zwingend aus dem Ausland kommen muss, wissen wir ja nicht erst seit Sieges Even oder Tomorrow’s Eve. Auch im Ruhrpott, der traditionell ja von König Fußball und anderen Spielarten des Metal regiert wird, gibt es Bands die dem Prog Gott ihren musikalischen Tribut zollen. Eine dieser Bands sind die, aus der verbotenen Stadt stammenden, Progger von Everflow.

Auf der Debüt CD „Different views“ (eigentlich eher eine EP, da nur 6 Songs und etwas über 33 Minuten Spielzeit) bekommt der Prog Metal Liebhaber genau das geboten, was er sich von seiner Lieblings Musikrichtung erhofft. Everflow bieten alleine schon beim Opener „The idle king“ ein Potpourri, das von 70’s Hammondorgelsound über Alternative Riffing bis hin zu harten, metallischen Parts genau das beinhaltet was man unter Prog Metal versteht, beziehungsweise von ihm erwartet. Schnelle, treibende Parts wechseln sich mit groovigen und atmosphärischen Passagen ab und lassen den Song nicht langweilig werden. Auch die Melodien und der Gesang passen ins Bild und runden den Song gut ab. Natürlich muss man „The idle king“ öfter hören, um alle Facetten des Songs zu erfassen, aber das ist bei solch einer musikalischen Zusammenstellung ja nichts wirklich Überraschendes. Beim folgenden Titeltrack verhält es sich hingegen etwas anders. Der Song ist straighter gehalten und erinnert von seinem Aufbau und Härtegrad her an Tomorrow’s Eve, was ja nicht die schlechteste Referenz ist.

Everflow kupfern aber nicht stupide ab, sondern verstehen es, ihrer Musik eine eigene Note zu geben. Da man auch jazzigen oder funkigen Klängen nicht abgeneigt ist, bekommt der Hörer eine extrem gute Mischung der Begriffe Prog und Metal zu hören. Songs wie „Modern niobe“ oder auch „Waterproof“ leben zudem von ihren vielen Breaks und überraschenden Wendungen innerhalb der Songs. Das hört sich jetzt ohne Ende nach Knoten in den Hörmuscheln an. Ist es aber nicht, denn die Songs auf „Different views“ sind immer nachvollziehbar. Man kann sich nur nicht so direkt auf die Songs einstellen, da Everflow immer wieder überraschende Momente in ihre Kompositionen einbauen mit denen so nicht zu rechnen war. Bestes Beispiel hierfür ist das Abschließende „To love you“, welches von der Grundstimmung her schön ruhig und balladesk gehalten wurde. Der Song rundet „Different views“ richtig schön ab.

Everflow haben mit „Different views“ eine sehr gute Debüt EP ins Rennen geschickt, die man zwar öfter hören muss, bei der man dafür aber auch immer wieder etwas Neues entdecken kann. Wenn die Jungs um Gitarrist Marc Bräutigam weiter so an sich arbeiten und die Stil Vielfalt beibehalten, sehe ich mit Freude der ersten „richtigen“ Scheiblette der Band entgegen. Sehr guter Einstand, bei dem Progger ein Ohr riskieren sollten!
Anspieltipps: Different views, Waterproof, To love you



Tracklist:
1. The idle king
2. Different views
3. Modern noibe
4. Comedy/tragedy
5. Waterproof
6. To love you


Line-Up:
Andy Leschka – Bass
Matt Bauer – Drums & backing vocals
Romuald Tichawski – Keyboards & backing vocals
Ole Bjarnason – Vocals
Marc Bräutigam – Guitars


Special guest:
Peter ‘PD’ Ritter – Saxophone (on “To love you”)

DISCOGRAPHY:

2007 - Different Views

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