Squealer-Rocks.de CD-Review
Redemption - Snowfall on Judgement Day

Genre: Progressive Metal
Review vom: 21.09.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 25.09.2009
Label: Inside Out



Das ist natürlich eine Riesenscheisse, und da fehlen einem echt die Worte:
Kurz vor VÖ des neuen Redemption Albums wurde bekannt, dass Bandkopf Nicolas van Dyk an Blutkrebs erkrankt ist, einer sehr aggressiven Form zudem. Da ist man ohnmächtig und ratlos, jedes Wort, jeder Wunsch zur Genesung erscheint da falsch, wie soll man sich da verhalten?
Einfach zur Tagesordnung übergehen? Das neue Album einfach als das sehen, was es ist, und diese fürchterliche Geschichte für einen Moment ausblenden? Ja, denke ich.
Denn - ganz doof gefragt – wem wäre sonst geholfen?

Es mag geschmacklos klingen, ist aber garantiert nicht so gemeint, wenn man nun noch mehr dazu auffordert, das neue Redemption Album zu kaufen. Schließlich wissen wir alle, wie es um das U.S. - Gesundheitssystem bestellt ist und die Behandlung einer derart schweren Krankheit ist dort mit immensen Kosten verbunden.
Dennoch wäre der Erwerb der CD kein „Mitleidskauf“, denn - und nun müssen wir zur Tagesordnung übergehen – diese Band ist nicht umsonst der Liebling einer ganzen Armee von Kritikern und Proggies gleichermaßen. Viele bezeichnen sie als die „besseren Dream Theater“.

Ich, als Nicht – Musiker, stehe dabei immer auf der Seite der Leute, die diese anspruchsvolle Mucke nur unter dem Aspekt bewerten können, welche Gefühle sie vermittelt und kann die Virtuosität nur erahnen. Sicher, man braucht kein praktizierender Musikant sein, um zu merken was dort geleistet wird. Doch wie genial die Bass - Läufe von Sean Andrews wirklich sind, dass müssen die Gelehrten entscheiden. Den Gesang von Ray Alder zu bewerten, dass maße ich mir aber durchaus an. Nun, ja – Ray Alder halt. Das sollte reichen.

Redemption überzeugten mich schon auf ihrer DVD absolut und machen filigrane Technik greifbar, hörbar und präsentieren sich wieder größtenteils „eingängig“.
Soll heißen, nahezu jeder Song funktioniert auch als solcher und nicht nur als Lehrstunde für Saitenquäler.
So lässt mich die Melodie von „Walls“ schier fassungslos, ja paralysiert zurück und ich frage mich, wie ein Mensch solche Harmonien schreiben kann.
Es hört sich paradox an, aber diese Offenbarung hat mehr Ohrwurmcharakter als so mancher AOR – Klassiker.
Beim abwechslungsreichen „Keep Breathing“ bleibt der Atem wider dem Titel stocken und diese Mixtur aus Ballade und epischem Prog - Inferno, mit einem wundervollen Piano, ist ein Paradebeispiel dafür, dass sich Technik und Gefühl nicht ausschließen müssen.
Als Gast fungiert DT Barde James La Brie beim leicht sperrigen „Another Day Dies“ und - das muss man so sagen! - bekommt gegen Ray Alder keine Schnitte.

Redemption sind mit „Snowfall on Judgement Day“ ihrer Linie treu geblieben und festigen den Platz im Olymp. Die Umstände jedoch machen das Hören nicht gerade leicht und es bedarf einiger Durchläufe, um sich trotzig und nicht traurig zu fühlen und eine kämpferische Haltung zu erlangen.
Dies darf nicht das letzte Redemption Album sein – hoffen wir das Beste!
Keep on fighting, Nicolas!

Tracklist:
1.Peel
2. Walls
3. Leviathan Rising
4. Black and White World
5. Unformed
6. Keep Breathing
7. Another Day Dies  
8. What Will You Say
9. Fistful of Sand
10. Love Kills Us All / Life in One Day


Line Up:
Ray Alder - Vocals
Nicolas van Dyk - Guitars, Keyboards
Bernie Versailles - Guitars
Sean Andrews - Bass
Greg Hosharian - Keyboards
Chris Quirarte - Drums




DISCOGRAPHY:

2002 - Redemption
2005 - The Fullness Of Time
2007 - The Origins Of Ruin
2009 - Frozen In the Moment - Live In Atlanta
2009 - Snowfall on Judgegment Day

SQUEALER-ROCKS Links:

Redemption - The Fullness Of Time (CD-Review)
Redemption - The Origins Of Ruin (CD-Review)
Redemption - Snowfall on Judgement Day (CD-Review)

Redemption - Frozen In the Moment - Live In Atlanta (DVD-Review)

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