Squealer-Rocks.de CD-Review
Eden Lost - Road Of Desire

Genre: Melodic Rock
Review vom: 18.07.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Das im Schwabenland ansässige Printmagazin Heavy oder was!? versuchte seinen Lesern bereits zu Beginn des Jahres 2005 die spanische Musikszene mit einem 13 Songstarken Sampler näherzubringen. Und, tatsächlich befand sich unter diesen größtenteils metallisch ausgerichteten Bands das ein oder andere kleine Ausrufezeichen. Dass ebenso der Rock aus Spanien eine Perspektive in der großen weiten Welt der Gitarrenmusik hat, wollen nun Eden Lost mit ihrem über AOR-Heaven erscheinenden Debütwerk ROAD OF DESIRE beweisen.

Wer sich fragt, warum ich von spanischem Rock und nicht von spanischem Hard Rock rede, dem sei gesagt: mit Hard Rock hat das, was Eden Lost fabriziert haben, eher wenig gemein. Denn, nicht die Gitarre, sondern der Gesang besitzt auf ROAD OF DESIRE höchste Priorität und steht somit unangefochten im Mittelpunkt des Spielgeschehens, im Falle von Gesangesmann Ignacio Prieto das auch zurecht. Der Mann verfügt über ein wunderschönes, volles Stimmorgan, welches (um es ein wenig zu veranschaulichen) in die Richtung solcher Rockgrößen wie David Coverdale, Jon Bon Jovi, Mike Tramp oder Steve Lee geht. Die genannten Vokalisten dienen natürlich nur als Anhaltspunkte. Ein Nachäffen hat der Gute Ignacio Prieto auch gar nicht nötig. Sowohl hohe als auch gemäßigte Gesangslagen meistert er mit Bravour und erweist sich so zu jeder Zeit als der Fels in der Brandung, der durch rockiges, poppiges oder balladeskes Terrain führt.

Der Rest der Platte (also alles was nicht mit Gesang zu tun hat) wird von einer Melodik bestimmt, die ich in dieser Form vor kurzem von dem ebenfalls Debütanten Andreas Novak aus Schweden zu hören bekam: eine gut durchdachte, klar gegliederte Mixtur aus Pop und Rock Elementen, an der selbstverständlich Produzent José del Pozo (u.a. Foo Fighters, Blink 182) ein großes Wörtchen mitzureden hatte. Sei’s drum...
Abgesehen von ab und an dominierenden Klavierparts und einigen eher spärlich eingesetzten Hard Rock Vibes („You (Make Me Feel So Alive)“, „Only Girls“ oder „No Way Out“), bei denen die Rifffreunde mal so richtig bedient werden, agieren die Instrumente meist im Hintergrund. So wird die Grenze vom Rock zum Pop nahezu fließend, auch wenn gelegentlich Auflüge in Bon Jovi zu KEEP THE FAITH und White Lion zu PRIDE Zeiten gestartet werden. Aufgrund dessen fallen umso mehr die „härteren“ Songs auf, obwohl die Stärken der vier Spanier definitiv im Schreiben von Balladen (zum Beispiel die klassische Ballade zum Abschluss des Albums „In Your Eyes“ oder „If You Need ... You Can Count On Me“) und eingängigen, melodischen Pop/Rockstücken („Road Of Desire“, „Lost In Paradise“, „Burn“, „Over The Fire“)

Fazit: Bis vor kurzem hätte ich nicht gedacht, dass mich mal eine Melodic Rock Scheibe vom Hocker hauen könnte. Aber siehe da, Wunder geschehen immer wieder. Eden Lost, allen voran deren Sänger Ignacio Prieto, zeigen selbst einem musikalisch „harten“ Burschen wie mir, dass man auch mit extrem melodischen Passagen großartige Alben abliefern kann. Zehn durchweg gute Lieder, darunter eines mit großem Hitpotenzial („No Way Out“) stellen 2005 das, für mich, bisher beste Album auf diesem Sektor dar.

VÖ: 18. Juli 2005

Tracklist:
1. Road Of Desire
2. Lost In Paradise
3. Saturday Nite
4. You (Make Me Feel So Alive)
5. Burn
6. Only Girls
7. If You Need ... You Can Count On Me
8. No Way Out
9. Over The Fire
10. In Your Eyes

Anspieltipps: Lost In Paradise, Only Girls, No Way Out, In Your Eyes

Band Line-Up:
Ignacio Prieto - Gesang
Javier Nieto - Gitarre
Jesús Laso - Gitarre
Javier Gallego - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 – Road Of Desire

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