Squealer-Rocks.de CD-Review
tAKIDA - Bury The Lies

Genre: Rock
Review vom: 27.09.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 02.10.2009
Label: On Fire Records (Warner)



Gitarrist Tomas Wallin sagt: „Wir sind eine Hardrockband mit Pop-Einflüssen.“ Der Flyer sagt: „tAKIDA haben ihre Erfolge eingefahren wie ein Bauer, nicht wie ein Börsenspekulant: Mit verschwitzten Händen auf dem Acker schwedischer Rockclubs.“ Ich sage: „Bury The Lies“ ist der Grund dafür, warum es derart viel Spaß macht, für ein Webzine zu arbeiten: Eine Band, die aus dem nichts auftaucht, dich beim ersten Durchlauf packt und nie wieder loslässt.

Natürlich ist die Geschichte von tAKIDA eine, die ein Rocker alter Schule mit Wohlgefallen zur Kenntnis nimmt. Keine Casting-Scheiße, kein Hype eines Riesenlabels, sondern eine ehrliche Rockband, die sich vom ersten Demo bis zum eigenfinanzierten Debut den höchst verdienten Erfolg hart erarbeitet hat und mit dem ersten Single-Hit „Losing“ die Früchte erntete. „Bury The Lies“ ist in Schweden bereits seit 2 Jahren auf dem Markt, bei uns erscheint die Scheibe nun, nachdem der Nachfolger bereits auf dem europäischen Markt käuflich zu erwerben ist. Seltsam das, aber im Grunde egal und nicht wesentlich für das Lobhudeln und Preiseln, das wir anstimmen wollen über die Schweden.

Runzelt der unwissende Schreiberling bei den genannten „Pop-Einflüssen“ leicht skeptisch die Stirn, blasen die Schweden derart faltenbildende Gesichtsentgleisungen bereits mit dem ersten Riff des prachtvollen Openers „Evil Eye“ vom Gesicht und lassen dafür die Mundwinkel Richtung Norden wandern. Himmel, was für ein geiler Song! Krachende Gitarren treffen auf … ja, da sind sie, auf geradezu poppige Gesangslinien und verbinden sich zu einem schlicht großartigen Song. Dass diese Nummer allerdings erst der Auftakt sein soll zu einem Jahres-Highlight, ahnt der Schreiberling zu diesem Moment noch nicht.

Erst, als sich mit „Losing“ der nächste prachtvolle Rocker unentfernbar in die Gehörgänge frässt und das folgende „The Dread“ den Mund spätestens beim Refrain offenstehen lässt manifestiert sich die Gewissheit: Hier kommt was Großes! TAKIDA verstehen sich auf die Kunst, Eigenständigkeit mit Eingängigkeit auf einem Niveau zu verbinden, um das wesentlich erfahrenere und erfolgreichere Kollegen sie heimlich sicher beneiden werden. „Poisoned“ ist ein Musterbeispiel für einen solchen Song, „Tear It Up Again“ ein anderes oder … ach, aktiviert die Random-Taste am Player und lasst euch überraschen, einen großartigen Song werdet ihr so oder so vor die Lauschlappen geballert kriegen.

Höhepunkt von „Bury The Lies“ ist allerdings ohne Zweifel die Über-Ballade „Curly Sue“, eine der stimmungsvollsten Ruhig-Nummern in diesem Jahr – und nicht verwunderlich, dass die Schweden diese Nummer bereits vor einiger Zeit an die Spitze der Single-Charts gehievt haben.

Apropos Charts: Ich verwette meine Bon Jovi-Sammlung drauf, dass die Schweden dort über kurz oder lang auch bei uns auftauchen werden. So wenig Ahnung können selbst die Bohlen-geschädigten Landsleute nicht haben, dass die überragenden Nummern des Fünfers, die alle mit einer Prise unverwechselbarer skandinavischer Melancholie gewürzt sind, unbeachtet bleiben würden. Fantastisches Album – meine Herren, wir sehen uns in meiner Jahres Top-Ten!

1.Handlake Village
2.Feeble Pride
3.Tear It Up Again
4.Halo
5.Curly Sue
6.Bad Seed
7.Poisoned
8.Jaded

Lineup:

Robert Pettersson (vocals)
Mattias Larsson (guitar)
Tomas Wallin (guitar)
Fredrik Palsson (bass)
Kristoffer Söderström (drums)

DISCOGRAPHY:

2006 - Make You Breathe
2007 - Bury The Lies
2009 - The Darker Instinct
2009 - Bury The Lies (Deutschland)

SQUEALER-ROCKS Links:

tAKIDA - Bury The Lies (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren