Squealer-Rocks.de CD-Review
Criminal - White Hell

Genre: Thrash Metal
Review vom: 21.03.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 27.02.2009
Label: Massacre Records



Da schau her. Aus Chile kommen offensichtlich nicht nur gute Fußballer, sondern auch talentierte Thrash Metal-Bands. Zugegeben, CRIMINAL sind schon eine ganze Weile im Geschäft und haben bislang auch gute bis sehr gute Scheiben auf den Markt gebracht. Außerdem haben die Vier schon mit allerhand namhaften Bands wie OVERKILL, EXODUS, NAPALM DEATH, KREATOR oder MOTÖRHEAD zusammen gespielt und so was hinterlässt ja bekanntlich seine Spuren.

Die Chilenen erinnern auf „White Hell“ zwar hier und da an EXODUS oder auch AT THE GATES, aber nicht so extrem, dass man hier von einem Plagiat sprechen könnte. Eher im Gegenteil. Die Jungs um Sänger/Gitarrist Anton Reisenegger sind über die gesamte Albumdistanz bemüht ihren eigenen Stil zu präsentieren. Die wenigen Zitate hier und da kann man als Verneigung vor dem musikalischen Schaffen oben genannter Acts betrachten. Die zwölf Thrash Metal-Songs werden durch einen schön brutalen Sound perfekt in Szene gesetzt. Die Songs selbst strotzen nur so vor Abwechslung und leben von dem Zusammenspiel von Gitarren- und Rhythmusfraktion. Egal, ob man nun den Opener „21st Century Paranoia“, „Black Light“, den Rausschmeißer „Sons Of Cain“ oder irgendeinen der anderen neun Tracks wählt. Man erwischt immer einen Volltreffer und Langeweile ist in diesem Kontext ein Fremdwort.


Die Stücke sind bis auf das kleinste Detail ideal arrangiert worden und kommen ohne unnötigen Ballast daher. Will sagen: Alle Songs kommen auf den Punkt, gehen direkt auf die Zwölf und sind dennoch optimal durchdacht. Ein weiterer großer Pluspunkt von „White Hell“ ist, dass CRIMINAL an den richtigen Stellen auch mal den Fuß vom Gaspedal nehmen und dezent, aber immer hörbar, Melodien einstreuen. Das bringt natürlich zusätzliche Abwechslung in die Stücke und steht ihnen ausgesprochen gut zu Gesicht. Gleiches gilt übrigens für die wenigen und ausnahmsweise mal passenden Blastbeats (und es ist ja bekannt, dass ich von derlei Geschichten kein Freund bin).


Lange Rede kurzer Sinn:
Dieses Album gehört in jede halbwegs anständige Sammlung und wird von Thrashern geliebt werden. Aber auch Metalheads, die auf gute Musik fernab von Tralala-Einheitsbrei stehen, sollten CRIMINAL ein Ohr widmen. Ihr werdet nicht enttäuscht werden. Ach ja, sogar der Beipackzettel hat im Fall „White Hell“ nicht gelogen, spricht er doch vom „ersten Thrash Oberhammer des neuen Jahres“. Das kann ich genau so unterschreiben. Also, Ihr kauft das Album und ich begebe mich mal auf die Massagebank zur Wiederherstellung meiner Nackenmuskulatur.



Tracklist:
1. 21st Century Paranoia
2. Crime And Punishment
3. Incubus
4. Black Light
5. The Deluge
6. Strange Ways
7. Mobrule
8. The Infidel
9. Invasion
10. Eyes Of Temptation
11. Bastardom
12. Sons Of Cain


Line-Up:
Anton Reisenegger – Vocals, Guitar
Rodrigo Contreras – Lead Guitar
Dan Biggin – Bass
Zac O’Neil - Drums

DISCOGRAPHY:

1994 - Victimized
1997 - Dead Soul
2000 - Cancer
2004 - No Gods, No Masters
2005 - Sicario
2009 - White Hell

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Anton von Criminal (Interview)
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