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Various Artists - Rock The Bones Vol. 6

Genre: Melodic Rock / AOR
Review vom: 29.03.2008
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 14.03.2008
Label: Frontiers Records



Die aktuelle Werksschau des italienischen Labels Frontiers Records ist wie immer von vorne bis hinten mit geilen Titeln bestückt und traditionell wieder für unter 10 Euro zu haben, was an und für sich nix besonderes mehr ist. Und doch ist „Rock The Bones Vol.6“ noch einen Zacken wertvoller als die hochkarätigen Vorgänger.
Zum einen boomt die Melodic Rock Szene wie lange nicht mehr und bringt nahezu tagtäglich neue, sehr vielversprechende Bands hervor, da mittlerweile anscheinend auch die Jugend Gefallen an diesem tollen Genre gefunden hat. Zum anderen melden sich auf der aktuellen Compilation eine ganze Reihe alter Helden zurück und die lassen bekanntlich selten etwas anbrennen.
Der größte Pluspunkt diesmal ist jedoch die Anzahl der bisher unveröffentlichten Tracks.
Ganze 10 der 18 Nummern stammen von Alben, die noch nicht das Neonlicht der Plattenläden gesehen haben.

Klar, dass man eine derartige Fülle in einem Review nur anreissen kann, also beginne ich mit den unveröffentlichten Sachen, bei denen die Neugier wohl am größten sein dürfte:

Michael Kiske ist wieder da! Und er singt Helloween Lieder! Hier gibt er den „Keeper 2“ Klassiker „You Always Walk Alone“ zum Besten. Unplugged, mit Geige im folkigen Gewand. Muss das sein? Keine Ahnung, doch beim dritten Durchlauf muss seine Version zumindest als gelungen bezeichnet werden.
Der nächste Sangesgott geht da schon etwas standesgemäßer zur Sache: Jorn Lande schickt den Titelsong seines in Bälde erscheinenden Albums ins Feld und „Lonely Are The Brave“ führt den Weg von „The Duke“ konsequent fort. Saftiger Heavy Rock, der sich wohl ein Kopf an Kopf Rennen mit der fast zeitgleich erscheinenden neuen Whitesnake Scheibe liefern wird. Da muss der gute Coverdale schon die besseren Songs am Start haben, denn der bessere Sänger ist zweifellos unser Mann aus Norwegen.
Als drittes Gesangsidol präsentiert Ex – Survivor Frontman Jimi Jamison „Behind The Music“. War Jimis letztes Solo Werk „Empires“ doch etwas schwachbrüstig, so lässt dieser Titel etwas ganz großes erwarten. Ich habe noch keinerlei Infos zum kommenden Album, aber ich fresse einen Besen, wenn hier beim Songwriting nicht ein gewisser Jim Peterik seine genialen Finger im Spiel hatte. Der Song könnte locker auf dem besten Melodic Rock Album aller Zeiten, Survivors „Vital Signs“, stehen. Tut verdammt gut, zu hören, dass der sympathische Frontman seinen Rausschmiss bei Survivor so gut verkraftet hat.
Der vierte Solo Interpret ist niemand geringeres als „The Voice Of Rock“ Glenn Hughes. Seine „Love Comunion“ bietet die gewohnte Funk / Rock Fusion, ist mir jedoch etwas zu jazzig ausgerichtet. Da habe ich den Meister schon stärker gehört; warten wir das Album ab.

Mit Asia meldet sich ebenfalls ein Urgestein zurück und das sogar in Originalbesetzung! Man hört den Pop – Proggies die lange Trennung auch zu keiner Sekunde an. „Never again“ scheint direkt aus dem Jahr 1982 auf das Album gebeamt worden zu sein. Wettons toller Gesang und - endlich wieder – Steve Howes gefühlvolle Gitarre sind einfach ein unschlagbares Team. Hier geht jedem Altfan das Herz auf.
Es bleibt offen, denn auch die U.S. Superstars Silent Rage frönen alten Tugenden und liefern mit ihrem ersten Output seit 5 Jahren garantiert einen amtlichen Longplayer ab. „Four Letter Word“ lässt zumindest auf nichts anderes schliessen und beantwortet auch gleich die Frage, wer Support Band bei der KISS Deutschland Tour sein sollte.

Nach so vielen alten Helden nun aber noch mal schnell die anfangs gepriesenen Newcomer beleuchtet: Eclipse sind ein ganz heisser Anwärter für den Monat Mai, denn ihr „To Mend a Broken Heart“ fällt zwischen all den Legenden keineswegs ab, er hält locker das hohe Level. Sehr starker Song mit ordentlich Tempo und Härte, der mich etwas an House Of Lords oder Talisman erinnert.
Nicht weniger hart und auch nicht weniger stark sind Saint Demon mit „My Heart“. Selten so einen mächtigen Chorus gehört; selten eine so epische, fast schon orchestrale Nummer in diesem Genre gehört. Für so etwas wurden hochwertige Kopfhörer erfunden.
Auch die von unserem Langemann schon review - technisch ausführlich gepriesenen Leverage beweisen mit „Sentenced“, wohin uns die neue Generation des Melodic Rock führen wird: Ins Paradies.

Das soll's dann an Beispielen auch gewesen sein. Von den meisten der schon veröffentlichten Sachen könnt Ihr die Reviews bei uns finden. Wer auch nur einen Funken für diese Musikrichtung übrig hat und sich diesen Sampler nicht zulegt, der sollte mal über sein Weltbild nachdenken.
Ganz nüchtern betrachtet ist es in der Tat fast unglaublich, in welchem Zustand sich dieses, lange Zeit fast ausgestorbene Genre befindet. Die neuen Truppen sind schon beängstigend gut und die Veteranen werden im Alter immer besser.
Zudem darf man nicht vergessen, dass es sich hier lediglich um Bands handelt, die bei Frontiers unter Vertrag stehen. Die haben zwar die Speerspitze verpflichtet, aber es gibt noch eine ganze Menge toller Bands mehr.
So gesehen, ist die Szene qualitativ besser bestückt als in den 80ern.
Aber warum schlägt sich das nicht auf die Besucherzahlen bei den Konzerten nieder?
Warum ist Melodic Rock heutzutage Underground?
Ich kapiere es nicht!!
Wer die Antwort weiss, der soll sich bei mir melden.
Keep Rockin'!

Tracklist:
1. Asia – Never Again
2. Steve Lukather – Never Changin' Times
3. Glenn Hughes – Love Communion
4. Dokken – Heart To Stone
5. White Lion – Dreams
6. House Of Lords – Come To My Kingdom
7. Jimi Jamison – Behind The Music
8. Jorn – Lonely Are The Brave
9. Royal Hunt – The First Rock
10. Leverage – Sentenced
11. Saint Demon – My Heart
12. Work Of Art – Why Do I?
13. Khymera – Burn Out
14. Michael Kiske – You Always Walk Alone
15. Places Of Power – The Passage
16. From The Inside – Light Years
17. Eclipse – To Mend A Broken Heart
18. Silent Rage – Four Letter Word



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