Squealer-Rocks.de CD-Review
Kelebra - Decay Inside

Genre: Crossover / Nu Metal
Review vom: 12.08.2008
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: August 2008
Label: Eigenproduktion



Na, was sich unser allmächtiger Cheffe dabei gedacht hat, mir die CD von Kelebra zu schicken, weiss wohl nur das Schicksal oder die Bitburger Brauerei. Das kommt schon dem Vergleich nahe, einem Schalke Fan eine Best Of der „BVB Südtribünen Hits“ zur Besprechung zu überreichen. Warum und weshalb diese Diskrepanz?
Das lösen wir mit Blick auf die Dramaturgie natürlich erst am Ende auf!

Kelebra sind drei Burschen aus dem fränkischen Bastheim, nannten sich bis vor kurzem noch Armpit Hairy und dem sehr naturbelassenen Cover nach zu urteilen, müsste es sich hier um Prog Rock handeln.
Der Schein trügt natürlich und nach nur wenigen Sekunden des Openers „48“ holt mich ein kehliges Krächzen auf den Boden der harten Tatsachen zurück. Doch auch der ängstliche Verdacht, das mich nun eine stupide Hardcore Dampfwalze überrollt, bestätigt sich gottlob nicht.
Überraschenderweise finde ich als strikter Gegner von „unsauberem“ Gesang durchaus Gefallen an dem „Gebrülle“.

Denn die Jungs verstehen es nicht nur, richtig schön fette Riffs - die zudem überaus geil produziert sind – zu zocken, sie lockern die Brutalo - Passagen auch konsequent durch cleane Parts auf.
Dort wird dann auch mal richtig angenehm gesungen und die Melodien klingen extrem eingängig.
Dieses Genre nennt man wohl Crossover; ein Terrain, auf dem ich mich nur sehr sachte bewegen kann. Für mich klingt das so, als ob Cryptic Slaughter mit Anthrax und Green Day fusionieren.
Kelebra gelingt es aber, neben den Stilbrüchen immer noch die eine oder andere Raffinesse in ihre Stücke einzubauen.
Wenn also selbst ein „Unwissender“ Gefallen an dem Mini Album findet, sollte die Zielgruppe wohl bedenkenlos zugreifen können.

Tja, da wäre aber noch was: beim Song „Wanna Kill“ (ein umgetextetes Cover von Kim Wildes „Kids In America“) skandieren die Jungs: „..wanna kill an American...“ und fordern dazu auf, eine amerikanische Fast Food Kette in die Luft zu jagen – als Zeichen gegen die „Veramerikanisierung“ in Deutschland.
Das mir - das ist die „Erklärung zur Einleitung“ - als bekennendem Ted Nugent und U.S.A. Fan so etwas in die Pfoten gerät, ist dann wohl wirklich Ironie des Schicksals.
Nun gut – wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen, muss man ja kein Drama draus machen.
Allerdings muss sich die Truppe über folgendes bewusst sein:
Begriffe wie „Veramerikanisierung“ stammen aus einer politischen Ecke, in der sich Kelebra sicherlich nicht bewegen wollen.
Hier muss man sehr vorsichtig sein. Die „Richtigstellung“ der Band greift da nicht ernsthaft genug.
Der Song ist eine „Jugendsünde“, aus der die Band lernen muss, denn Potential ist hier durchaus in Mengen vorhanden.

Tracklist:
1.48
2.Beautiful As A Rock In Your Face
3.Fallen Divinity
4.My Brain Isn't Mine
5.Age Of Disinterest
6.Wanna Kill
7.Quiet Riot

Line Up:
Heiko „Hazco“ Hein – Vocals, Guitar
Christoph „Iboff“ Will – Bass, Backing Vocals
Markus „Makruse“ Hein – Drums







DISCOGRAPHY:

2008 - Decay Inside

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