Squealer-Rocks.de CD-Review
Machinery - The Passing

Genre: Death Metal
Review vom: 09.05.2008
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: 23.05.2008
Label: Regain Records



Es war einmal …. das Jahr 2001. An sich nichts Besonderes, denn wenn ich höre, dass eine Band sich Machinery nennt, würde ich eigentlich wetten, dass das nicht unbedingt die Musik ist, die ich bevorzuge. Irgendwie denke ich da an Death/Black/Trash/Industrial/Metalcore oder Ähnliches.
Und soll ich euch was sagen? Selbst wenn ihr jetzt nein sagt, werde ich es natürlich trotzdem tun, denn wenn es um das Schreiben eines Reviews geht, kenne ich keine Verwandten. Also, ich denke an das Zeug, was ich oben erwähnt habe (s.o.!), höre auch mal in „The Passing“ von Machinery rein, es kracht gewaltig, ist laut und heftig, und ich hege spontan gewisse unschöne Gedanken an den Kerl, der mir die Promo, natürlich in seiner ganzen Weisheit (dazu später mehr, wenn ich’s nicht vergesse) hat zukommen lassen.
Aber da ich mich von nichts und niemandem Bangemachen lasse (Beweis: wenn ich frühmorgens unterwegs bin, z.B. so zwischen zwei und sechs Uhr morgens, höre ich immer WDR 4, den Sender mit den deutschen Schlagern) nehme ich mir die Zeit für ein kleines Stelldichein mit Machinery aus Schweden und höre in Ruhe zu.
Und jetzt kommts! Aufgepasst und mitgemacht! Entgegen aller Erwartungen steigt meine Begeisterung für „The Passing“ mit jeder Minute und Machinery und ich sind ab heute die besten Kumpels.
Und für alle Ahnungslosen fange ich von vorne an.

Wir schreiben das Jahr 2008. An sich nichts Besonderes, aber vor sieben Jahren entstand eine Band, die sich kurz, knapp und präzise Machinery nannte. Mit dieser zweiten CD mit dem schönen Titel „The Passing haben sie ihre musikalische Entwicklung vielleicht noch nicht abgeschlossen, aber jedenfalls richtig einen rausgehauen. Denn was mit Heavy Metal in 2002 begann, hat sich jetzt zu einem der abgefahrensten Crossover-Projekte entwickelt, die jemals das Licht dieses musikalischen Universums erblickt haben.
Als erstes kracht „Cold“ aus der Anlage und mit melodischen Gesangslinien, die Aufmerksamkeit verlangen (die sie von mir auch bekommen!), werden Soundwände hochgezogen, gegen die eine Leadgitarre anspielt. Auffällig sind die dominierenden Drums, die allen Songs so richtig Drive verleihen.
Dann folgt mit „Reason Is The Truth“ ein schöner deathmäßiger Hammer, sehr schnell, es growled und Gefangene werden nicht gemacht.
Buchstäblich wirklich der Hammer ist aber „I Divine“ im Midtempo und langsamem Beginn, aber das Niveau steigt und der Spaß auch. Höret die Stimme und weinet vor Freude! Mitreißend!
„Dead Man“ mit starkem Rhythmus, Riffs, Leadgitarre und Groove plus einem sphärischem Keyboardsound ist der nächste Hammer, aber „Delirium In Vengeance“ setzt noch einen drauf. Deathmetal mit dem üblichen Gegröhle (oder heißt es Gegrowle? na egal). Trotzdem bringen auch hier die Breaks Abwechslung durch langsameren Rhythmus und die Leadgitarre zeigt, wozu sie da ist.
„Bloodline“ dagegen beginnt ruhig, es plätschert so dahin, Gitarren zupfender und melodiöser Weise, das Keyboard gibt Laut, dann krachts und mit langsamem Groove fliegen die Riffs nur so durch den Äther, während der Gesang mich an Matt Sanders von Avenged Sevenfold erinnert. Hier erwartet den geneigten Hörer ein volles Brett, als alter Seebär würde ich sagen: „Hier gibt’s die volle Breitseite“.
Die gibt’s bei „Deceide By Pain“ auch, nur erst nach einem sanften Beginn mit ebensolchem Gesang und lockerem Geklöppel von den Drums. Es grooved und breaked und der mitreißende mehrstimmige Refrain reißt mich fast vom Hocker. Wieder hatte ich die Ehre, einem weiteren Highlight unter einigen hervorragenden Songs meine Aufmerksamkeit schenken zu dürfen. Für „The Passing“ gilt fast das gleiche, jedoch nicht dasselbe. Heftig, ohne Gnade und abwechslungsreich. Aber irgendwie doch anders und immer interessant.
Den krönenden Abschluss eines hervorragenden Albums bildet „Waiting For The Wave“ mit seinem leisen Beginn zu sanftem Gesang, bevor ein Break den eher stürmischen Teil einläutet. Es lärmt mit klarem Gesang bis in höchste Höhen und die Heavy-Metal-Fraktion meldet sich mit kreischenden Gitarren zu Wort. Supi!

Das war's! Hat Spaß gemacht. Wiedersehn!
Na gut, weil ihr es seid, mach ich mal ausführlicher Schluss: Das Genre ist hier folgendes: Trash/Death/Epic/Black/Groove-Metal der abgefahrensten und mitreißendsten Sorte.
Alles klar soweit?
Gut! Dieser unerhörte Mix aus allen möglichen Genres sollte zweifellos vielen von euch gefallen, wenn ihr denn ein Genre nicht als unantastbar in seiner Einzigartigkeit begreift. Die Produktion ist hervorragend und transparent, der Sound sehr klar und druckvoll.
Ich würde mal ganz vorsichtig sagen, dass das was für Fans von Nevermore, Communic oder Sanctity sein könnte.
Lasst euch auf „The Passing“ von Machinery ein und ich verspreche euch: Ihr werdet nicht enttäuscht sein! Es ist eine intensive Reise durch epischen und diverse andere Metal-Spielarten mit großartigen Songs und einem einzigartigen Stil.

Tracklist:
1. Cold
2. Reason Is The Truth
3. I Divine
4. Dead Man
5. Delirium In Vengeance
6. Bloodline
7. Decide By Pain
8. The Passing
9. Waiting For The Wave

Line-Up:
Michel Isberg – guitars & vocals
Mano Lewys – guitars
Peter Berg – bass
Johan Westman – drums
Fredrik Klingwall – keyboards

DISCOGRAPHY:

2005 - Rising
2005 - The Beginning
2006 - Degeneration
2008 - The Passing

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