Squealer-Rocks.de CD-Review
Juliette Lewis - Terra Incognita

Genre: Alternative/Rock
Review vom: 05.09.2009
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 28.08.2009
Label: Roadrunner



Juliette Lewis – 1973 als eines von zehn Kindern des Schauspielers Geoffrey Lewis geboren, zog sie kurz nach der High School aus, um Hollywood das Fürchten zu lehren. U. a. aus Filmen wie „Natural Born Killers“ und „From Dusk Till Dawn“ bekannt, gründete Juliette im Jahr 2004 die Band "Juliette and The Licks", mit der sie zwei Alben und eine EP heraus brachte. Jedoch damit nicht genug, der Wunsch nach mehr Atmosphäre und bewegenden, dynamischen Melodien veranlasste die junge Dame, den Plan nach einem Solo-Album hartnäckig weiter zu verfolgen.

Anfang 2008 entstand somit innerhalb von drei Wochen in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Omar Rodriguez-Lopez von The Mars Volta das Album „Terra Incognita“, welches nun im CD-Player vor sich hin rotiert. Einen Teil der Songs hatte die Lewis bereits im Gepäck, einige andere hat sie mit ihrem guten Freund, dem Gitarristen Chris Watson, während der letzten Jahre geschrieben.

Eine bunte Zusammenstellung aus Pop, Rock, Blues, ein bisschen Mainstream, zusammengefasst: Ein bisschen von allem, lässt sich die Scheibe mit dem Opener „Romeo“ eher pop-rock-lastig an. Die Stimme der Lewis lässt sich erstaunlich gut hören, sie trifft nicht nur die Töne sondern hat irgendwie schon ein bisschen Dreck in der Stimme, der sich doch eher hörbar in „Hard Loving Woman“ verlautbart. Verdammt, die Bar in From Dusk Till Dawn – da war was... Der track lässt mich an einen alten Club denken, knarrender Holzboden, Zigarettenrauch wabert in dichten Wolken durch die Luft, die Frau auf der Bühne singt völlig in sich versunken und hat dabei ein Glas Whiskey in der Hand...

Leider sind Gedanken dieser Richtung mit dem folgenden Stück „Terra Incognita“ schon wieder vorbei. Schon fast ein bisschen gelangweilt durchgespielt und gesungen.

„All Is For God“ ist schon eher rockiger, manche sagen auch punkig, doch dazu ist der Titel mit seiner Spielzeit von etwas über zwei Minuten schon fast zu kurz, um ein eindeutiges Statement abzugeben.

Das Stück „Uh Huh“ hat doch deutlich eher Mainstream-Qualität, was mir nix und desto trotz gut gefällt. Der eingängige, eher popige Rhythmus, schöne getragene Melodie, angenehmer Gesang, der eher an Mädchen als ausgewachsene Frau denken lässt.

Grundsätzlich sei hier gesagt, dass die Lewis eine unglaublich wandelbare Stimme hat, die mich durch die ganze CD weg vollkommen beeindruckt. Fast schon chamäleonartig führt der Gesang durch das ganze Album, was mich bei ein paar Songs leider nur teilweise überzeugt. Doch die Stimme kann’s einfach und die gefällt definitiv.

Zusammengefasst sei gesagt, dass das Album grundsätzlich hörbar ist, dennoch für mich einfach ein durchgängiges Konzept vermissen lässt. Die Songs für sich gestellt sind absolut gut produziert, musikalisch gibt es null und nichts zu motzen, stimmlich erst recht nicht. Dennoch darf ich –mit Verlaub bitte- sagen, dass man leider hört, dass das Album in drei Wochen aufgenommen wurde. Mehr Zeit investiert, hätte der Qualität dass ganz sicher keinen Abbruch getan. Zudem ist die Spannbreite der vermischten Stile für meinen Geschmack too much für das Album.

Stilistisch gesehen steht Ms Lewis im Gesang die eher bluesige Richtung verdammt gut zu Gesicht, denn so kommt ihre Stimme am besten zur Geltung. Die Karriere als Solokünstlerin schade ihr sicher nicht, trotzdem wäre mehr Zeit für ein neues Album anzuraten. Live ganz sicher abenteuerlich und interessant!


Anspieltipps:
Track 3 - All Is For God
Track 6 Hard Lovin' Woman
Track 8 - Uh Huh

Tracklist:
1. Intro
2. Romeo
3. All Is For God
4. Ghosts
5. Fantasy Bar
6. Hard Lovin' Woman
7. Terra Incognita
8. Uh Huh
9. Female Persecution
10. Junkyard Heart
11. Noche Sin Fin
12. Suicide Dive Bombers

DISCOGRAPHY:

2009 - Terra Incognita

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