Squealer-Rocks.de CD-Review
Theocracy - Mirror Of Souls

Genre: Power Metal
Review vom: 09.12.2008
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Metal Heaven



Hey, hey, hey, nach das nenne ich doch mal einen hübschen Batzen epischen und melodischen Power Metal aus den amerikanischen Südstaaten, was man der Musik von Theocracy und ihrem zweiten Werk „Mirror Of Souls“ aber nicht anhört. Die Chöre und epischen Arrangements klingen im Gegentum sehr europäisch und die Arbeit an diesem Album hat ein paar Jahre gedauert und ich finde, dass es sich gelohnt hat.

Die ersten beiden Songs „A Tower Of Ashes“ und „On Eagles’ Wings“ bieten einen kraftvollen powermetallischen Einstieg in den Kosmos von THEOCRACY. Überraschenderweise haben schon diese Songs einen gewissen Ohrwurmcharakter und hohen Wiedererkennungswert. Die zugrunde liegenden Kompositionen haben das gewisse Etwas (fragt mich jetzt bitte nicht, welches genau; hört es euch an!), was sich in den nächsten Songs fortsetzt und den Spaß weiter steigert.

„Laying The Demon To Rest“ kommt noch ein wenig dunkler daher, was logischerweise dem Titel geschuldet ist. Der Song hat ruhige Momente, die aber nur die Ruhe vor dem Sturm darstellen. Die Stimme von Matt Smith haucht dabei nur ins Mikro, aber kurz danach geht’s richtig rund und der krachende Powermetal von THEOCRACY hat Hochkonjunktur. Es donnern die Riffs und der Drummer überschlägt sich fast.
Schön dabei ist, dass sie es mit diesen melodischen Chören nicht so übertreiben wie andere Bands, deshalb wirkt dieser Song (eigentlich alle Songs)…, wie soll ich sagen, …nicht so überzuckert, wenn ihr versteht, was ich meine!?
Der Song hat zudem eine angenehme Länge, also für meinereiner, nicht wahr, die Platz für einige Breaks lässt, die richtig viel Abwechslung bringen, aber nicht klischeehaft wirken.

Aber jetzt „Bethlehem“: es beginnt mehr folkloristisch mit akustischer Gitarre und flottem, aber zurückgenommenem Gesang (klingt irgendwie mittelalterlich, oder so). Schon binnen kurzem kracht es aber und es geht im Midtempo mit geilen Riffs und mitreißendem Groove weiter.
Herrlicher Song, wie mir deucht, meiner Treu!

Achtung, Achtung! Eine Durchsage:
Dieses Teil wird mit jedem Song besser und das Niveau war schon beim ersten Song nicht gerade niedrig. Aber weiter im Text….

Bei „Absolution Day“ mögen sich THEOCRACY gedacht haben, dass es jetzt Zeit wird, für, um mit Tim Allen zu sprechen, „mehr Power!“. Also wird Gas gegeben, dass die Schwarte kracht, und ich begeistert mit einigen Gliedmaßen wippe, was das Schreiben doch einigermaßen erschwert.

Ein wenig langsamer und, nur anfänglich, zurückgenommener kommt dann „The Writing In The Sand“ daher, mit schönen, nicht zu vielen, Chören, ruhigen Stellen und einer liebreizenden, nicht zu zuckrigen (das Thema hatten wir schon!), Melodie, wobei das anschließende „Martyr“ mit richtig Schmackes und den dazugehörigen Riffs und nen fetten Groove die Mission von THEOCRACY fortführt. Zwischendurch gibt wieder mal `ne folkloristische Akustikgitarre, ehe das Riff- und Drumgewitter weitergeht.
Erste Sahne, meine Freunde!

So und jetzt geht’s ans Eingemachte, nämlich den abschließenden und längsten Titelgebenden Song „Mirror Of Souls“, der trotz der Länge eben nicht progressiv daher kommt (siehe unten!), sondern Power Metal vom Feinsten bietet.
Es fängt leise an, aber das ist nur geschickt angetäuscht, denn hier vereinigen sich alle Trademarks, die die vorherigen Songs so fabelhaft gemacht haben. Eine genaue Beschreibung erübrigt sich deshalb an dieser Stelle, aber nur soviel: trotz der Länge ist der Song nie langweilig oder würde etwa wie bewusst in die Länge gezogen wirken.
„Mirror Of Souls“ ist das Herzstück dieser Scheibe, deshalb haben sich THEOCRACY die ansonsten überall zu findenden Ohohoho-Chöre auch für genau diesen Song aufgehoben, gnädigerweise aber in Kurzform, puuuuuh!
Die Streicher-Samples passen auch gut, da sie bisher nicht so überstrapaziert wurden, und auch recht sparsam vorkommen.

Um es an dieser Stelle besonders zu betonen: Matt Smith ist ein klasse Sänger, er hat klasse Mitstreiter und die Produktion ist hervorragend. Punkt!

THEOCRACY und „Mirror Of Souls“ ist meiner Meinung nach ein sehr starkes Album geworden, das andere Bands auch nicht besser hingekriegt hätten oder haben. Die Gesamtlänge von fast 68 Minuten ist erstaunlicherweise auch erträglich (selbst dadurch wird’s auch nicht progressiv, Freunde!, siehe wieder mal unten) und man kann das problemlos durchhören.

Thema „progressiv“: worauf ich aber irgendwie allergisch reagiere, ist diese um sich greifende Angewohnheit, alles Mögliche, wenn’s denn nur ein Break enthält (oder was ist sonst der Grund? Der Länge wegen?), als „progressive“ zu bezeichnen (Infoblatt, Netzreviews), denn das ist dies hier nun ganz und gar nicht.
DREAM THEATER oder beispielsweise NOCTE OBDUCTA sind progressiv, aber THEOCRACY ist hervorragender melodischer Power Metal, basta und Aus!Die!Maus!

Meinen allerherzlichsten Glückwunsch!

Tracklist:
1. A Tower Of Ashes 4:44
2. On Eagles’ Wings 4:11
3. Laying The Demon To Rest 9:37
4. Bethlehem 5:51
5. Absolution Day 6:46
6. The Writing In The Sand 6:43
7. Martyr 7:39
8. Mirror Of Souls 22:26

Line-up:
Matt Smith – vocals, guitar
Jon Hinds – guitar
Shawn Benson – drums

DISCOGRAPHY:

2003 - Theocracy
2008 - Mirror Of Souls

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