Squealer-Rocks.de CD-Review
White Pulp - Ashamed Of Yourself

Genre: Alternative Rock/Industrial
Review vom: 08.09.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Echozone



Wo in meinem Arbeitsvertrag von Squealer-Rocks steht eigentlich, dass ich, erklärter Liebhaber des Thrash- und 80er-Metal, mich mit einer alternativen Industrial-Combo rumschlagen muss? Da bin ich doch auf die Antwort mal sehr gespannt…

Wie dem auch sei. Es geht hier um die aus einer MARILYN MANSON-Coverband hervorgegangenen WHITE PULP und nicht um den Rezensenten. Damit kann man sich den Stil den die Band spielt ungefähr vorstellen, denn so weit von ihrem bisherigen Betätigungsfeld weg sind WHITE PULP auf ihrem Debütalbum „Ashamed Of Yourself“ nicht. Die Einflüsse von Herrn MANSON kann man deutlich, manchmal sogar etwas zu deutlich, heraushören. Die Band ist definitiv um Eigenständigkeit bemüht und zeigt auch gute Ansätze, kann aber bei Songs wie „I Hate You“ nicht aus dem Schatten der Vorbilder heraustreten.


Am besten funktioniert die Truppe, wenn sie ihren Emotionen hier und da freien Lauf lassen, wie in „Highest Star“. Wenn die Band das Tempo etwas anzieht und das Songwriting auf den Punkt bringt, sind WHITE PULP auf einem guten Weg. Der Song hat Ohrwurmpotential und rockt schön nach vorne. Davon wünscht man sich nach dem Genuss der Scheibe aber eigentlich noch mehr Songs. Auch die schöne Ballade „I’m So Sorry“ (mit prasselndem Kaminfeuer unterlegt) kann überzeugen. Demgegenüber stehen eher unspektakuläre Tracks wie der Opener „Blackout“ (schlecht gewählt für diese Position) und „Sinking So Deep“, die einfach nicht zünden und dazu noch Langeweile verbreiten. Nummern der Marke „Peace Of Mind“ mit ihrem New-Wave-Flair gehen als gelungen durch das Ziel und tun keinem wirklich weh.


Da hätten wir dann das zweite Problem der Band. Neben der an manchen Stellen mangelnden Eigenständigkeit, kommt hinzu, dass die Kompositionen in manchen Fällen nicht ausgereift wirken. Man hat das Gefühl, dass Songs, wie eben „Blackout“, nicht bis ins letzte Detail ausgearbeitet wurden. Mit etwas mehr Zeit im Studio oder dem Proberaum, wären hier ein, zwei Tracks wahrscheinlich besser ausgefallen.


Das hört sich jetzt alles schlimmer an, als es eigentlich ist. Das Debütalbum von WHITE PULP ist streckenweise wirklich gelungen, aber auf der anderen Seite befinden sich auf „Ashamed Of Yourself“ auch noch einige Mängel im Songwriting, an denen die Band aber durchaus noch arbeiten kann. So ist „Ashamed Of Youself“ also ein Album geworden, das sich qualitativ im Mittelfeld wieder findet. Fans von MARILYN MANSON dürfen ebenso in die Scheibe reinhören wie Industrial-/New-Wave-Fans. Vielleicht entdeckt ihr ja ein kleines Juwel. Bin auf die nächste Scheibe gespannt.



Tracklist:
1. Blackout
2. Peace Of Mind
3. 80’s
4. Scared Eyes
5. Highest Star
6. God
7. I Hate You
8. A Short Fall
9. I’m So Sorry
10. Crow’s Love
11. I Got A Reason
12. Sinking So Deep


Line-Up:
Sonny – Vocals, Guitars, Synths
Nuke – Bass, Sampler, Synths, Sound Engineer
Charles – Guitars
Archelao – Drums (live)

DISCOGRAPHY:

Sorry, noch keine Discography eingestellt.

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