Squealer-Rocks.de CD-Review
Godiva - Destruction

Genre: Heavy Metal
Review vom: 30.10.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Mausoleum



Heilige Scheiße, da hat aber jemand bei Priest’s „Painkiller“ ganz genau hingehört: Beim Opener „Crawl In The Night“ legen die Schweizer plus spanischer Frontmann-Verstärkung los wie anno dazumal die britischen NWOBHM-Helden bei ihrem Klassiker.

Okay, nun ist Fernando Garcia nicht Rob Halford und Godiva sind nicht Judas Priest, aber die ersten Takte des taufrischen Silberlings geben schon mal die Richtung vor. Wer also Hard Rock im Stile von Gotthard, Shakra und Konsorten erwartet, den wird die Power von „Destruction“ möglicherweise aus dem kuscheligen Wohnzimmer-Sessel pusten, bevor er „Boah“ sagen kann. Dabei sind die Schweizer nicht zimperlich und mopsen sich so ziemlich komplett durch die Tradition des Metal. Helloween? Maiden? Priest? Accept? Jawollja, die werdet ihr alle finden, und noch einige mehr. Eigentlich sollten Titel wie „Pedal To The Metal“ oder „Hell’s On Fire“ bestenfalls ein Gähnen beim jahrzehntelang gestählten Metaller hervorrufen, aber ganz ehrlich: Zweitverwertung kann geil sein, wenn du sie mit einer solchen Spielfreude und einer solchen Wucht vor die staunenden Lauschlappen geknallt kriegst. So ein bisschen nach Victory goes Metal klingt die ganze Party schon, natürlich nicht zuletzt dank Mr. Garcia, der in den 80ern (oder waren’s die frühen 90er?) den Alben der deutschen harten Rocker zu einem ordentlichen Punch verhalf. Dementsprechend marschiert der Fünfer meist im Midtempo durch die Botanik und richtet dort einigen Metal-Flurschaden an. „Pedal To The Metal“ beispielsweise ist nun wahrlich nix neues, eignet sich aber in bester U.D.O.-Tradition zum ausgelassen Mitgestampfe und Mitgegröhle.

So ganz ohne Kritikpunkte geht dann „Destruction“ aber leider doch nicht durchs Ziel. Wenngleich Fernando Garcia sicher immer noch ein Guter ist, sind die Jahrzehnte seit Victory auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen, so dass die hohen Parts jedenfalls für mein Gefühl unangenehm angestrengt wirken. Darüber hinaus gehen den Schweizern gegen Ende etwas die Ideen aus, so dass sich im zweiten Teil der Scheibe etwas Langeweile breit macht.

Sei’s drum, statt ein oder zwei alles überscheinende Highlights bietet „Destruction“ durchgängig hochwertige, wenn auch wenig originelle Metal-Kost abseits jeglicher Trends. Wer mit soviel Tradition leben kann und sich im stampfenden Midtempo-Metal ohne Quoten-Ballade heimisch fühlt, könnte mit „Destruction“ längerfristig Freundschaft schließen.

Tracklist:

1. Illuminato
2. Crawl In The Night
3. Destruction
4. Pedal To The Metal
5. After The War
6. Inside Hell
7. Vicious Sky
8. Bloody Sky
9. Running From The Past
10. Hell’s On Fire
11. United We Stand
12. Revelation

Lineup:

Fernando Garcia (vocals)
Steve Papacharitos (guitar)
Sammy Lasagni (guitar)
Mitch Koontz (bass)
Peter Gander (drums)

DISCOGRAPHY:

2003 - Godiva
2005 - Call Me Under 666
2007 - Destruction

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