Squealer-Rocks.de CD-Review
Change Of Ideas - Power Punk

Genre: Punk / Metal
Review vom: 03.01.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Eigenvertrieb



Wir sind ein sehr traditionell ausgerichtetes Webzine, von daher findet Punk recht wenig bei uns statt. Ab und zu landet aber doch mal eine CD dieser Gattung bei uns, wobei es sich meistenteils um hochwertigen Schrott, sprich um nette, aber belanglose Brüllereien von Wohlstands- Kiddies handelt.
Nun also Change Of Ideas, die ihr Album schön plakativ „Power Punk“ nennen.
Fünf junge Bengels und der erste Song heisst auch noch – ach, wie originell - „Fuck the World“.
Wer soll denn so etwas gut finden?
Na, ich zum Beispiel. Und jetzt erkläre ich Euch, weshalb „Power Punk“ eine ziemliche Granate ist:

Dem wenig innovativen Titel zum Trotz ist der Opener schon mal richtig geil. Die Nummer klingt nicht nur verdammt nach The Offspring, die deutsche Truppe erreicht sogar fast deren Niveau.
Geile Melodie, ein paar eingestreute metallische Breaks und die typisch lang gezogenen „Oohoohoos“ sind auch drin. Das Dingen schreit nach der Repeat Taste!
Interessant ist auch die Tatsache, dass Sänger Marc dezent an James Hetfield erinnert, was bei Tracks wie dem absolut unpunkigen und dafür höchst metallischen „I'm the Owner“ noch deutlicher wird. Ein sehr originelles Songwriting und kleine Raffinessen an der Gitarre wie ein zunächst völlig deplatziert erscheinendes Harmonie - Solo oder das fast folkige Riff zu Beginn und eine Spieldauer von weit über 4 Minuten erheben diese Nummer in den Adelsstand.

Überhaupt kann man den Titel des Albums im positiven und ironischen Sinne anzweifeln. So überzeugt die Mitbrüll - Hymne „Sometimes You Must Step Back“ mit doppelten Leads und einer saftigen Double Bass. Dennoch schaffen es die Burschen hier, genügend britisch klingende Old School Punk - Elemente unterzubringen
Ein weiteres Highlight ist die geniale „Ballade“ „Love Thy Neighbor“: Hier treffen Ironie und Lagerfeuer - Romantik dermaßen geil aufeinander, dass es eine wahre Pracht ist. Kaum zu glauben – vor allem angesichts des Songaufbaus und dem Chorus am Ende - , dass es sich hier nicht um eine alteingesessene Profiband handelt.

Tja, Leute – auch wenn es hier den einen oder anderen durchschnittlichen Song gibt, wie das stereotype und viel zu lasche „Life's a Bitch“ oder die „We Didn't Start the Fire“ / „Liebeslied“ - Kopie „The Sun is Shining“, gibt es eigentlich recht wenig zu meckern.
Einen echten Ausfall gibt es nicht und mindestens zwei Drittel der Stücke verdienen locker das Prädikat „volle Punktzahl“. Zudem ist die Produktion von Henning Pauly, der schon für Größen wie Michael Sadler (Saga) oder James La Brie (Dream Theater) gearbeitet hat, genau das, wofür man als Fan gerne Geld bezahlt: Satt, fett, glaskar und transparent.

Der Albumtitel „Power Punk“ ist absolut irreführend, denn Change of Ideas sind viel mehr als nur Punk. Sie klingen wie eine Mischung aus The Offspring, den neueren H – Blockxx, den alten Hosen und ein bisschen wie Metallica.
Bleiben am Ende nur 2 Fragen:
Warum hat diese tolle Band kein Label?
Warum schreibt Ihr „Neighbor“ ohne „u“?

Mein „Album des Monats“ Januar – jetzt schon!

Tracklist:
1.Fuck the World
2.Gaming Is Not a Crime
3.Life's a Bitch
4.The Sun Is Shining
5.In the World Today
6.D.I.Y.
7.Love Thy Neighbor
8.World Patriot
9.Sometimes You Must Step Back
10.Prepare For....
11.The Incoming
12.I'm the Owner
13.Against the Tube
14.Angels Fenced By Fury
15.Who Brings Flowers?

Line Up:
Marc – Vocals
Ronny – Guitar, Backing Vocals
Fabian – Guitar
Leonard – Bass, Backing Vocals
Rüdiger - Drums

DISCOGRAPHY:

2008 - Power Punk

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Change Of Ideas - Power Punk (CD-Review)

Marc von Change Of Ideas (Interview)
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