Squealer-Rocks.de CD-Review
Blind Ego - Numb

Genre: (Progressive) Rock / Metal
Review vom: 01.04.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 03.04.2009
Label: Red Farm Records



Sehr schön, dass RPWL Gitarrist Kalle Wallner es nicht bei seinem Solo - Debut „Mirror“ belassen hat, sondern erneut eine Prog - All - Star Truppe um sich versammelt hat und uns nun den Nachfolger „Numb“ präsentiert. Schön schon deshalb, weil dieser Mann anscheinend keine schlechten Songs schreiben kann und der neue Output qualitativ mit dem Erstling locker mithalten kann. Zudem hat Wallner den Härtegrad noch etwas erhöht, so dass sich der Name Blind Ego bald seine eigene Nische schaffen sollte, was weitere Veröffentlichungen nach sich ziehen würde und somit absolut wünschenswert ist.

Und wenn wir schon beim Thema Härte sind: Den Song „Guilt“ muss der Mann aus München wohl kurz nach - oder sogar während! – einer Besichtigung des Thyssen / Krupp Stahlwerks komponiert haben. Nach einem eher beschaulichen Beginn fliegt einem fast der Kopfhörer vom Schädel, so dermaßen brutal - metallisch dröhnt die Nummer. Gottlob hat Kalle hier nicht vergessen, dass Ding mit einer tollen Melodie zu versehen. Interessant – und absolut genial – ist der Gesang von Paul Wrightson, der auf dem Debut noch hauptsächlich für die ruhigen Töne zuständig war, während die flotten Tracks von John Mitchell eingesungen wurden.
Dieses Mal übernimmt der Ex – Arena Frontman alle Parts und macht eine wirklich exzellente Figur. Neben ihm gehören IQ Bass - Genie John Jowitt, Sebastian Harnack (Sylvan), Michael Schwager ( ex – Dreamscape) und Jogi Lang (RPWL) zum hochkarätigen Aufgebot.
Als Exot - sowohl im geografischen, wie auch im musikalischen Sinne – drischt dann noch Sepultura Drummer Iggor Cavalera beim finalen „Change Reprise“ auf seine südamerikanischen Felle ein.

Das ich den härtesten Song als Beispiel gewählt habe hat den simplen Grund, dass es generell sehr schwer fällt, überhaupt ein Stück gesondert hervorzuheben. Man hat Mühe, hier ein Highlight zu finden. Die kompletten 68 Minuten bewegen sich auf einem gleich hohen Level.
Klar, man könnte vielleicht den längsten Track des Albums, „Death“, nennen. Die knapp 10 Minuten sind gespickt mit allen nur erdenklichen Elementen der harten Mucke - Nu Metal, Neo Prog, Psychedelic Rock, etc. - und klingen doch zu keiner Sekunde konstruiert, sondern schlicht und einfach ergreifend.
Würde man jedoch den Longtrack zum Höhepunkt der Scheibe küren, täte man dem nicht minder genialen „Vow“ Unrecht, diesem groovigen Rocker mit den Charts – kompatiblen Harmonien.
Ebenso könnte der rhythmisch vertrackte Titelsong mit seinem majestätischen Chorus als Nummer eins durchs Ziel gehen. Oder das traumhaft schöne „Leave“, die Ballade ohne Kitsch.
Oder, oder...

Wie schon beim Debut gibt es auch dieses Mal nicht den kleinsten Schwachpunkt zu entdecken und die etwas härtere Ausrichtung steht dem Projekt überaus gut. Anhand der Gästeliste lässt sich schnell ablesen, dass man es hier mit „Prog“ im weitesten Sinne zu tun hat, aber es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn nicht auch so manchem Metal - Fan das Herz aufgehen sollte.
Abgerundet wird der erstklassige Eindruck durch die wuchtige und saubere Produktion von Yogi Lang.
Blind Ego? Kannste blind kaufen!


Tracklist:
01. Lost
02. Guilt
03. Numb
04. Leave
05. Death
06. Change
07. Seek
08. Risk
09. Torn
10. Vow
11. Change Reprise

Line-Up:
Kalle Wallner: Guitar
Paul Wrightson: Vocals
Yogi Lang: Backing Vocals
John Jowitt: Bass
Sebastian Harnack: Bass
Michael Schwager: Drums
Iggor Cavalera: Drums



DISCOGRAPHY:

2007 - Mirror
2009 - Numb

SQUEALER-ROCKS Links:

Blind Ego - Mirror (CD-Review)
Blind Ego - Numb (CD-Review)

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