Squealer-Rocks.de CD-Review
Deliverance - As Above - So Below

Genre: Progressive Metal
Review vom: 16.03.2008
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Retroactive Records



Als Kollege Maddin mir „As above – so below“ Album schickte, war ich erstaunt, dass ich noch nix von Deliverance gehört hatte. Immerhin hat die Truppe schon 13 Alben auf dem Buckel und ihr Video zu „Weapons of our warfare“ war das erste, welches als christliches Metal Video bei „Headbanger’s Ball“ ausgestrahlt wurde.

Aha, damit ist der Fall klar. Als „Sympathisant“ der Sphären, die eher südlich des Himmels liegen und wo es recht warm ist, kann ich mit christlicher Rockmusik nichts anfangen (auch dank Stryper, die ich einfach nur schlecht finde). Egal, jeder soll glauben an was/an wen er/sie will und das gilt natürlich auch für Deliverance. Ich glaube dem Infoflyer jetzt einfach mal, dass die Band ende der 80er mit Speed Metal angefangen hat, um kurz danach ins progressive Lager zu wechseln. Das kommt sogar hin, denn Deliverance vereinen eine Vielzahl von Stilen in ihrem Sound.

Dass die Jungs um Bandkopf Jimmy Brown anno dazumal gethrasht haben, hört man an dem phasenweise sehr aggressiven Riffing wie zum Beispiel in „Should we cross paths“. Aber auch andere Elemente finden im Bandsound ihren Platz. So hat „Return to form“ eine deutliche Hardcore (mit den entsprechenden Shouts) Schlagseite und der Titeltrack kommt ziemlich groovig und vertrackt daher. Auch „Sreaming“ basiert auf vertrackten progtypischen Rhythmen über die die Band knackige Riffs spielt. Das funktioniert leider nicht bei allen der zehn Tracks (das Intro „Legum servi sumus ut liberi esse possimus“ ist mit über drei Minuten Spielzeit schon so was wie das Eröffnungsinstrumental) gleich gut. „Contempt“ zum Beispiel, ist ein sehr träges Stück, das sich überhaupt nicht im Ohr einnisten möchte und auch von der Melodieführung nicht wirklich überzeigen kann.

Und hier kommt dann auch das Hauptproblem von „As above – so below“: Die Melodien. Herr Brown singt über die meiste Zeit sehr clean und weiß seine Stimme dem jeweiligen Songpart gut anzupassen, aber Melodien für die Ewigkeit hören sich anders an. Auch Progressive Metal sowieso, aber auch im Thrash Bereich (hier sei mal auf Heathen’s „Victims of deception“ verwiesen). Das Problem ist einfach, dass man die Scheibe hört und sie danach sofort wieder vergessen hat. Nicht, weil die Musik so schlecht wäre, sondern weil die Hooklines einfach nicht zünden.

Was bleibt dann unter dem Strich übrig bei „As above – so below“? Ein Progressive Metal Album, welches musikalisch (alleine schon durch die Stilvielfalt) gelungen ist, aber durch die fehlenden Ohrwürmer zu einer echt zwiespältigen Angelegenheit geworden ist. Eine Empfehlung weder in die eine, noch in die andere Richtung kann und will ich nicht aussprechen. Hier muss wirklich jeder für sich entscheiden, ob er die Platte kauft, oder nicht.



Tracklist:
1. Legum servi sumus ut liberi esse possimus
2. Cause & effect
3. Return to form
4. As above – so below
5. Screaming
6. Should we cross paths
7. Contempt
8. Thistles
9. My love
10 Enlightened


Line-Up:
Jimmy Brown – Vocals, guitars
Mike Phillips – Guitars
Tim Kronyak – Bass
Kevin Lee – Drums

DISCOGRAPHY:

1989 – Deliverance
1990 – Weapons of our wafare
1991 – What a joke
1992 – Recorded live Vol.I
1992 – Stay of execution
1993 – Learn
1994 – River disturbance
1994 – I predict a clone
1995 – Camelot in Smithereens
2001 – Assimilation
2001 – Live at Cornerstone
2008 – As above – so below
2008 - River Disturbance


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Deliverance - As Above - So Below (CD-Review)
Deliverance - River Disturbance (CD-Review)

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