Squealer-Rocks.de CD-Review
Tricky Lobsters - Black Songs

Genre: Rock'n'Roll / Southern Rock
Review vom: 20.12.2009
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Abandon Records



Zugegeben, nach dem Betrachten des Promo Flyers habe ich von den Tricky Lobsters nicht viel erwartet. Von dreckigem Rock'n'Roll aus Rostock ist da die Rede.
„Na, toll“, dachte ich in einem Anflug von Ignoranz und Arroganz. „Das ist dann die 140. Motörhead – oder: noch schlimmer: Böhse Onkelz – Kopie in diesem Jahr“.
Man verzeihe mir die negative Attitüde, aber in diesem eh sehr limitierten Musikstil muss man schon mehr als Durchschnitt bieten, um halbwegs interessant zu sein. Dies wiederum ist höchst selten der Fall.
Deshalb, Ladies and Gentleman, oder besser: Ihr verdammten Weiber und Mistkerle:
Vorhang auf für die Tricky Lobsters, die coolste Band außerhalb von Texas!!

Ja, richtig gelesen: Die vier Burschen aus der Hansestadt können es streckenweise fast mit den Herren Gibbons, Hill und Beard aufnehmen. Die Schalentiere prügeln sich nicht pseudo – rebellisch durch schwache Speed - Nummern ohne Substanz, nein, die legen wert auf Atmosphäre.
Wobei der ZZ Top Vergleich nur partiell greift. Wie beim zweifellos besten Song des Albums, „One Way Hero“. Die Nummer hätte locker auf „Antenna“ stehen können. Herrlich! Frontsau Staff Sarge Grauper imitiert Billy Gibbons hier wirklich perfekt.
Dennoch kann man den Burschen nicht vorwerfen, sie würden kopieren. Absolut gelungen sind beispielsweise auch simple Up - Tempo Klopper wie „S6xtyn9ne“, das immer noch genügend Raum für gelungene und bluesige Southern Rock Gitarren Parts lässt.

Selbstverständlich bekommt auch der Motörhead Freak guten Stoff für sein Geld. Der grandiose Opener „Black Song“ erinnert gar an selige „On Parole“ Zeiten. Eine richtig schöne Dampfwalze. Das straighte "Moto Mojo" ist dann typisches Material der Marke "Ace of Spades".
Ein weiterer Höhepunkt ist die Party - Hymne „Soul Shaker“. Ich kann mich nur ständig wiederholen: Herrlich!
Fast schon moderat geht es beim Rausschmeisser „Abandon Hope (and Wave Goodbye)“ zu. Geile Melodie, tolle Soli, ein bisschen Whiskey – getränkte Wehmut und vieeeeeel Feeling.
Und wieder: Herrlich!

Die 11 hochprozentigen Dröhnungen fliessen in einer guten halben Stunde in unser Ohr und das reicht auch. Länger müssen gute und knackige Scheiben nicht sein. Schließlich gibt es keinen einzigen Füller zu vermelden.
Die Produktion ist für diese Art von Mucke perfekt – alles klingt so, als wenn die Band direkt neben dir spielt. Dreckig, aber sauber - so nennt man das!
Und was lernen wir heute? Rostock liegt in Texas!

Tracklist:
1. Black Song
2. God Is Dead
3. Moto Mojo
4. One Way Hero
5. Kick Up A Row
6. Hate You (For The Sake Of Love)
7. End Of Story
8. Sun And Moon
9. S6XtyN9ne
10. Soul Shaker
11. Abandon Hope (And Wave Goodbye)

Line Up:
Staff Sarge Grauper - Vocals and Guitar
Dr. Rawhead - Vocals and Guitar
Thunder Döring - Bass
Cpt. Peters - Drums

DISCOGRAPHY:

2001 - Promo
2004 - Hearts on Fire
2006 - Untouched
2007 - Dead Man's Ball
2009 - Black Songs

SQUEALER-ROCKS Links:

Tricky Lobsters - Black Songs (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren