Squealer-Rocks.de CD-Review
David Lee Roth - Diamond Dave

Genre: Swing Rock
Review vom: 01.01.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Jetzt kommen wir Europäer endlich in den Genuss in das „neue“ Album des David Lee Roth‘s hinein zu hören, nachdem die, DIAMOND DAVE betitelte, Platte in den U.S.A. bereits 2003 veröffentlicht wurde. Was lange währt, wird endlich gut – nun ja – wobei der ehemalige Van Halen Sänger weniger auf eigenes Songwriting baut, sondern auf die musikalischen Ergüsse der Sechziger und frühen Siebziger.

Solchen Coveralben stehe ich immer ein wenig skeptisch gegenüber, weil dieser Verzicht auf eigene Lieder meiner Meinung nach immer ein Anzeichen für kompositorische Leere sein kann und der Künstler diese damit zu überbrücken versucht. Bei der Songauswahl seiner Coverversionen hat sich der gute David Lee Roth einzig und allein auf dreißig Jahre alte oder noch ältere (zum größten Teil) Klassiker beschränkt. So verwundert es nicht, dass es sich bei einem großen Teil der Stücke um swingendes, zum Tanzen anregendes Material handelt. Dass Roth dabei den Partyrocker, der auch mal zur klassischen Mundharmonika greift, abgibt, interessiert zumindest den inzwischen 50-jährigen Musiker herzlich wenig; auch wenn ich an seiner Glaubwürdigkeit etwas zweifle.

Nichtsdestotrotz befindet sich auf DIAMOND DAVE die ein oder andere Perle, die David Lee Roth mit seinen zig Gastmusikern wieder aufleben ließ. Erwähnenswert wären da unter anderem die beiden Chris Youlden Werke „You Got The Blues, Not Me...“ und „Stay While The Night Is Young“, sowie „She's Looking Good“ (Original: Rodger Collins) und „If 6 Was 9“ (Original: Jimi Hendrix). Doch auch wesentlich schwächere Nummern haben sich unter die 14 Tracks geschlichen. Dazu muss man „Tomorrow Never Knows“, das von Roth zu „The Beatles Tune“ wurde und The Doors‘ „Soul Kitchen“ zählen.

Coverversionen hin, Coverversionen her, wenden wir uns nun David Lee Roth’s drei Eigenkompositionen „Medicine Man“, „Thug Pop“ und „Act One“ zu. Zur Unterhaltung des Hörers gibt er ein 1-minütiges Mundharmonika- und Gesangsstück zum Besten („Medicine Man“) und imitiert, einige Lieder weiter, in der selben Spiellänge Schlagzeug und Gitarre („Act One“) – witzig, nicht mehr und nicht weniger.
Mit „Thug Pop“ befindet sich das einzige Lied auf der Scheibe, das an David’s Zeit bei Van Halen erinnert und auch das absolute Highlight von DIAMOND DAVE darstellt. Schnelle eingängige Melodien, interessante Hooks und ein Refrain der einfach nur Spaß bereitet, zeichnen „Thug Pop“ aus. Unser Sänger präsentiert sich hier gesanglich in bester Verfassung und trifft (fast) perfekt die hohen und tiefen Töne, was bei diesen Geschwindigkeitsvariationen auch von Nöten ist.

Fazit: Was bleibt ist ein Album mit viel Licht, aber fast genau so viel Schatten. David Lee Roth schafft es mit DIAMOND DAVE sicherlich nicht sein Image als „Pausenclown“ abzulegen, denn dafür fehlen einfach die Eigenkompositionen. Wobei, mit einem Song wie „Thug Pop“ ist die Hoffnung nach einem richtigen Comeback des Altmeisters noch nicht gestorben. Wir werden es sehen!


Tracklist:
1. You Got The Blues, Not Me...
2. Made Up My Mind
3. Stay While The Night Is Young
4. Shoo Bop
5. She's Looking Good
6. Soul Kitchen
7. If 6 Was 9
8. The Beatles Tune
9. Medicine Man
10. Let It All Hang Out
11. Thug Pop
12. Act One
13. Ice Cream Man
14. Bad Habits

Anspieltipps: You Got The Blues, Not Me..., Stay While The Night Is Young, Thug Pop

DISCOGRAPHY:

1978 - Chant (Van Halen)
1979 - Van Halen II (Van Halen)
1980 - Women & Children First (Van Halen)
1981 - Fair Warning (Van Halen)
1982 - Diver Down (Van Halen)
1984 - 1984 (Van Halen)
1985 - Crazy From The Heat
1986 - Eat 'Em & Smile
1988 - Skyscraper
1991 - A Little Ain't Enough
1994 - Your Filthy Little Mouth
1998 - DLR Band
2005 - Diamond Dave

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