Squealer-Rocks.de CD-Review
Banditz - Sensation Seeker

Genre: Hard Rock
Review vom: 30.07.2008
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Alkemist-Fanatix Europe



Oha, scheint ja ‘ne wilde Truppe zu sein. Frontfrau Jade beendet ihre Vorstellung auf der Band-Page mit einem deftigen “Thank you, you can all go get fucked”, Bandgründer Sam lehnt studierte Mucker ab, weil Studium die Kreativität einschränkt und Basser Fabian bezeichnet sich schlicht als “damned rocker motherfucker”.

Bei soviel Rock’n’Roll-Originalität und ungezügelter Rebellion schauen wir uns das Debut der 3 Italiener natürlich sehr genau an, und tatsächlich: “Sensation Seeker” spiegelt den Chaos-Eindruck, den die Band von sich selbst vermittelt, musikalisch wieder. Im Positiven wie, leider, auch im Negativen: “Sensation Seeker” ist eine ziemlich anstrengende Scheibe geworden. Beginnen wir mit dem Einfachen: Frontröhre Jade ist eine gute ihres Fachs, kein Zweifel daran, auch wenn mir für das beliebte “klingt wie”-Spiel an der Stelle nicht wirklich ein Vergleich einfallen will. Ihre Vocals jedenfalls kommen ausdrucksstark und mächtig aggressiv rüber. Notwendig ist das allemal, um im Rock-Gewitter, das die Banditz veranstalten, nicht unterzugehen.

Irgendwo zwischen der Alternative-Ecke und der Stoner-Abteilung fühlen sich die Italiener zuhause. Düster gestimmte Gitarren also, ungewöhnliche Arrangements und etliche Tempowechsel bestimmen das Bild auf dem Debut des Dreiers. Nicht wirklich einfach zu verdauen, insbesondere nicht für eher auf traditionellen Duzz-Dazz ausgerichtete Simpel-Gemüter wie den Schreiber dieser Zeilen. Fast hat man den Eindruck, dass Banditz alle angesammelten Ideen zwanghaft in die 12 Nummern ihres Debuts unterbringen wollten und damit, zumindest für meine Ohren, die Song stellenweise überfrachtet wurden. “Überambitioniert” ist das Stichwort, das mir beim Hören von “Sensation Seeker” mehr als einmal durch den Kopf ging, wenn für meinen Geschmack der rote Faden bei den mit knapp 3 Minuten in der Regel ohnehin kurzen Nummern mal wieder verloren wurde.

Da tut die höchst gelungene Ballade “Back From Routine” als Abschluss richtig gut, um den Puls wieder in halbwegs geregelte Bahnen zu lenken. Als Fazit nach einer Achterbahnfahrt durch fast ein Dutzend kurzer, heftiger und anstrengender Rock-Nummern bleibt: Banditz bringen jede Menge Potential mit, das steht außer Frage. Wenn sie es schaffen, ihre Power und ihre Ideen mit den nächsten Scheiben in geregeltere Bahnen zu lenken und eigene Trademarks zu setzen, könnte der Traum von Frontröhre Jade durchaus wahr werden: “Fly to america and become a rockstar”.

Tracklist:

01. The Will I Had
02. U Can’t Stop Me
03. Everytime
04. Driftaway
05. Feelin’ Nothing’
06. Served Perfectly
07. Music Is My Ecstasy
08. Take You There
09. Out Of Control
10. Shadows Of Myself
11. Don’t Leave Me Here
12. Back From Routine

Lineup:
Nicotine Sam (guitars, keys)
Jade (vocals)
Fabian (bass, background vocals)

DISCOGRAPHY:

2008 - Sensation Seeker

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Banditz - Sensation Seeker (CD-Review)

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