Squealer-Rocks.de CD-Review
Ted Poley - Smile

Genre: AOR
Review vom: 25.10.2007
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 19.10.2007
Label: Frontiers Records



Über Ted Poley’s sämtliche Aktivitäten im melodischen Rock zu berichten würde zeilentechnisch ausreichen, ein Review ansprechend zu füllen. Von daher beschränke ich mich auf seine bekannteste Referenz Danger Danger, die jedem Haarspray Fan ein Begriff sein sollten und ein gutes Beispiel dafür sind, dass in den 80ern nicht alles gut war; manches sogar ziemlich schlecht.
Danger Danger waren und sind (ein Comeback Album ist angedroht) nichts weiter als eine mittelprächtige Poison Kopie – und die waren schon schlecht. Kasper – Truppen dieses Schlags beweisen, dass man auch in den gelobten Tagen mit ein / zwei guten Songs Millionen von Talern einheimsen konnte.
Dagegen ist Ted’s zweites Solo Album „Smile“ fast ein Geniestreich, auch wenn es hier allenfalls Durchschnitt zu hören gibt.

Positiv ist der Umstand, das Poley fast ausschließlich auf Melodic Rock / AOR setzt und die peinliche Poser Attitüde nahezu außen vor bleibt.
Es gibt sogar das ein oder andere Sahnestückchen zu vermelden. Die Halbballade „More Than Goodbye“ ist so ein leckeres Teilchen aus der musikalischen Konditorei. Mit leichtem Blues / Country Feeling werden hier locker die gefährlichen Kitsch – Klippen umschifft und Teddy singt zudem fast wie ein junger(?) Gott.
Auch das - wenn auch extrem bei Journey geklaute – packende „If I Can’t Change Your Heart“ kriegt die volle Punktzahl.
Überhaupt der Gesang: er kann’s ja, wenn er sich richtig anstrengt. Beim Opener „Waiting Line“ tönt der Gute wie eine (etwas dünne) Mischung aus Joe Elliot von Def Leppard und Journey’s Steve Perry. Passt gut zu der netten Nummer im Stil von Honeymoon Suite oder alten Bon Jovi. Auch das nachfolgende „Going Blind“ ist zweifelsohne schön anzuhören, allerdings hat man das Ding bereits eine Minute später wieder vergessen.
Länger im Gedächtnis bleiben da schon solch markante Ausfälle wie das Titelstück oder das unsäglich schlechte „Luv On Me“. Das ist schon Realsatire! So etwas wäre selbst 1987 verrissen worden – und damals hatten wir doch nix!

Es wäre falsch und vermessen, hier von einem schlechten Album zu sprechen.
Doch wenn lediglich ein Drittel der Scheibe das Prädikat „Gut“ verdient und der Rest zwischen „belanglos“ und „peinlich“ schwankt, dann ärgere ich mich.
Nicht über Ted Poley – der holt seine Kohlen mit Danger Danger wieder rein. Ich ärgere mich über die vielen tollen Melodic Rock Bands, die im Underground vor sich hindümpeln und keine Chance bekommen.
Nette Scheibe zum staubsaugen oder abwaschen.

Tracklist:
1. Waiting Line
2. Going Blind
3. Smile
4. What If She Knew
5. More Than Goodbye
6. Luv On Me
7. If I Can’t Change Your Heart
8. Why Can’t We Pretend That It’s Over?
9. Life Keeps Spinning Me Round
10. Where It Ends
11. Will Ya
12. Reprise

DISCOGRAPHY:

2006 - Colleteral Damage
2007 - Smile

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Ted Poley - Smile (CD-Review)

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