 Harm - The Nine
Genre:
Alternative Metal
Review vom: 24.11.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: E1 Entertainment
Mit Crossover oder dem, was man für gewöhnlich darunterpackt, stehe ich seit jeher auf Kriegsfuß. Und die Kanadier Harm tragen leider mit ihrem zweiten Longplayer nicht sehr viel dazu bei, diese Skepsis ins Wanken zu bringen. „The Nine“, so der Titel des Albums, hinterlässt nicht wirklich bleibenden Eindruck.
Dabei fährt der kanadische Vierer alles auf, was zu diesem Genre dazugehört. Die Gitarren sind mächtig und düster, die Drums scheppern und Frontsau Steve Sharpen wechselt zwischen kraftvollem Gesang und nicht weniger kraftvollen Screams, vorzugsweise in den Refrains. Das alles liegt wohl irgendwo in der Schnittmenge von Tool, KoRn und meinetwegen noch Pantera. Auch die Produktion geht noch als absolut amtlich durch, soweit alles im Klarbereich bei den Männern aus Ontario.
Was „The Nine“ dann wirklich fehlt, ist die Nachhaltigkeit und die Eigenständigkeit. Bis hin zur abschließenden, ruhigen und bezeichnenderweise „Sentimental Surprise“ bezeichneten Nummer ballert sich der Vierer durch seinen Alternative Metal, ohne eine dauerhaft wirkende Duftmarke setzen zu können. Eine ruhigere Passage hier, eine Tempoverschärfung da und dazwischen ein paar (im übrigen höchst amtliche) Soli, ein Song ähnelt dem anderen und zumindest für mein in dieser Richtung ungeübtes Ohr stellt sich spätestens nach der dritten, vierten Nummer gepflegte Langeweile ein. Um in diesem Genre bei den Großen mitspielen zu können, müssten die Kanadier jedenfalls für meine Ohren in Sachen Songwriting und Wiedererkennungswert eine Schippe drauflegen.
Ach ja, und das permanten Rumgebrülle des Herrn Sharpen geht jedenfalls mir spätestens nach dem dritten Song tierisch auf die Nüsse. Das mag allerdings, zugegeben, eine sehr persönliche Abneigung sein, weshalb sich Genre-Fans dringend ein eigenes Urteil bilden sollten, und zwar auf der MySpace-Seite von Harm. Vielleicht können Anhänger von Kapellen wie Tool mit Harm eine vielversprechende Nachwuchsband für sich entdecken, für den Gelegenheitshörer jedenfalls bietet der Vierer nichts, was man auf keinen Fall verpassen dürfte.
Tracklist:
1.The Salem Parade
2.Little Pariah
3.Philstine
4.Another Conspiracy
5.Stuck In Time
6.Argue And Grin
7.The Chelsea Smile
8.Hand Me Down Virtue
9.Pretentious
10.Sentimental Surprise
Lineup:
Steve Sharpen (vocals)
Mike Allen (lead guitar)
Ania Fritch (bass)
Enrique Changanaqui (drums)
DISCOGRAPHY:
2009 - The Nine
2004 - Demo
2004 - Unleashed
2006 - Devil
2011 - Demonic Alliance
SQUEALER-ROCKS Links:
Harm - The Nine (CD-Review)
Harm - Demonic Alliance (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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