Squealer-Rocks.de CD-Review
Los Angeles - Neverland

Genre: AOR
Review vom: 26.11.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 04.12.2009
Label: Frontiers Records



So ein Mist! Jetzt könnte ich an der Stelle wunderbar das Review des Kollegen Maddin nehmen, die Titel ändern und es als aktuell wieder reinsetzen, und es würde noch immer auf den Punkt passen. Leider ist es aber verboten, sich an den schreibtechnischen Ergüssen der Kollegen zu vergreifen, und so muss ich mir wohl selbst ein paar Zeilen zurechttippen über „Neverland“, das zweite Album von Los Angeles.

Michele Luppi, Stimmakrobat aus Italien und für etliche Jahre Frontmann der großartigen Power Metaller Vision Divne, hat schon vor einigen Jahren und höchst erfolgreich unter der zugegebenermaßen wenig originellen Flagge Los Angeles einen Ausflug in das Genre des lupenreinen AOR unternommen. Ganz offensichtlich war das Debut zu sehr gelungen, um es dabei zu belassen. Insbesondere jetzt, wo Luppi nicht mehr für Vision Divine ins Mikro trällert, lag die Fortsetzung der Los Angeles-Story nahe.

„Neverland“ heißt der zweite Streich, und er unterscheidet sich vom Vorgänger dann tatsächlich nur in Nuancen. 11 lupenreine AOR-Wohlfühl-Nummern, die diesmal, im Gegensatz zum Debut, nicht fremdgeschrieben wurden. Für „Neverland“ hat Herr Luppi selbst den Songschreiber-Bleistift in die Hand genommen, ohne dabei auf prominente Unterstützung, beispielsweise von George Lynch, zu verzichten.

„Neverland“, Opener und Titeltrack, kommt dabei noch eher ungewöhnlich aus den Boxen und erinnert vom Aufbau her an Bon Jovis, eine Mischung aus „Lay Your Hands On Me“ und „Keep The Faith“. Danach wird’s aber richtig AOR-mäßig, sicherheitshalber schiebt der Italiener eine (gelungene) Cover-Version des Richard Marx-Klassikers „Nothing To Hide“ nach. Mit seiner Stimme beseitigt er ohnehin alle Zweifel mit den ersten Tönen, das ist AOR-Gesinge auf allerhöchstem Niveau! Unüberhörbar, dass er „Neverland“ als Verbeugung verstanden wissen will an die Helden des AOR, und äußert geschickt, wie er dazu beispielsweise „Promises“ am Ende mit dem Refrain des TNT-Jahrhundertsongs „Intuition“ ausklingen lässt. Allein mit dieser Reminiszenz hat Herr Luppi bei mir natürlich schon gewonnen.

Anbiederung hat der Mann allerdings eh nicht nötig. Er verfügt über eine der besten Stimme des aktuellen AOR und mit „Neverland“ über eine neuen Scheibe, die lediglich in der zweiten Hälfte ein paar Durchhänger hat, ansonsten aber jeden AOR-Fan auf Anhieb wird begeistern können.

Tracklist:

1.Neverland
2.Nothing To Hide
3.City Of Angels
4.Promises
5.Wait For You
6.Nowhere To Hide
7.Tonight Tonight
8.Higher Love
9.Living Inside
10.Welcome To My Life
11.Paradise

DISCOGRAPHY:

2007 - Los Angeles
2009 - Neverland

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Los Angeles - Los Angeles (CD-Review)
Los Angeles - Neverland (CD-Review)

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