 Destination Anywhere - You Won’t Bring Me Down
Genre:
Punk Rock
Review vom: 13.09.2009
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: released
Label: FinestNoiseReleases
Seit dem Frühjahr 2006 macht die Siegerländer Band gemeinsame Sache – erstaunlich daran ist, dass es hier um Punk Rock geht, der mit Blasinstrumenten von einer ollen Kamelle mehr als nur weit entfernt ist. Das Debütalbum erschien im Sommer 2008 und fand (nicht nur!) aufgrund eines kostenlosen Downloads und der genialen Idee, 5000 gepresste Exemplare auf ihren Konzerten für lau zu verteilen, ziemlich großen Anklang. Mit „You Won’t Bring Me Down“ legt die Kapelle nun eine 7-track-EP nach. Aufgenommen wurde diese zusammen mit David Bonk (Panik!) aufgenommen. Die Kapelle hat bisher schon diverse Nachwuchsförderpreise und bei einem Kontest abgeräumt.
Groß. Wirklich groß. Ganz ehrlich? Die Preise gab es wirklich zu Recht! Selten hatte ich so viel Spaß, eine CD durchlaufen zu lassen und immer wieder auf play zu drücken. Eine so ungewöhnliche Kombo im Punk Rock, nämlich Gitarren mit Blasinstrumenten zusammen zu zocken – Entschuldigung: pusten!, wäre vor 20 Jahren fast Verrat am Punk gewesen.
Wie man auf so eine Idee kommt, würde mich brennend interessieren, denn diese Kombination ist nicht nur außergewöhnlich, sondern mitreißend und vor allem macht es extrem Bock, diese Scheibe laufen zu lassen und das möglichst so laut, wie es die Nachbarn zulassen.
Die Stücke sprühen nur so vor guter Laune, die außerordentlich geschickte Mischung der Bläsertruppe mit den Gitarren findet sich nicht überall und genießt schon fast eine Abart eines Alleinstellungsmerkmals. Naja, okay, zumindest Merkmal.
Eröffnet mit „Hello Again“ kracht alles was geht aus den Boxen. Die Instrumente sind nahezu perfekt aufeinander abgestimmt, lassen mich auf meinem Stuhl direkt mitwippen. Selbst für Menschen, die sich bei Blasmusik eher an ein Stadl erinnert fühlen, ist das nicht aufdringlich, sondern einfach an der Grenze zu genial integriert.
Gute Laune hervorrufen heißt ja schlicht und ergreifen, Spaß am Musik hören zu haben, mitzuwippen und das musikalische Zusammenspiel einer Band zu hören – feine Sache das.
Auch, wenn ich bei den Anfangstakten von „The Stranger“ einen klitzekleinen Moment an die Titelmelodie der „Waltons“ denken musste, ist dieser Gedanke nach einigen Momenten verflogen. Stimmlich gibt’s mal überhaupt nichts zu meckern, die Stimme kommt gut rüber und steht fast ausnahmslos im Fokus und wird nicht überrannt oder an die Wand gedrückt.
„Makes My Day” startet wunderbar rhythmisch und lässt mich kaum aus dem wippen herauskommen. Insgesamt machen sich intensives Songwriting und Zeit für die Aufnahmen doch wieder einmal nachweislich bezahlt.
Interessant ist es vor allem, „Makes My Day“ in der regulären Version zu hören und danach die Bonus-unplugged-Version. Hier zeigt sich deutlich, dass eine ganze große Menge Potenzial auszuschöpfen ist.
Live kommt die Band mit Sicherheit gut rüber, denn allein schon der Laune-Faktor ist für mich ausschlaggebend für großes Gefallen. Gute Produktion und sehr gute Songzusammenstellung tun ihr Übriges dazu.
Mich verleitet es jetzt dazu, mir geschmeidig ein Bier aufzumachen und die CD noch mal durch den Player rauschen zu lassen – „nur“ EP, leider deswegen naturgemäß zu schnell vorbei.
Fazit:
Für Ur-Punks bestimmt gewöhnungsbedürftig, für Freunde und Anhänger von gut gemachtem Punkrock sehr empfehlenswert. Gerne mehr davon – ich bin gespannt auf den Longplayer!
Tracklist:
1. Hello Again
2. All Alone
3. The Stranger
4. Makes My Day
5. When It's Gone
6. You Won't Bring Me Down
Bonus:
7. Makes My Day (unplugged)
Line-Up:
David Conrad - vocals
Tim Klein - guitar
Andre Rüddigkeit - bass
Peter Stock - drums
Philipp Schopp - trumpet
Christian Jüngst - sax
DISCOGRAPHY:
2008 – Sobstuff, Tales & Anthems”
2009 – You Won’t Bring Me Down (EP)
2010 – Party, Love & Tragedy
2013 - Hier ist Godot
SQUEALER-ROCKS Links:
Destination Anywhere - You Won’t Bring Me Down (CD-Review)
Destination Anywhere - Party, Love & Tragedy (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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