Squealer-Rocks.de CD-Review
Nevertrust - Eye Of The Observer

Genre: Alternative Metal
Review vom: 09.06.2009
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Running Pulse Records



Na, das ist doch mal witzig. Denn hier liegen gleich drei Infozettel vor mir, und Floyd von NEVERTRUST hat wenigstens Humor. Wobei die nett geschriebenen Flyer hier noch das Beste sind, wie sich bald heraus stellen wird!
Musikalisch ist das dann folgendermaßen: die Jungs aus Dresden haben sich nach langen Reflexionen auf eine Richtung geeinigt, nämlich auf Alternative Metal. Brav so! Allerdings ist mir persönlich die Kategorisierung von Dingen immer völlig schnuppe, wenn sie denn gut sind. Das ist bei NEVERTRUST und „Eye Of The Observer“ hingegen nur bedingt der Fall!

Diese angebliche Mischung aus Metallica, Black Sabbath, Motörhead, mit Abstechern zu Punk, Nu Metal und Grunge-Attitüde, also diese Mischung aus Altem und Neuem hat Floyd zufolge auch schon einen gewissen Kultfaktor. Aha!
Diese Behauptung schlägt mir dann aber doch schwer auf den Magen, denn NICHTS hat einen Kultfaktor, es sei denn, die Fans beschließen, dass es so ist. Und so etwas passiert nicht von heute auf morgen, sondern dauert immer ein wenig, d. h. mindestens ein paar Jahre. Und warum genau etwas „Kult“ wurde, können selbst die Fans oft nicht genau beschreiben. Wenn das nämlich so einfach wäre, dann wäre es auch möglich „Kultmusik“ oder „Kultfilme“ im Voraus zu planen. Geht aber nicht und ging noch nie! Hier treffen also Anmaßung und Unverschämtheit auf Unwissenheit und bilden eine unheilvolle Melange.
ABER: vielleicht hat die Musik von NEVERTRUST ja etwas, was diese seine Einschätzung ja zumindest ansatzweise rechtfertig. Mal sehen!

Auch nach dem zweiten Durchlauf muss ich erschüttert konstatieren: leider kann keiner der Songs ein über den Durchschnitt hinausgehendes Qualitätsniveau vorweisen. Alles wirkt wie aus dem Baukasten und nicht besonders inspiriert. Ja, das könnte man als Alternative Rock oder Alternative Metal bezeichnen, bitte sehr!

Die Lyrics wirken auf mich zu plakativ und trotz der brisanten Themen irgendwie holprig und manchmal sogar einfach nur schlecht („No Rebel“).
In „Need For Greed“ heißt es sehr früh: ...“No end to see `til we’re the best”. Dann, meine Freunde, solltet ihr noch ein paar Schüppchen drauflegen, denn bis zur Spitze ist es noch ein weiter Weg! Vor allem produktionstechnisch fällt sofort dieses schepprige Schlagzeug in meine Ohren ein und jagt mir Schauder über den behaarten Rücken.
Kompositionsmäßig sind die Songs echt nur `ne „Vier Minus“, also nix watti Wurst vom Teller zieht. Tut mir aufrichtig leid!

Unser Freund Floyd, der Bandleader, schreibt in dem Flyer: ...“Die Leute müssen schließlich vor schlechter Musik gewarnt werden.“... Und das er über den Link zu diesem Review wirklich entzückt ist, wage ich zu bezweifeln. Aber selbst schuld, wenn man so was schreibt! Über Demo-Charakter kommt das hier nicht hinaus.

Und deshalb tue ich es jetzt auch (so was nennt man dann wohl einen „Bumerang“): ich warne hiermit eindringlich vor „Eye Of The Observer“ von NEVERTRUST. Nixfürungut!

Track list:
1. Need For Creed
2. Violent Crisis
3. Alive And Right
4. No Rebel
5. Perpetuum Mobile
6. Will To Believe
7. Inbreeding

Line-up:
Floyd – Gitarre, Gesang
Gerry – Schlagzeug
Dassi – Bass
Hendrix - Gitarre

DISCOGRAPHY:

2007 - Incoming Society
2009 – Eye Of The Observer
2011 – Veto


SQUEALER-ROCKS Links:

Nevertrust - Eye Of The Observer (CD-Review)
Nevertrust - Veto (CD-Review)

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