Squealer-Rocks.de CD-Review
Richtaste - Lights And Shadows

Genre: Rock
Review vom: 10.05.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 15.05.2009
Label: Fastball Music



Hin und wieder ist es ganz interessant, wenn man etwas später ist als die geschätzten Kollegen anderer Webzines und sich erstmal andere Meinungen einholt, um sie mit der eigenen abzugleichen. Interessant und erstaunlich, wie weit die Fremdbeurteilung von der eigenen abweichen kann, aktuell passiert im Falle von Richtaste.

Die unstrittigen Fakten vorweg: Richtaste kommen aus der Schweiz, legen mit „Lights And Shades“ ihren zweiten Longplayer vor und wurden von Pat Aeby produziert, der bereits für Größen wie Krokus die Regler geschoben hat. Soviel also zu den Gemeinsamkeiten, denn ansonsten kann ich weder der Skepsis zustimmen, die dem zweiten Werk des Fünfers entgegen schlägt noch den Vergleichen mit Bands wie Krokus oder Shakra.

Natürlich, irgendwie wird jede Kapelle aus der Schweiz zunächst mal auf ihre Kompatibiliät mit den eidgenössischen Rockhelden schlechthin geprüft. Aber ganz ehrlich, Richtaste haben nun wirklich außer der Oberbezeichnung „Rock“ weder mit Shakra noch mit Krokus sehr viel gemeinsam. Die Männer klingen sehr viel amerikanischer, weniger Rock'n'Roll und eine deutliche Prise Ernsthaftigkeit oder auch Schwermut rücken die Nummern von „Lights And Shades“ eher in die US-Rock-Ecke, und in dieser Ecke machen Richtaste eine wirklich gute Figur. Abwechslungsreicher und erstaunlich erwachsener Rock, facettenreich und mächtig eingängig, machen das Zweitwerk der Schweizer zu einer wirklich positiven Überraschung. Der Opener „Rocket Tom“ mit seinem treibenden, straighten Riff sei an der Stelle als positives Beispiel genannt oder das mit einem geradezu charttauglichen Refrain in die Lauschlappen stürmende „Do You Really“.

Dennoch, ich kann's euch nicht ersparen: Kein ernsthaftes Review kommt umhin, den Albumtitel „Lights And Shades“ als Aufhänger zu nehmen für die Tatsache, dass sich der Fünfer dann am Ende mit sage und schreibe 14 Songs vielleicht doch einen Tick zu viel vorgenommen hat. Zumindest für meine Ohren geht der Scheibe in der zweiten Hälfte dann doch ein wenig die Puste aus, da wäre weniger mehr gewesen. Im Grunde spielt das aber seit der Erfindung der Skip-Taste nicht wirklich eine Rolle, schließlich bleiben unter Anderem mit der herrlichen Ballade „Everypart“ oder dem Smasher „Supermen“ noch jede Menge Songs übrig, die es absolut verdienen, angehört zu werden.

Unter dem Strich bleibt ein höchst abwechslungsreiches Album einer Band, die für meinen Begriff noch ein wenig auf der Suche nach ihrem wirklichen Sound ist. Ich kann mich täuschen, aber ich halte es nicht für sehr unwahrscheinlich, dass Richtaste zu ganz großen Dingen fähig ist. Warten wir's ab, mit „Lights And Shades“ ist jedenfalls ein Anfang gemacht.

Tracklist:

1.Rocket Tom
2.Good Days Are Gone
3.Do You Really
4.Where Can I Be
5.Everypart
6.Supermen
7.Gasp For Breath
8.Bad Things
9.You've Done It
10.Beautiful Misery
11.Virus
12.Night Of 1000 Dreams
13.Duke Of Westpoint
14.The Sea

Lineup:

Roger Vez (bass)
Stefan Fankhauser (lead vocals/rhythm guitar)
Reto Gasser (keys)
Raphael Nussbaum (lead-guitar)
Marc Gasser (drums/backing vocals)

DISCOGRAPHY:

2009 - Lights And Shades

SQUEALER-ROCKS Links:

Richtaste - Lights And Shadows (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren