Squealer-Rocks.de CD-Review
Ancara - Beyond The Dark

Genre: Melodic Metal / Heavy Rock
Review vom: 27.03.2008
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 28.03.2008
Label: Metal Heaven



Der zweite Longplayer der Finnen Ancara kommt hierzulande quasi als Nachzügler auf den Markt, denn er wurde bereits vor einem knappen dreiviertel Jahr in deren Heimatland veröffentlicht. Dort schlug er ein wie die berühmte Bombe, gelangte auf Anhieb in die Top Ten der Album Charts und die Sinlge „Deny“ ging in die Dauerrotation bei sämtlichen Radiostationen. Klarer Fall, dass so ein Erfolg auch über die Grenzen Suomis hinaus Wellen schlägt und mit Metal Heaven fand sich folgerichtig auch ein Label, das nun den Rest Europas von den Qualitäten der Band überzeugen will. Um das Fazit mal wieder vorweg zu nehmen: Nicht alles an diesem Album rechtfertigt den großen Erfolg hoch im kalten Norden, doch der Großteil lässt die internationale Verbreitung in einem dankbaren Licht erscheinen und es gibt auch nicht wenige echte Highlights auf „Beyond The Dark“.

Der Bandbio nach tummeln sich einzelne Mitglieder von Ancara schon seit den 80ern in der finnischen Musiker - Szene, die momentane Besetzung treibt jedoch erst seit 2003 ihr Unwesen, was einiges erklärt.
Die Vielseitigkeit beispielsweise, die nicht alltägliche Vermischung von Hardrock / Heavy Rock Elementen mit typischen Melodic Metal Ideen und ein paar wenigen Power Metal Akzenten.
Von daher verwundert der kommerzielle Erfolg schon etwas, da die Jungs eigentlich nicht so recht in eine Nische passen wollen und sich erfreulich wenig den gängigen verkaufstechnischen Erfolgsstandards beugen.
Der schon erwähnte Single Hit „Deny“ ist nämlich eigentlich gar nicht so ein Smasher, wie man denken mag. Der Refrain ist unaufdringlich, der Mitsingfaktor hält sich in Grenzen und trotzdem besitzt die Nummer etwas mitreissendes. In erster Linie ist es die wirklich extrem geile Rhythmus Arbeit, die leichten Thin Lizzy Anleihen mit den altbekannten doppelten Leads, die fetten Chöre und der etwas untypische Gesang. Tja, also eigentlich alles. So lange es in der Gesamtheit auftritt.

„Deny“ ist mitnichten der beste Song des Albums. Das flotte „Scarred“ vereint die Vorzüge noch eine ganze Ecke besser und ist ungleich abwechslungsreicher und härter. Hier kommt die tolle Mannschaft an den Instrumenten noch besser zur Geltung. Auch beim besten Song des Albums „Cranium Tension“ zaubern die Herren extrem fette und geile Riffs aus dem unbejackten, tatowierten Ärmel. Klingt fast wie eine Mischung aus Gotthard und Evergrey – sehr stark!
Beim epischen „The World“ gibt’s dann noch Gänsehaut pur in Form eines kleinen Meisterwerks mit dezenter Prog Schlagseite.
Die manchmal etwas stilfremde Stimme von Sammy Salminen trägt eine Menge zur Magie von Ancara bei, könnte aber auch zum Streitthema werden.
In den mittleren Lagen sind seine Vocals nahezu perfekt, klingen sauber und kräftig. Doch in den Höhen fühlt sich der Gute gar nicht wohl, dennoch werden Ausflüge nach oben unternommen, was manchmal etwas unbeholfen klingt, aber anscheinend so gewollt ist.

Doch – und das ist absolut typisch für dieses Album – immer dann, wenn man einen kleinen Schwachpunkt entdeckt, wie beispielsweise auch so manche nicht hundertprozentig zündende Melodie, kommen Ancara im direkten Anschluss mit einem saugeilen Riff oder Chorus um die Ecke, dass alle Kritikpunkte vergessen sind. Die starke, saubere und druckvolle Produktion tut dabei ihr Übriges.
Den Finnen sei der Erfolg gegönnt, denn das Album ist zu 80% wirklich saustark und richtig schön erfrischend – für jung und alt!
Dennoch sollten noch ein paar kleine Kinderkrankeiten ausgemerzt werden, um mit ähnlich gearteten Acts und Labelkollegen wie Lechery mithalten zu können.

Tracklist:
1.Circles
2.Deny
3.Snowflower
4.Scarred
5.Just For Me
6.Cranium Tension
7.When Everyone Else Is Gone
8. In Silence
9.The World (full version, bonus track)
10.Burn In Hell (live, bonus track)

Line Up:
Sammy Salminen - Vocals
Juha Wahlsten – Guitar, Vocals
Samuel Hjelt – Guitar, Vocals
Mika Rajala - Bass
Timo Rajala - Drums

DISCOGRAPHY:

2006 - The Dawn
2008 - Beyond The Dark

SQUEALER-ROCKS Links:

Ancara - Beyond The Dark (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren