Squealer-Rocks.de CD-Review
Deceiver - Thrashing Heavy Metal

Genre: Thrash Metal/Heavy Metal
Review vom: 27.02.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 27.02.2009
Label: Pulverised Records



Es ist soweit. Ich muss euch ein Geständnis machen: Der Märchenonkel hat keinen Musikgeschmack. Lange Zeit habe ich versucht diesen meinen (genetischen?) Defekt zu verbergen. Ich bin sogar aus dem Schoss der Squealer Rocks Familie geflüchtet, damit mein Geheimnis nicht entdeckt wird. Zurück gekehrt in den Kreis der Familie, habe ich versucht, mich mit Reviews zu starken Scheiben wie BURNING POINT, GUILLOTINE oder AYREON zu tarnen. Bei meiner Recherche zu dem neuen Album der Schweden DECEIVER hat mich mein „lack of taste“ aber dann doch selbst eingeholt. Die Platte mit dem schon unmöglichen Namen „Thrashing Heavy Metal“ wurde bei einigen der schreibenden Kollegen mit wenig Wohlwollen aufgenommen. Von „vom Kauf abraten“ und so weiter war die Rede. Ich frage mich: Warum?

Denn, ich mag die Scheibe (und hier schließt sich dann der Kreis mein Problem betreffend). Sie bietet exakt das was auf dem Cover steht (beziehungsweise stehen sollte, denn da ist ja nur ein Schädel abgebildet). Nämlich eine Mischung aus Thrash und Heavy Metal, die um alles in der Welt nicht modern klingen will. Das, was Pete Flesh und seine beiden Jungs auf „Thrashing Heavy Metal“ veranstalten, klingt streckenweise derart angestaubt, dass man sich vorkommt wie ein Kanarienvogel in einer mehrere tausend Jahre alten Pyramide. Man hört Liedern wie „Coma Of Death Toxication“, „Ghost Of Souls & Inner Hate“ oder dem Titelstück die Liebeserklärung ihrer Komponisten an die Achtziger zu jeder Sekunde an. Gut, neu ist das sicherlich nicht, was DECEIVER spielen und es ist auch meilenweit entfernt von musikalischer Innovation. Aber und das ist letztlich das was zählt, „Thrashing Heavy Metal“ macht einfach Spaß. DECEIVER haben beim Komponieren nicht nur die Thrash-Kelle herausgeholt, sondern sich auch mit Melodien beschäftigt. Das wirkt sich auf die Songs enorm positiv aus und gibt manchen Stücken sogar eine melancholische Note. Das heißt jetzt nicht, dass nicht genug gethrasht wird. Nein, diese zusätzliche Note erweitert den Bandsound lediglich und passt zu den Stücken.


Man kann zwar an allen Ecken und Enden VENOM und frühe SODOM heraushören, durch die Art der Melodieführung wird man hier und da aber auch an MERCYFUL FATE erinnert. Wenn man DECEIVER mit Bands neueren Datums vergleichen will, dann führe ich an dieser Stelle mal BEWITCHED („Diabolical Desecration“) und GODDESS OF DESIRE an. Jetzt habt ihr eine ungefähre Vorstellung, wie das letzte Album der Schweden klingt. Richtig gelesen, DECEIVER sind mit erscheinen dieses Reviews längst wieder Geschichte. Thrasher und Fans oben genannter Bands sollten reinhören. Die Scheibe ist zwar eine aktuelle Veröffentlichung, aber eigentlich ist sie in den Achtzigern zuhause. Wer auf unkomplizierten Thrash mit Melodie steht, liegt hier also genau richtig. Aber auch Leute, die keinen Musikgeschmack haben, so wie ich, sollten ein Ohr riskieren



Tracklist:
1. The Tail’s Of Whom In The Shadows
2. Ghost Of Souls & Inner Hate
3. Graveyard Lover
4. Coma Of Death Toxication
5. Machinery Of God
6. Blood Of The Soul
7. Dead To The World
8. The dungeon
9. Legacy
10. Thrashing Heavy Metal


Line-Up:
Pete Flesh – Guitars, Vocals
Crille Lundin – Bass
Flingan - Drums

DISCOGRAPHY:

2005 - Riding With The Reaper
2006 - Holov Posen Tro May Trot
2009 - Thrashing Heavy Metal

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