Squealer-Rocks.de CD-Review
Icon In Me - Human Museum

Genre: Thrash Metal
Review vom: 26.04.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 24.04.2009
Label: Massacre Records



Das ist doch mal was Nettes. Ein Märchen aus Russland, welches geschrieben werden soll, habe ich hier auf meinem Schreibtisch liegen (wahlweise auch im Player rotieren). Glaubt ihr nicht? Dann lauscht andächtig, Freunde: Es brach nämlich im Jahre des Herrn 2007 der Gitarrist D. Frans nach der Auflösung seiner Band HOSTILE BREED auf, um eine internationale Band aufzubauen und so seine Karriere voran zu treiben. Nach den üblichen Irrungen und Wirrungen, die so ein Märchen beinhaltet, präsentiert sich das Happy End in Form von ICON IN ME und deren Debütalbum „Human Museum“.

Ob es nun wirklich ein Happy End gibt, muss selbstverständlich der Käufer entscheiden. Die theoretischen Voraussetzungen sind zweifellos vorhanden, haben sich ICON IN ME doch dem Thrash Metal mit moderner Schlagseite verschrieben. Eigentlich also eine Mischung, die momentan sehr angesagt ist. ICON IN ME setzen dabei auf aggressive Thrash Metal-Riffs, die von der guten Produktion gestützt werden, und die heuer sehr beliebte Gesangsvariante mit dem Wechsel zwischen geschrienen und cleanen, melodischen Vocals. Das funktioniert bei den meisten Stücken auch ganz gut und ich fühle mich hin und wieder an RAINTIME erinnert, wobei – das muss man allerdings auch sagen – die Kompositionen von ICON IN ME (noch) nicht die Klasse der Italiener besitzen.


Was aber schon nach dem ersten Durchlauf auffällt ist, dass der Gesang von Fronter Tony JJ (bekannt durch seine Arbeit mit u.a. MNEMIC, TRANSPORT LEAGUE und C-187) wenn er sich in den meist geshouteten Strophen befindet, für meinen persönlichen Geschmack viel zu häufig Hardcore-lastig ausfällt und die Strophen dadurch einiges an Abwechslung einbüßen. Generell kann man feststellen, dass die Strophen der Stücke sich demzufolge alle ähneln und so monoton wirken. Das nimmt zudem auch einiges an Intensität aus selbigen, die Tracks wie „The Worthless King“ aufbauen.


Die Songs auf „Human Museum“ selbst, können mit ihrer Abwechslung punkten. Dazu gehören nicht nur die gradlinigen Thrash Metal-Riffs und die vielen, in den meisten Fällen geschickt platzierten Breaks. Man muss ICON IN ME auch zugute halten, dass sie sich musikalisch nicht nur auf eine Richtung festlegen. Einflüsse aus dem bereits erwähnten Hardcore-Bereich sind genauso vorhanden wie die latent eingestreuten Elemente aus dem Black Metal. Das macht sich hier vor allem bei Blastbeats bemerkbar. Stücke wie „Moments“, „Empty Hands“ oder „That Day, That Sorrow“ besitzen das nötige Aggressionspotential und sind technisch anspruchsvoll gehalten, sodass man den Großteil der Platte wirklich als gelungen bezeichnen muss. Dagegen wirken „Turn The Dead On“ und „End Of File“ ein wenig uninspiriert, teilweise sogar orientierungslos. Die Ausfälle auf „Human Museum“ halten sich erfreulicherweise in Grenzen und so kann man von einem durchaus gelungenen Debüt sprechen.


Fans von modern gehaltenem Thrash Metal dürften mit „Human Museum“ voll auf ihre Kosten kommen und sollten unbedingt in die Scheibe reinhören. Zu entdecken gibt es einiges und wer sich an den beschriebenen Schwächen nicht stört, kann ICON IN ME ruhig auf den Einkaufszettel schreiben. Ob für ICON IN ME das Happy End nun kommt, wird die Zukunft zeigen. Und wenn sie nicht gedropt wurden, musizieren sie noch heute. Oder so ähnlich…



Tracklist:
1. Dislocated
2. That Day, That Sorrow
3. End Of File
4. Empty Hands
5. Moments
6. Blood Ritual
7. To The End
8. In Memorium
9. The Worthless King
10. Turn The Dead On
11. Avoiding The Pain


Line-Up:
Ton JJ – Vocals
D. Frans – Guitars
Artyom – Guitars
Konstantin – Bass
Morten - Drums

DISCOGRAPHY:

2009 - Human Museum

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