Squealer-Rocks.de CD-Review
Alternine - Démo

Genre: Progressive Alternative Rock
Review vom: 25.07.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



In Zeiten der musikalischen Globalisierung gibt es noch immer Länder, die man in Bezug auf ausgezeichnete Nachwuchskünstler gemeinhin nicht auf der Rechung hat. Der Eine mag auf die andere Seite des großen Teichs schielen, der andere in skandinavische Gefilde. Was man bei der individuellen Suche nach den Bands von Morgen gerne übersieht, ist unser großer Nachbar im Westen, La Grande Nation, Frankreich. Wie viele Rock/Metal relevante Bands fallen einem spontan ein, die die Tricolore tragen? Das dürften nicht all zu viele sein.
Deswegen lasst uns einmal nach Westen wandern und sehen, was es da zu entdecken gibt.

Vorbei an Saarbrücken, Reims, Paris und Le Mans geht es nach Rennes in der schönen Provinz Bretagne gelegen. Wir wollen uns heute aber nicht mit landschaftlichen, kulturellen oder politischen Besonderheiten dieser Region zwischen Atlantik und Ärmelkanal beschäftigen. Vielmehr soll uns eine Demo einer im Jahre 2005 gegründeten Band mit dem Namen Alternine Anreiz sein, solch eine Reise zu wagen. Mal hör’n, was die vier Jungs und das Mädel uns zu sagen haben und schon geht es hinein in die vier Lieder umfassende Demo.

Bereits beim ersten Durchlauf stimmen die vier Stücke zufrieden und sorgen wider Erwarten für eine gewisse Entzückung. In einem Moment erscheinen die Lieder von Alternine ruhig, fast in sich gekehrt, mit einem rockig progressiven Hauch versehen und von der einfühlsamen, prägnanten Stimme Laetitias getragen („Sciensology“), im nächsten Moment hingegen zerschneidet eine von Gitarren getragene, treibende Intensität diesen Samtvorhang („Ignition“), dass es einem ungemein schwer fällt die Franzosen einem bestimmten Stil zu zuordnen. Ob man das Ganze nun Progressive Alternative Rock oder wie auch immer nennen will, bleibt dem Ohre des Zuhörers überlassen.

Und wer heute eben jene Hörer von sich begeistern will, der muss schon auf einer bloßen Demo klare Akzente setzen und so gibt es in Sachen Produktion, Klang und vor allem am Songwriting von Alternine nichts zu mäkeln. Alles scheint stimmig und sich in das Bild eines schwermütigen Bruders des Alternatives zu fügen, ohne aber auf Herbst und Winter einzustimmen wie es beim Dark Rock des Öfteren der Fall ist. Dem Quintett gelingt die Wanderung auf dem schmalen Grad zwischen deren Stimmungsgegensätzen so gut, dass auch nach mehrfachem Durchlauf das Lächeln noch nicht aus dem Gesicht des Hörers weicht und man sich gerne zurück lehnt, um den melodischen Gitarrensoli und schwelgerischen Melodien zu lauschen.

Fazit: Wer Rock Musik fernab der überregulierten Rocksubgenres erleben will, die ihre Kraft aus der inneren Ruhe und ihre Ruhe aus ihrer kompositorischen Stärke beizieht, der sollte sich zumindest einmal die Zeit nehmen und sich die vier Stücke von Alternine anhören. In Zeiten der eingangs erwähnten musikalischen Globalisierung geht das ganz problemlos, surft einfach auf der MySpace-Seite der Band vorbei oder klickt euch zur Band-Homepage durch. Ihr solltet es nicht bereuen.


Tracklist:
1. Sciensology
2. Ignition
3. Trigger
4. Satellites

Line-Up:
Laetitia Jehanno – Gesang
Guillaume Durand – Gitarre
Pierre-Antoine Picot – Gitarre
Julien Nevo – Bass
Mathieu Roguez – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2008 - Démo

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Alternine - Démo (CD-Review)

SONSTIGES:

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