Squealer-Rocks.de CD-Review
Nomans Land - Farnord

Genre: Viking Metal
Review vom: 03.11.2009
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 28.08.2009
Label: Einheit Produktionen



Es mag auf den ersten Blick wohl etwas merkwürdig anmuten, doch die Mannen, die bereits seit gut zehn Jahren ihr Unwesen auf diversen Bühnen treiben und sich dem hymnischen Viking Metal verschrieben haben, stammen mit Nichten aus Skandinavien, wie man es sonst von vielen Bands dieser musikalischen Ausrichtung gewohnt ist, sondern blicken vielmehr vom östlichen Rand des Finnischen Meerbusens gen Nordwesten.

Wie bereits angedeutet kommen Nomans Land aus dem russischen St. Petersburg und veröffentlichen mit „Farnord“ ihr mittlerweile viertes Studioalbum. Zu Beginn der Bandgeschichte hatte man sich eher dem Doom Metal verschrieben, doch kristallisierte sich schnell heraus, dass man auch östlich von Finnland dem Viking-Metal-Virus verfallen war und so widmet man sich seither den fantastischen Mythen der Nordmänner.
Natürlich zieht die Musik des Quartetts ihre Kraft aus eben jenem Mythos und im positiven wie negativen Sinne gewinnen die Stücke dadurch eine Universalität, die die Genre Bezeichnung Viking Metal über die Grenzen hinweg rechtfertigt. Doch stellt sich durchaus auch die kritische Frage, inwiefern ein solcher Viking Metal noch tatsächlich „Viking“ ist.

Ungeachtet dieser kulturphilosophischen Fragen, ist es wahrhaftig beeindruckend mit welcher Kraft und Prägnanz die acht Stücke daherkommen, denn Nomans Land gelingt es vortrefflich auf dem schmalen Grad zwischen notwendiger Härte und mitreißenden Melodien, die sich ein ums andere Mal zu wahren Hymnen aufschwingen, zu bewegen, ohne dem einen wie dem anderen zu sehr zu verfallen. Gerade durch den steten Wechsel zwischen Death-Metal-lastigen Passagen, die in „Nornorheim“ und „Land Of A Cold Flame“ durchaus an die letzten Veröffentlichungen der Schweden Amon Amarth erinnern, und den von folkloristischen Melodien getragenen Momenten, welche besonders in „Shield Of Northern Fjords“ an Ensiferum denken lassen, erscheint „Farnord“ sehr kurzweilig, wenngleich es mit einer Spielzeit von knapp 40 Minuten nicht gerade kurz ist.
Die beiden Sänger Sigurd und Hjervard sorgen mit ihrem angedachten Wechselspiel, sprich klarer Gesang und Schreien, dafür, dass auch im Hinblick auf den Gesang keine Langeweile aufkommt, ganz im Gegenteil bedienen sie doch das hervorragende Songwriting aufs Beste.

Fazit: Nomans Land verstehen es wahrlich die Axt zu schwingen und Kompositionen zu schaffen, in denen sich der Wikinger Mythos in majestätischen Hymnen manifestiert. Wem Ensiferum mitunter zu seicht klingen oder wer bei Amon Amarth schon seit Jahren auf klaren Gesang in den Schlachthymnen wartet, der könnte sich an „Farnord“ erfreuen, denn die Russen liefern ein grandioses und abwechslungsreiches Album ab, das sich mit den Genregrößen aus Skandinavien messen kann. Hörner hoch!


Tracklist:
1. Shield Of Northern Fjords
2. Valhalla Calls
3. Nornorheim
4. Prophecy Of Runes
5. Land Of A Cold Flame
6. Ulvsjar
7. Father Nord
8. Storm Of Steel

Anspieltipps: alle

Line-Up:
Sigurd – Klarer Gesang, Gitarre
Hjervard – Bass, Gesang
Bardi – Gitarre
Ainar – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2000 - The last son of the fjord
2005 - Hammerfrost
2006 - Raven flight
2009 - Farnord


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