Squealer-Rocks.de CD-Review
His Witness - Kingdom Come

Genre: White Metal
Review vom: 28.11.2008
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Retroactive Records



Warum zur Hölle –Obacht, ein Wortwitz- muss man eine Scheibe, die christlichen Metal enthält, zwanzig Jahre (!) nach ihrer Aufnahme veröffentlichen? Exakt so lange hat „Kingdom Come“ von HIS WITNESS in irgendeiner Garage vor sich hin gedümpelt. Jetzt hat sich Szeneveteran Bill Menchen (der auf der Platte auch zu hören ist) der Sache angenommen und präsentiert uns christlichen und typischen 80er Metal. So far, so good…

…so what? Nicht ganz. Den Test der Zeit jedenfalls besteht das Teil sicherlich nicht, denn es handelt sich hier definitiv nicht um ein „zeitloses Melodic Metal“ Album, wie uns das Infosheet glauben machen will. Ich bin ein Fan des 80er Metal, nicht zuletzt weil mit der Musik groß geworden, aber ein Album sollte dann doch etwas mehr zu bieten haben, als eine handvoll lauwarmer Kompositionen und penetranter Lyrics. Dazu aber später mehr. Ein Hauptproblem der Scheibe ist eindeutig der Sound, welcher zwar remastert wurde, aber zu keiner Sekunde den heutigen Ansprüchen genügt. Da könnte man natürlich generös drüber hinwegsehen, wenn man bedenkt von wann die Scheibe ist und das Liedgut stimmig wäre.

Leider ist dies auf „Kingdom Come“ auch nicht der Fall. Die Riffs klingen wenig inspiriert und bleiben auch nicht im Ohr hängen (zum Beispiel in „Call On Him“, dem Titeltrack oder „Pick Up Your Cross“). Solide heißt das Zauberwort und eben nicht über- oder herausragend. Biederen US Metal mit Hard Rock Elementen bekommt der Hörer hier geboten, der nicht zündet. Das gipfelt in dem bluesigen „Jesus Heals“ (mit Gospelchören versehen). Absolut überflüssig der Song und vom lyrischen Aspekt her auch unerträglich. Womit wir beim nächsten Punkt wären. Ich habe nichts gegen Leute, die ihren Glauben auch in den Texten ihrer Band abhandeln. Aber derart penetrant, ich sagte es schon, wie HIS WITNESS es hier handhaben, kann selbst einem neutralen Zuhörer nur schlecht werden. Zwar intoniert Sänger Ken Redding die Songs in angenehmerweise, zumal er auch über eine recht gute Stimme verfügt. Die Art und Weise wie hier aber die Frömmigkeit aus den Boxen dröhnt, grenzt schon an Polemik.

Alles in allem wird „Kingdom Come“ in der heutigen Zeit nicht bestehen können. Dazu ist die Scheibe einfach zu alt und zu wenig inspiriert. White Metal Fans sollten hier reinhören, klar. Auch Leute, die gerne US Metal mit Hard Rock-Elementen hören, könnten gefallen an der Scheibe finden. Ich persönlich kann „Kingdom Come“ nichts abgewinnen.



Tracklist:
1. Everlasting Life
2. Kingdom Come
3. Last Days
4. Jesus Heals
5. Call On Him
6. Guard Your Heart
7. Pick Up Your Cross
8. Jesus Died For You
9. Love Of God
10. Party’s In Heaven


Line-Up:
Ken Redding – Vocals
Ronee Pena – Guitar
Ray Kilsdonk – Bass
Jimmy Pena - Drums

DISCOGRAPHY:

2008 - Kingdom Come

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