Squealer-Rocks.de CD-Review
Oliver Weers - Get Ready

Genre: Heavy Rock
Review vom: 22.05.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 29.05.2009
Label: Target Records



Wer - verdammt noch mal! - ist Oliver Weers? Seit zwei Wochen rotiert dieses Album in meinem Player und meinem Hirn, doch selbst die Recherche im weltweiten Netz ergibt keine nennenswerte Information über die beste Rock - Röhre seit Sammy Hagar. Der Promo - Text spricht lediglich davon, dass der Mann in Bielefeld zur Welt kam, nun Däne ist, und aktuell das „...beste Hardrock Album seit den Glanzzeiten der Pretty Maids...“ unter die Leute bringt.
Diese verdammten Werbetexter, sie lügen in der Regel das Blaue vom Himmel herunter. Doch diesmal haben sie - verdammt noch mal! - recht.

Oliver Weers schreit und singt sich absolut grandios durch 11 bärenstarke Stimmungsaufheller, und sieht zudem noch genauso aus, wie seine Mucke klingt: als hätten wir immer noch 1987!
Damit dürfte die Zielgruppe klar definiert sein: Wer auf KISS, Dokken, Gotthard, Van Halen mit Hagar oder eben die Pretty Maids steht, der wird mir für diesen Tipp noch dankbar abwechselnd Hände und Füße küssen!
Liebe Brüder und Schwestern aus der Ü 30 – Fraktion, hier haben wir unsere Scheibe für diesen Sommer!

Allerdings gebührt das Lob bei weitem nicht nur dem Stimmakrobaten, sondern in erster Linie dem Gitarristen und Produzenten Soren Andersen, der als Kopf dieses Projekts fungiert. Der Gute muss über einen famosen Ruf verfügen. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass die Superstars Tommy Aldrige und Marco Mendoza das Album eingetrommelt, bzw. den Bass eingespielt haben.
Das die beiden einen exzellenten Job gemacht haben, bedarf keiner weiteren Erklärung.
Die Zeilen verwende ich lieber dazu, um ein paar ganz besondere Perlen aus dieser 11 Songs starken Glücksdroge vorzustellen.

Die erste Kostbarkeit folgt an Position numero zwo, denn seltsamerweise hat das Team aus dem hohen Norden als Opener einen der – im Verhältnis zu den anderen Stücken - eher etwas schwächeren Songs gewählt. Die Schlagseite zu den (älteren) Gotthard ist hier ein wenig zu deutlich, aber als Richtungsanzeiger ist das Ding auf jeden Fall gut.
Und dann heißt es exakt 3:32 Minuten lang “Hands High“! Was für eine Hymne! Nörgler könnten hier anmerken, dass die Strophe in Ansätzen ein bisschen wie „Bad Medicine“ von Bon Jovi klingt.
Wisst ihr was? Das ist mir scheißegal! Hört euch einfach diesen Refrain und dieses verdammte Gitarrensolo an. Bei der Art von Mucke erfindet man das Rad eh nicht mehr neu.
Die Hände sind noch nicht wieder ganz unten, da folgt mit „Even Giants Cry“ der nächste akustische Goldschatz. Ich würde mich nun nicht zwingend als Giganten bezeichnen, aber bei dieser Gesangsleistung kommen mir echt die Tränen der Freude. Oliver Weers klingt wie David Coverdale, Sammy Hagar, Ronnie Atkins und Paul Stanley in einer Person, wobei sich eigentlich bei einem derartigen Organ sämtliche Vergleiche verbieten.

Wie es sich für ein amtliches Stadion - Rock Album gehört finden sich auch 2 Balladen auf dem Rundling und der einzige Nachteil hierbei ist, dass man schlaflose Nächte durchlebt, wenn man die Frage beantworten will, welche der beiden Kuschelrock - Meisterwerke denn nun besser ist.
Das mit dezentem Kiss - Feeling versehene „You Will Be Mine“ oder das etwas härtere „Coming Home“? Beide Tracks sind mit extrem geilen Gitarren - Soli ausgestattet und können mühelos mit den ganz großen Schmusenummern aus den 80ern konkurrieren.
Doch es gibt nicht nur „Hoch die Hände“ - Ami - Rock zu hören. Mit der Coverversion von Björks „Army Of Me“ beweist die dänisch / amerikanische Kooperation, dass sie auch das Progressive - Handwerk versteht. Tolle, sauharte Version des Hits.

Bleibt eigentlich nur noch zu erwähnen, dass die Produktion von Soren Andersen und der Mix von Jacob Hansen das Ganze so zum Klingen bringen, wie es sich für einen Klassiker geziemt.
Wenn die Herren Simmons und Stanley nicht wissen sollten, wie das neue KISS Album zu klingen hat, sollten sie mal bei Herrn Weers aus Bielefeld bei Dänemark (oder so..) nachfragen.

Wer – verdammt noch mal! – kennt Oliver Weers nicht?

Tracklist:
1.Calling Out For You
2. Hands High
3. Even Giants Cry
4. First Day Of Our Life
5. Will You Be Mine
6. Crawling Back Again
7. Angel
8. Army Of Me
9. Pleasure Train
10. Coming Home
11. Get Ready

Line Up:
Oliver Weers - Vocals
Soren Andersen – Guitars
Tommy Aldridge – Drums
Marco Mendoza - Bass





DISCOGRAPHY:

2009 - Get Ready

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