Squealer-Rocks.de CD-Review
Dionysus - Fairytales And Reality

Genre: Melodic Metal
Review vom: 25.08.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Die Kooperation einer schwedischen Band mit einem Deutschen für verbale Aktivitäten am Mikro ist eigentlich schon etwas ungewöhnlich, wenn man bedenkt, was es da im hohen Norden alles für blendende Talente auf diesem Gebiet gibt. Dieser Deutsche ist aber nicht bloß irgendwer, sondern Olaf Hayer, welcher bereits Luca Turilli’s (Rhapsody) Soloalben veredelte. Mit ihm veröffentlichen Dionysus nun ihren dritten, FAIRYTALES AND REALITY betitelten, Longplayer und geben klar und deutlich zu Protokoll, dass ANIMA MUNDI mit der Hymne „March For Freedom“ keine Eintagsfliege war und wer Schwedens Antwort auf Stratovarius ist.

Wenn wir schon mal bei Stratovarius sind, dann kann ich euch auch verklickern, dass die Merkmale unseres lieben Dionysus Frontreckens im Gegensatz zu denen des Herrn Kotipelto nicht „anstrengend“ und „gewöhnungsbedürftig“ heißen. Sauber, klar, voluminös und für jedermann zugänglich verleiht er dem äußerst rockigen Sound auf FAIRYTALES AND REALITY die Eigenständigkeit und Klasse, die es braucht. Wenn man an Olaf überhaupt irgendetwas zu nörgeln sucht, ist es einzig der, mit Jorn Lande zu Masterplan Zeiten vergleichbare, Umstand, dass er mit seinen Fähigkeiten und seinem Stimmumfang kein „Risiko“ eingeht und weitestgehend ein Level konstant hält. Gerade bei der absoluten Elite versucht man stets Punkte der Kritik ausfindig zu machen.

Wenn man ein Verfechter von klassischen Melodic Metal Alben, ohne eine Vielzahl von fetten Brettern, Sturmgitarren und dominanten Trommelschlägen, ist, wird man an FAIRYTALES AND REALITY nichts auszusetzen haben. Im Bezug auf ruhige, melodiöse und getragene Songs kann man dem Gespann um Schlagzeuger/Mastermind Ronny Milianowicz nichts vormachen – wie auch, wenn bei Dionysus fünf erfahrene „Burschen“, von denen einer zum Beispiel schon mit dem großen Yngwie Malmsteen unterwegs war, ihr hochklassiges Unwesen treiben und man dem Ganzen eine knackige Produktion verpasst hat. Ein tolles und auf Anhieb klick machendes Riff wie jenes im bezaubernden Opener „Illusion Of Life“ muss ein Timo Tolkki erst einmal wieder schreiben, wohingegen die einprägsamen, wunderschön verzierten Refrains in „The Orb“, „Blinded“ oder „The Game“ den ganzen „Hype“ um Sonata Artica und Helloween’sche Ausflüge in derartige Gefilde vergessen machen. Was beeindruckend eingeleitet wurde, muss demnach ebenso großartig ausklingen – wofür ein Titel wie „The End“ geradezu prädestiniert ist. Insbesondere dann, wenn er alle Stärken der Band innerhalb von acht Minuten vereint.

Fazit: Melodic Metal à la carte...ein königlicher Schmaus... Dionysus, denen man zu Beginn des Unterfangens oft den Status eines Nebenprojekts attestierte, haben sich endgültig in der Szenerie festgesetzt und überspringen mit FAIRYTALES AND REALITY locker drei Stufen zum näherkommenden Thron. Was mit „March For Freedom“ erst so richtig begann, erfährt mit „Illusion Of Life“ seine Fortsetzung und mit FAIRYTALES AND REALITY seinen bisherigen Höhepunkt. Da wird in den nächsten Jahren noch einiges mehr kommen... glaubt’s mir!

VÖ: 25. August 2006

Tracklist:
1. Illusion Of Life
2. The Orb
3. Blinded
4. The World
5. Spirit
6. Queen Of Madness
7. The Game
8. True At Heart
9. Tides Will Turn
10. Dreamchaser
11. The End

Anspieltipps: Illusion Of Life, The Game, Dreamchaser, The End

Band Line-Up:
Olaf Hayer – Gesang
Johnny Öhlin – Gitarre
Magnus „Nobby“ Noberg – Bass
Ronny Milianowicz – Schlagzeug
Kaspar Dahlqvist – Keyboards

DISCOGRAPHY:

2001 – Sign Of Truth
2003 – Anima Mundi
2006 – Fairytales And Reality

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