Squealer-Rocks.de CD-Review
Lanfear - X To The Power Of Ten

Genre: Progressive Power Metal
Review vom: 27.09.2008
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 22.08.2008
Label: Locomotive Records



Ich muss zugeben, dass LANFEAR mir bislang nur vom Namen her geläufig waren. Auch von der Musik der Heilbronner hatte ich noch keinen Ton gehört, bis Kollege Maddin mir die Scheibe in den Player legte. Mea culpa, heißt es so schön, dass ich die Band vorher nicht kannte. Denn die Musik von LANFEAR hat es definitiv verdient gehört zu werden.

„X To The Power Of Ten“ nennt sich der neuste Output des deutschen Quintetts. Zu hören gibt es auf Album Nummer sechs melodischen, aber niemals kitschigen Power-Metal mit einem ausgeprägten Hang zur Progressivität. Hört sich jetzt nach Knoten in den Gehörgängen an? Nein. Eigentlich nicht. Natürlich verlangen die elf Stücke der Scheibe die Aufmerksamkeit des Hörers, aber man ist hier weit entfernt von irgendwelchen Frickelorgien. Nach einem kurzen, Hörspielartigen Intro kommt der Opener „Enter Dystopia“ gleich schön aggressiv aus den Boxen. Harte Gitarren harmonieren hervorragend mit Synthie-Sounds, ohne sich gegenseitig Platz im Gesamtsound weg zu nehmen. Dahinter agieren Schlagzeug und Bass als perfekt eingespielte Einheit, die es versteht die Breaks an die richtigen Stellen zu setzen. Dazu haben die Jungs mit Nuno Miguel Fernandes einen Sänger in ihren Reihen, der mit einer sehr variabel einsetzbaren Stimme gesegnet ist und der ausgezeichnet versteht, die verschiedenen Emotionen, die LANFEAR in ihren Stücken haben, gesanglich optimal dem Hörer zugänglich zu machen.

Was sich jetzt nach einer „Zimmer frei“-schen Lobhudelei anhört, ist schlicht die Verneigung vor der wirklich sehr guten musikalischen Leistung der Band, denn es ist ja nicht nur der Opener, der zu verzücken weis. Die Band findet über die gesamte Spielzeit der Langrille die richtige Balance zwischen harten Metal-Songs und ruhigeren Stücken. Man kann aggressive Tracks wie „My Will Be Done“ problemlos neben eher moderate Stücke wie etwa „The Art Of Being Alone“ stellen, ohne einen Qualitätsverlust befürchten zu müssen. Der große Pluspunkt der Scheibe ist eben diese Ambivalenz zwischen hart und ruhig, die die Jungs auf „X To The Power Of Ten“ beinahe perfekt umgesetzt haben. Hinzu kommen noch die niemals langweilig werdenden und immer wieder packend arrangierten Gesangsmelodien und fertig ist das Album des Monats.

Mit ihrem sechsten Output hat die Band ein Album kreiert das wie aus einem Guss wirkt. Wenn man unbedingt noch Vergleiche zu anderen Combos ziehen will, seien an dieser Stelle der Einfachheit halber die grandiosen STYGMA IV genannt. Nur um die grobe Richtung mal vorzugeben. Es kommen hier sowohl Metalheads als auch Proggies auf ihre Kosten und die können mit der Platte nichts falsch machen.



Tracklist:
01. Enter Dystopia
02. My Will Be Done
03. Decryption
04. Brave New Men
05. The Question Keeper
06. Synaptogenesis
07. Jugglin' at the Edge
08. Just Another Broken Shell
09. A Twin Phenomenon
10. The Art of Being Alone
11. Seeds of the Plague



Line-up:
Nuno Miguel Fernandes – Vocals
Markus Ullrich – Guitars
Kai Schindelar – Bass
Richie Seibel – Keyboards
Jürgen Schrank - Drums

DISCOGRAPHY:

1996 - Towers
1997 - Towers Of February
1999 - Zero Poems
2003 - The Art Effect
2005 - Another Golden Rage
2008 - X To The Power Of Ten


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Lanfear - X To The Power Of Ten (CD-Review)

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