Squealer-Rocks.de CD-Review
F5 - A Drug For All Seasons

Genre: Metal
Review vom: 01.06.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Nach der Millionenklage gegen seinen ehemaligen Brötchengeber Dave Mustaine, kann der zu den besten Bassisten der Welt gehörende, Dave Ellefson endlich wieder durch musikalische Tätigkeiten für Furore sorgen. Neue Band auch gleich neuer Erfolg? Es stellt sich die Frage, ob er mit F5, so der Name seiner neuen Band, und dem Debütwerk A DRUG FOR ALL SEASONS (eine Anspielung auf Dave’s Drogenphase Ende der Achtziger) dem in Sachen „mit Megadeth weitermachen“ unschlüssigen Mustaine ein Schnippchen schlagen und am Metalthron sägen kann. Platte rein ... in Kürze werden wir es wissen.

Apropos Kürze, in ihr liegt bekanntlich die Würze; und mit Ausnahme des etwas düsteren „Look You In The Eyes“ knackt kein Song des 36 Minuten langen Albums die vier Minuten Marke. Ganz im Gegenteil: mit den Liedern „Dissidence“, „A Drug For All Seasons“, „Defacing“ und „X'd Out“ bleiben vier Tracks sogar unter drei Minuten.
Keine Angst Leute, der Band sind beim Songwriting, an dem übrigens Dave Ellefson den größten Anteil hat, nicht die Ideen ausgegangen, sondern man bringt die Stücke einfach auf den Punkt. Kurz und knackig sollen sie sein.
Die Gitarristen Steve Conley und John Davis versuchen nicht das Album durch endlos wirkende Soli in die Länge zu ziehen. Überhaupt: das längste Solo auf A DRUG FOR ALL SEASONS dauert ganze dreizehn Sekunden.

F5 schaffen auf dieser Scheibe das, was die meisten Metalbands unserer Zeit nicht schaffen: das Verbinden von metallischer Härte mit eingängigen, fast schon radiotauglichen Refrains, die auch auf Dauer den Hörer fesseln können. Dies kann natürlich nur funktionieren, wenn man sich vom Schubladendenken löst; und dies tut das Quintett, indem es klassischen Metal, den man unter Umständen mit den Ende Achtziger/Anfang Neunziger Alben von Megadeth in Zusammenhang bringen könnte, mit modernen Elementen - dabei darf es auch etwas Orientalisches sein (System Of A Down lassen grüßen) - in Einklang bringt.
Wo, außer jetzt bei F5, bekommt man schon mal Motörhead Groove und New Metal in einem Song serviert? Dies gibt dem Ganzen einen unverwechselbaren Wiedererkennungswert, der zeigt, dass man noch immer eigenständige Musik zuwege bringen kann, wenn man es nur will.

An den Namen der beiden Gitarristen habt ihr womöglich schon erkannt, dass sich Dave Ellefson mit weniger bekannten Musikern zusammengetan, was ich für sehr vorteilhaft halte. Was nützen die besten Musiker, wenn sie nicht miteinander musizieren können? Dieser Truppe merkt man die Freude an der Musik an - die Chemie zwischen allen fünf Mitgliedern stimmt einfach.
Warum Dale Steele hingegen noch nicht in einer größeren Band vor F5 gesungen hat, ist mir ein Rätsel. Dieser Sänger bringt eigentlich alles mit, was ein großartiger Metalsänger braucht: Aggression und dennoch eine hervorragende Stimme.

Fazit: Eines der überraschendsten und zugleich spannendsten Alben der letzten Jahre ist dieses A DRUG FOR ALL SEASONS geworden. Wer schaffte es vor F5 den Bogen zwischen Alteingesessenem und Modernem zu spannen? - Ehrlich gesagt: Niemand!
F5 gehört die Zukunft!!!
Kleiner Tipp: Hört euch A DRUG FOR ALL SEASONS mal sehr, sehr laut an - ihr werdet es nicht bereuen!


Tracklist:
1. Faded
2. Dissidence
3. Fall To Me
4. A Drug For All Seasons
5. Bleeding
6. What I Am
7. Dying On The Vine
8. Hold Me Down
9. Defacing
10. X'd Out
11. Look You In The Eyes
12. Forte Sonata

Anspieltipps: Dissidence, Bleeding, What I Am, Look You In The Eyes .... na ja, eigentlich könnten auch die anderen acht Tracks hier stehen.

Band Line-Up:
Dale Steele - Gesang
Steve Conley - Gitarre
John Davis - Gitarre
David Ellefson - Bass, Gesang
Dave Small - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 - A Drug For All Seasons

SQUEALER-ROCKS Links:

F5 - A Drug For All Seasons (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren