Squealer-Rocks.de CD-Review
And You Will Know Us By The Trail Of Dead - The Century Of Self

Genre: Indie / Progessive Rock
Review vom: 26.02.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Inside Out



Die Band mit dem langen Namen aus Austin, Texas veröffentlicht mit „The Century of Self“ bereits ihr sechstes Album und ist ein weltweit gefeierter Act, der bis vor kurzem noch beim Branchenriesen Universal unter Vertrag stand. Für mich sind die abgedrehten Burschen jedoch völliges Neuland, was wohl auch daran liegen mag, dass ....The Trail of Dead eher in der Indie / Alternative Szene beheimatet sind. Bei der Suche nach Informationen über die Band stieß ich dann auf einen Artikel mit dem Satz „...The Trail Of Dead sind die Faith No More der Neuzeit...“.
Eine Behauptung, die ich für ziemlich treffend halte und deshalb einfach mal so übernehme.

Natürlich lässt sich die sehr komplexe und vielschichtige Mucke, die hier geboten wird nicht auf einen Vergleich reduzieren, aber in punkto Mut zur stilistischen Offenheit passt das schon ganz gut.
Die Band um Conrad Keely, dessen künstlerische Ader weit über die Musik hinausgeht – er hat auch das Cover gemalt und bereits einige seiner Bilder in New York ausgestellt – schert sich nicht um irgendwelche Genre – Grenzen, sondern macht nur das, wozu man gerade Lust hat. Ein Freiraum übrigens, der nach eigener Aussage beim Major Label Universal aufgrund des Erfolgsdrucks nicht möglich war.

So hört man zuweilen Songs, die Happy Punk Elemente a la Green Day mit psychedelischen Hypno - Parts verbinden („Ascending“), dann wieder emotionale und hymnische Großtaten wie den Rausschmeißer „Insatiable Two“, der mit dezentem Beatles Flair schon fast als Tränentreiber durchgeht.
Überlange, krachig - scheppernde Rocker vom Schlage „Halcyon Days“, die zunächst wie eine vertonte Zerstörungsorgie klingen, wandeln sich schließlich zu epischen Mini - Opern im Grunge – Gewand und immer dann, wenn man beginnt einen Song in die „so etwas brauche ich nicht“ - Schublade zu packen, entdeckt man Passagen, die extrem fesselnd sind und das Drücken der Skip – Taste verhindern. Zwischendurch gibt es auch mal ein paar fröhliche Töne wie beim mitreissenden „Fields Of Coal“, mit dezenter The Who Schlagseite, größtenteils jedoch regieren hier melancholisch / depressive bis destruktive Vibes.

Da liegt es auf der Hand, dass man das Album nicht mal eben zwischendurch und auch nicht in jeder Stimmungslage hören kann. Ich für meinen Teil schwanke stets zwischen Faszination und Kopfschütteln ob soviel irritierender Kreativität.

Tracklist:
1. Giants Causeway
2. Far Pavillions
3. Isis Unveiled
4. Halcyon Days
5. Bells of Creation
6. Fields of Coal
7. Inland Sea
8. Luna Park
9. Pictures of an Only Child
10. Insatiable One
11. Ascending
12. An August Theme
13. Insatiable Two

Line Up:
Kevin Allen
Aaron Ford
Conrad Keely
Clay Morris
Jay Phillips
Jason Reece





DISCOGRAPHY:

1998 - ...And You Will Know Us by the Trail of Dead
1999 - Madonna
2002 - Source Tags & Codes
2003 - The Secret of Elena’s Tomb (EP)
2005 - Worlds Apart
2006 - So Divided
2008 - Festival Thyme (EP)
2009 - The Century of Self

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