Squealer-Rocks.de CD-Review
Spider Rockets - Ever After

Genre: Rock
Review vom: 19.11.2007
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: 12.10.2007
Label: Locomotive Records



Eigentlich werden Bands ja gerne in irgendwelche Schubladen gesteckt, aber bei Spider Rockets ist das verdammt schwer. Die haben sich nämlich aus vielen verschiedenen Einflüssen zum sechsten Mal (!) ein eigenes Gebräu gemischt, das richtig hart zuschlägt. Und das ist Klasse!

Die Sängerin Helena Cos’ variiert ihre Stimme von beklemmend bis bezaubernd, von zickig und schrill über dramatisch bis verführerisch. Und durch die metallischen Wurzeln von Gitarrist Johnny Nap weben die Spider Rockets ein Netz aus traditionellem lauten Rock mit etlichen dunklen, ziemlich eigenartigen, Elementen.
Alles beginnt mit „Too Far“, irgendwie proggigen Drums und bemerkenswertem Gesang. Das ist nicht glatt, stilistisch eher ungewöhnlich. „Simple“ bietet Ähnliches und ist auch sehr hörenswert mit den extrem verzerrten Gitarren. Yo, so muss es sein, immer schön stampfend! „Hate“ beginnt nur mit Bass und Gesang und nimmt langsam Anlauf, ist insgesamt aber gemächlich. Überraschende Breaks bringen aber Abwechslung, ebenso wie ein schönes Gitarrensolo.
Bis hierhin hat man schon gemerkt, dass die Mucke für die einfache Bezeichnung Rock zu komplex daher kommt, trotz der relativ kurzen Songs von maximal viereinhalb Minuten.
„Something More“ wird dominiert von Helena und der Gitarre und es gibt langsame, schleppende Parts. Ich mag so was! „Facing Fear“, im Midtempo, hat einen schweren Groove mit starker Gitarrenarbeit und den schon erwähnten krassen Breaks, die einen völlig aus dem Takt bringen beim Mitwippen. Bedrohlich und ebenfalls nicht besonders schnell ist „Reasons For Deceit“, ein toller komplexer ungewöhnlicher Song, der gleichzeitig der längste ist mit viereinhalb Minuten. Er beginnt gaaanz laaangsaaam, steigert sich dann zu schnelleren Parts, um am Schluss fast doomig zu enden. Herrlich! Dagegen knackige zweieinhalb Minuten kurz ist „What I Want“ mit seinem starken Rhythmus und fast Sprechgesang. Bei „Helter Skelter“ hört man die Beatles-Herkunft nicht mehr. Außerdem kann ich mich an das Original eh nicht erinnern. Für mich ein starkes Stück, im ordentlich krachenden Midtempo. „Name“ beeindruckt durch die Solo-Gitarre, finde ich himmlich, ist aber echt zu kurz. Plätscherndes Wasser, ein Bass und der zarte Gesang von Helena Cos läuten das Ende dieser Platte ein, aber dann geht’s richtig los und es grooved gemählich, aber laut, dem (plätschernden) Finale entgegen, wo sich die Lead-Gitarre dann kreischend vom geneigten Zuhörer verabschiedet. Genial!
Diese Platte ist definitive etwas für Leute, die Abwechslung lieben, mit Breaks und Rhythmuswechseln, beileibe kein High Speed, und einem, wie ich finde, außerordentlichen weiblichen Gesang!

Tracklist:
Too Far
Simple
Hate
Something More
Facing Fear
Reasons For Deceit
What I Want
Helter Skelter
Names
Whispers

Lineup:
Helena Cos – vocals
Johnny Nap – guitar
Bones – bass
Dan - drums

DISCOGRAPHY:

1996 - Lift Off
1998 - Stage 2
1999 - Spider Rockets
2000 - Flipped off
2003 - Preview
2007 - Ever After


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