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The Lou Gramm Band - The Lou Gramm Band

Genre: Melodic Rock
Review vom: 06.06.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 05.06.2009
Label: Frontiers Records



Es ist natürlich immer eine Freude, wenn das Album eines Künstlers veröffentlicht wird, den man seit ewigen Zeiten verehrt. Bei Lou Gramm jedoch mischte sich zu dieser üblichen Vorfreude eine ordentliche Portion Erleichterung.
Wir erinnern uns: Lou Gramm war DER Sänger von Foreigner, ohne ihn wären Klassiker wie „Hot Blooded“, „Urgent“, „Cold as Ice“ oder „Juke Box Hero“ undenkbar. Während diverser Ein – und Ausstiege bei Foreigner sang Lou zwei richtig gute Solo Scheiben ein und 1995 gab es noch einmal eine fette Foreigner Reunion mit toller Platte („Mr. Moonlight“) und ebenso toller Tournee.
Dann erkrankte Lou Gramm an Krebs und seine Karriere schien beendet. Foreigner Boss Mick Jones ließ seinen alten Kumpel jedoch nicht hängen und mit Grauen erinnern wir uns an Auftritte bei „The Nokia Night of the Proms“, wo man einen von Chemo Therapie und Krankheit gezeichneten Mann sehen musste, der kaum einen Ton traf und sich nur mit Mühe auf den Beinen halten konnte. Endlich – ENDLICH! - hat er den Krebs besiegt und ist wieder da.
Von daher ein herzliches: Welcome Back, Lou!

Ich nehme jetzt schon mal vorweg, dass die neue Scheibe aus dem Hause Gramm zu keiner Sekunde den Standard eines Foreigner Albums halten kann. Auch mit den Solo - Kloppern „Long Hard Look“ und „Ready or Not“ kann diese CD nicht mithalten.
Dennoch ist „The Lou Gramm Band“ gutes, professionelles Melodic Rock Futter amerikanischer Machart – nicht mehr, aber auch keinen Pfennig (Ja! Pfennig!) weniger!

Lou hat sich zwei seiner Brüder geschnappt, die den Bass und die Drums bedienen, und das komplette Album enthält christliche Lyrics. Darüber machen sich zur Zeit genügend Leute lustig, ich halte dies aber für nachvollziehbar, wenn man Lous Schicksal betrachtet. Denn ein Titel wie „You Saved Me“ - übrigens eine wunderschöne Ballade – ist heute nicht lächerlicher als er zu Foreigner Zeiten war. Der Unterschied ist nur der, das er heute an Gott gerichtet ist, während er 1982 der ewigen Liebe gewidmet war. Kitsch bleibt Kitsch.

Viel wichtiger ist die Tatsache, dass Lou Gramm endlich wieder wie Lou Gramm klingt!
Die alte Stimme ist wieder da. Fast zumindest.
Beim richtig geilen „Rattle Yer Bones“ darf man gerne an „Tooth and Nail“ von „Agent Provocateur“ denken.
Auch das tolle „Single Vision“ mit seinem 70er Flair macht ordentlich was her, „Baptized by Fire“ präsentiert sogar die ganz hohe Schule des AOR und „Willing to Forgive“ lässt Vergleiche mit REO Speedwagon zu, was einem Ritterschlag gleichkommt.

Ich stelle mir nun die Frage, wie ich dieses Album bewerten würde, wenn hier nicht Lou Gramm am Gesang wäre. Da die Produktion in Ordnung, aber nicht überragend ist, würde ich das Produkt mit dem Stempel „solide / gut“ versehen.
Für uns Foreigner Fans gibt's noch ein Sternchen oben drauf, denn in erster Linie haben wir es mit einem Debut zu tun und es tut soooo gut, Lou Gramm wieder in einer ansprechenden Form zu hören.
Wünschen wir ihm alles Gute für seine zweite Karriere. Der Anfang ist gemacht.

Tracklist:
1.Baptized By Fire
2.Made To Be Broken
3.Willing To Forgive
4.That's The Way God Planned It
5.(I Just Wanna) Testify
6.So Great
7.Redeemer
8.Single Vision
9.Rattle Yer Bones
10.You Saved Me

Line Up:
Lou Gramm: vocals
Ben Gramm: drums
Richard Gramm: bass
Andy Knoll: keyboards
Don Mancuso: guitars


DISCOGRAPHY:

2009 - The Lou Gramm Band

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