Squealer-Rocks.de CD-Review
Douglas Unger - Leave Me Out

Genre: Rock
Review vom: 04.05.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 09.05.2008
Label: Satellite Records



Echt Leute, wie scheiße ist das Cover? Da gruselt’s ja den unwürdigen Schreiberling, von der potentiellen Käuferschar will ich an der Stelle gar nicht reden. Hatte aber damit nichts zu tun, dass das Album von Douglas Unger eine ganze Weile unbesprochen rumlag, ich schwör ..

Wäre auch ein Fehler, denn “Leave Me Out” ist ein beeindruckendes Werk geworden, dem völlig deplazierten Cover zum Trotz. Keine Ahnung, sollte nicht das Cover irgendwie Assoziationen wecken zum Inhalt? Bislang war ich der Meinung, aber dass sich hinter dem seltsamen Äußeren von “Leave Me Out” allerfeinster Springsteen-Stoff verbirgt - um darauf zu kommen, bedarf es wohl jeder Menge Phantasie.

Nicht genug damit, dass der gute Herr Unger stimmlich dem Boss ziemlich nahe kommt, präsentiert er sich auf seiner Homepage mit einer geradezu entwaffnenden Ehrlichkeit und Selbstironie. So erfahren wir von seinen Problemen, mit 107 Kilos auf den Rippen eine Frau zu finden, selbst als Sänger, und dass die Umstellung auf pure Ernährung mit Alkohol zwar von den Experten nicht als die beste angesehen wurde, sich aber am Ende als ungeheuer effektive Diät herausgestellt hat. Irgendwann gab es dann eine gewisse Anzahl von Leuten, die der Meinung waren, seine Songs sollten auf eine Scheibe gebannt werden. “Es waren nicht wirklich viele Leute, die dieser Meinung waren, aber so lange sie bereit waren, die Zeche zu bezahlen, ist die Anzahl wohl nicht so wichtig” - lest euch die Biographie auf Unger’s Homepage durch, offen, beeindruckend und unterhaltsam!

Soviel zur Vorrede, viel zu lange ausgefallen, aber das musste. Jedenfalls, wie so oft im Leben, Gott sei Dank hat Herr Unger aus Schweden auf die paar finanzkräftigen Menschen gehört und nicht auf die breite Masse, denn “Leave Me Out” hat es definitiv verdient, für eine breitere Hörerschaft auf Silberling gebannt zu werden.

Am ehesten lassen sich die Nummern von “Leave Me Out” wohl noch als traditioneller Singer-Songwriter-Rock-Stoff bezeichnen, pendelnd zwischen unwiderstehlichen Gute-Laune-Songs und ein paar balladesken Nummern, umgeben von einer subtil-sehnsüchtigen Schwermut, wie sie eigentlich eher in die Südstaaten der USA passen würde denn in den hohen Norden Europas. Passend dazu greift Douglas Unger des öfteren wahlweise auf bluesige und Country-Elemente zurück, und auch die ein oder andere Gospel-Einlage weiß der ehemals übergewichtige und frauenlose Schwede ziemlich geschickt in seine Songs einzubauen.

So stehen am Ende des Tages Nummern wie das fröhliche, mitreißende “You Got It Bad”, das nicht weniger packende “My Hallelujah” oder der wunderschöne Titelsong aus der Kategorie Springsteen meets Chris Isaak. Bob Seger-Fans kommen auch nicht zu kurz, “Pale And Grey” geht für meine Ohren geradezu als Hommage an den legendären Ami durch. Im Grunde isses auch egal, welchen der 12 Songs ihr anspielt, enttäuscht werdet ihr nicht. “Leave Me Out” klingt sehr amerikanisch, sehr authentisch und für ein Debut geradezu unverschämt ausgereift. Wer sich nicht abschrecken lässt von der fragwürdigen Hülle und einen ausgiebigen Blick hinter die Fassaden wagt, wird für sein Interesse belohnt werden. Versprochen!

Tracklist:

01. All Of You
02. Leave Me Out
03. Pale And Grey
04. My Hallelujah
05. Run Away With The Sun
06. Stealing My Song
07. Hold On Tou Your Rainy Day
08. Jimmy Young Boy
09. The Pond
10. Clap Your Hands
11. Cold Rain
12. You Got It Bad

DISCOGRAPHY:

2008 - Leave Me Out

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Douglas Unger - Leave Me Out (CD-Review)

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