Squealer-Rocks.de CD-Review
Dead Heroes Club - A Time Of Shadow

Genre: Progressive Rock
Review vom: 30.12.2009
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: ProgRock Records



Da sitz ich hier einen Tag nach Weihnachten und hab keine Ahnung, was ich eigentlich hier mache. Genau genommen habe auch keine Lust, aber es muss ja sein. Diesmal ist es ein Club der toten Helden, der bewundert werden will, was mich zu der Hoffnung bringt, dass die Mucke besser ist als von Toten geschrieben. Zu stark progressiver Rock zwischen den Feiertagen kann einen ganz schön fertig machen, aber vielleicht überrascht mich ”A Time Of Shadows” von dem irischen “Dead Heroes Club” ja.

Tja, und es beginnt mit einem “absurden Theater”, was ich irgendwie bei dem Stück nur unterschreiben kann. Das ist genau die Art von Musik, vor der ich mich selber immer warne: leichtes Geklöppel im jazzrockigen, aber teilweise sogar poppigen Bereich. Ich halte es nicht aus. Nein!
“Stranger In The Looking Glass” beginnt und ich denke, ich höre Eloy. Der Gesang (erst nach und nach wird Peter Gabriel draus), der langsame Groove, viel erinnert gleichzeitig an Genesis und an diese Krautrock-Legende, die heute allerdings lebendiger ist denn je! Der Song an sich ist federleicht und luftig und schön anzuhören.
“The Centre Cannot Hold” rockt ein wenig mehr nach vorne, ist mir aber in meinen Ohren musikalisch zu belanglos.
Und “A Gathering Of Crows” ist ähnlich, zwar länger, geht bei mir aber in ein Ohr rein und aus dem anderen wieder heraus.
So geht es weiter, nämlich über das kurze “The Sleeper are Waking” zum langen “A Time Of Shadow”, das ich jetzt mal zum besten Song hier ernenne. Sehr ruhig und langsam wird mit Gesang, Klavier und Keyboardsound eine wunderbar romantische Atmosphäre aufgebaut, die mit schnelleren und rockigeren Parts fortgesetzt wird. Komplex ist diese Komposition aber trotz der Länge nicht und so richtig krachen lassen es die Jungs bis zum Schluss auch nicht, obwohl man gespannt darauf wartet.

Meist erinnert mich das Ganze eben an Genesis, was in meinen schönen braunen Augen dann schon mal gar nicht für den “Dead Heroes Club” spricht, z. B. bei “A Gathering Of Crows”. Aber atmosphärisch und kompositorisch ist das alles nicht von schlechten Eltern. Es ist nur so, dass ich nicht soviel damit anfangen kann. Dem Vernehmen nach kommen auf “A Time Of Shadow” mehr Gitarren zum Einsatz, aber für mein Empfinden immer noch zu wenig. Das Dargebotene ist zwar perfekt gemacht, aber insgesamt doch konventionell ausgefallen. Mir persönlich ist es auch zu luftig und locker und seicht.

Deshalb kann ich für alle, die auf 70er Prog und Yes, Genesis oder (moderner) beispielsweise Glass Hammer stehen, zumindest eine unbedingte Reinhör-Empfehlung aussprechen. Typen wie mich kann ich allerdings nur vor dem “Dead Heroes Club” warnen, der aber zweifellos auch Potential hat.

Ach ja, und das Cover, obwohl von dem Tolkien-Illustrator Ted Nasmith, finde ich sowohl thematisch als auch künstlerisch leider schlecht.


Tracklist:
Theatre Of The Absurd 9:16
Stranger In The Looking Glass 9:46
The Centre Cannot Hold 4:13
A Gathering Of Crows 11:27
The Sleeper Are Waking 4:35
A Time Of Shadow 15:08

Line-up:
Liam Campbell - vocals, acoustic guitar
Mickey Gallagher - drum
Wilson Graham - bass
Gerry McGerigal - guitar
Chris Norby - keyboards

DISCOGRAPHY:

2009 - A Time Of Shadow

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